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„Wenn du nichts mehr siehst oder hörst. Wenn du nichts mehr fühlst oder spürst, dann beginnt es. Dann entstehen die Bilder von der anderen Welt. Der wirklichen.“

In der Abgeschiedenheit der Berge verschwinden junge Frauen. Alle Spuren weisen auf den geheimnisumwobenen Ort Tannenfall – doch dieser ist auf keiner Karte zu finden. Denn der Weg dorthin offenbart sich nur denjenigen, die bereit sind, die Grenzen des Verstandes zu überschreiten und sich den wilden Gesetzen der Natur zu unterwerfen.

 

Tannenfall 1 

Autor: Bernhard Hofer
Verlag: emons
Erschienen: 10/2019
ISBN: 978-3740806361
Seitenzahl: 304 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Staatsanwältin Marlene Castor zieht sich nach einem beruflichen Rückschlag gemeinsam mit ihrer Tochter Lya in die Berge zurück, um zur Ruhe zu kommen und das angespannte Verhältnis zwischen ihnen zu verbessern. Bei einem gemeinsamen Ausflug verschwindet Lya spurlos und alle Versuche der Polizei, sie zu finden, scheitern. Marlene zieht daraufhin mit dem geheimnisvollen Bergführer Jakob los, um selbst nach Lya zu suchen. Dabei kommt sie sowohl physisch als auch psychisch an ihre Grenzen.

Was der Beschreibung nach wie ein Krimi klingt, ist leider alles andere als das. Was dieser Roman ist? Ich weiß es auch nach der Lektüre nicht, zu wirr, zu abgründig ist die Geschichte, die der Autor uns hier auftischt. Vielleicht liegt es an mir und ich bin der Gedankenwelt von Bernhard Hofer einfach nicht gewachsen, aber ich konnte leider nichts Lesenswertes entdecken und habe das Buch enttäuscht zur Seite gelegt.


Stil und Sprache
Bernhard Hofer steigt ohne große Erklärungen in die Geschichte ein und man taucht sofort tief ein in die Gedanken von Marlene Castor, die aus ihrer Sicht in der Ich-Perspektive erzählt. Die insgesamt zwölf großen Kapitel sind nicht weiter unterteilt und man muss schon sehr aufpassen, denn Marlene springt in ihren Gedanken wild zwischen verschiedenen Ereignissen hin und her, mal ist sie in der Vergangenheit, dann wieder in der Gegenwart, ohne dass man den Übergang immer sofort erkennt.

Das ist der eine anstrengende Punkt an diesem Buch, an den man sich allerdings mit der Zeit gewöhnt – mehr aber auch nicht, denn er macht das Lesen nicht einfach. Dieses Buch muss man sich hart erarbeiten, denn es gibt noch einen zweiten Punkt: die Visionen und Wahnvorstellungen von Marlene, die sich kaum von den tatsächlichen Geschehnissen unterscheiden lassen. Das ist so verschwurbelt und schräg, dass zumindest ich der Idee des Autors irgendwann nicht mehr folgen konnte und vor allem wollte. Man muss ihm allerdings lassen, dass er eine durchaus ansprechende Bildsprache verwendet: „Die Finsternis knisterte in der Hütte (…)“ (S. 132)


Figuren
Marlene Castor ist kein einfacher Charakter und es ist für den Leser sehr schwer, ihr auch nur Sympathie entgegen zu bringen, geschweige denn ihre Verzweiflung angesichts des Verschwindens ihrer Tochter zu verstehen. Das Verhältnis zwischen den beiden ist mehr als schwierig, man weiß allerdings nicht, woher das rührt. Überhaupt bleiben viele Dinge ungesagt in diesem Roman und das trifft auch auf die handelnden Figuren zu. Aus diesem Grund fehlt mir an dieser Stelle jede Idee dazu, was ich zu den Figuren noch schreiben könnte.


Aufmachung des Buches
Das gebundene Buch zeigt auf dem Schutzumschlag Tannen im Schnee, allerdings um 90 Grad gedreht. Gedreht ist auch das Wort "Tannenfall", das in rotem Spotlack aufgebracht ist. Eine sehr stimmige Aufmachung, die definitiv neugierig macht. Innen gibt es zwölf große Kapitel und ansonsten keine Besonderheiten.


Fazit
Eine Geschichte, die recht ansprechend beginnt, aber leider (für mich) nicht das halten kann, was der Klappentext verspricht. Wer eine sehr spezielle Lektüre sucht, ist hier bestimmt gut aufgehoben, ich war es leider nicht.


2 Sterne


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