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An der idyllischen Dordogne in Frankreich liegt das Ausgrabungscamp des amerikanischen Geschichtsprofessors Edward Johnston. Hier bekämpften sich Engländer und Franzosen Mitte des 14. Jahrhunderts während des Hundertjährigen Krieges, und die vier Ruinen – zwei Festungen, eine Mühle und ein Kloster – sind für Johnston und seine Studenten ein ideales Betätigungsfeld. Eines Tages kommt Professor Johnston ein unheimlicher Verdacht: Könnte es sein, dass die amerikanische High-Tech-Firma ITC, die sein Forschungsprojekt seit Jahren großzügig unterstützt, eine Zeitmaschine entwickelt hat und damit bereits in die Vergangenheit gereist ist? Wie sonst ist die Genauigkeit eines Aufrissplans des Klosters zu erklären, der ihm aus Amerika in die Hände gespielt wurde? Wutentbrannt fährt Johnston in die USA. Nur wenige Tage später erreicht ein erregter Anruf das Camp: Der Professor sei ins Mittelalter gereist, und seine Studenten würden dringend gebeten, ihn von dort zurückzuholen. Auf den Wissenschaftshistoriker Chris, die Architektin Katherine und den Alltagshistoriker André wartet die Begegnung mit einer sensationellen Maschinerie, die die Erfüllung eines uralten Menschheitstraum in greifbare Nähe rückt – und eine Reise zurück in eben die Zeit, an deren Erforschung sie schon seit Jahren arbeiten. Die Verlockung, sie hautnah zu erleben – und dabei den Professor zu retten – ist größer als jede Angst…

 

Timeline 

Originaltitel: Timeline
Autor: Michael Crichton
Übersetzer: Klaus Berr
Verlag: Goldmann
Erschienen: 2003
ISBN: 9783442455751
Seitenzahl: 628 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Michael Crichton widmet sich mit „Timeline“, wie man der obenstehenden Verlagszusammenfassung entnehmen kann, dem Thema Zeitreise. Es gelingt ihm dabei, dass Thema realistisch anzugehen und wissenschaftlich glaubwürdig zu gestalten. Die Mischung aus technischen Herausforderungen bzw. Problemen rund um die Zeitreise sowie einer abenteuerlich gefährlichen Mission im Frankreich des 14. Jahrhunderts bietet einige spannende Wendungen und kann den Leser über die vollen 628 Seiten bestens ans Buch fesseln.


Stil und Sprache
Der Handlung voran gestellt ist eine Einführung, die den wissenschaftlichen Rahmen kurz zusammenfasst und in wenigen Worten die Vorgeschichte darlegt. Danach setzt die Handlung damit ein, dass ein Paar einen verwirrten Mann in der Wüste fast umfährt und ins Krankenhaus bringt. Parallel lernt man die Führungsebene der Firma ITC und das Ausgrabungsteam von Professor Johnston kennen. Erst als diese Handlungsstränge zusammenfließen, kommt auch tatsächlich Spannung auf. Dann geht es aber rasant voran und zeitweise überschlagen sich die Ereignisse geradezu. Insbesondere die Beschreibung der Handlung im 14. Jahrhundert gelingt Michael Crichton dabei großartig. Man meint beim Leben selbst durch den Wald zu laufen und kann auch die Ängste der Charaktere bestens nachvollziehen. So durchlebt man die entscheidenden Kämpfe mit ihnen zusammen und fiebert bis zur letzten Sekunde mit. Die Gegenwartshandlung ist ebenfalls spannend, allerdings steht dort erst zum Schluss mehr auf dem Spiel und entsprechend zieht die Spannung später an. Das Ende von „Timeline“ überzeugt dann mit einem großen Finale und einem befriedigenden Abschluss.

Der Schreibstil von Michael Crichton liest sich angenehm. Hin und wieder unterbrechen recht langwierige Erklärungen die Geschichte, die ich zum Teil nur überflogen habe, aber in Summe ist „Timeline“ ein ausgesprochen fesselndes Buch. Die wissenschaftlichen Grundlagen werden glaubwürdig vermittelt, sodass man trotz der Thematik „Zeitreisen“ nicht das Gefühl eines absurden Science-Fiction Romans hat.


Figuren
Dadurch, dass „Timeline“ in zwei Zeiten sowie an mehreren Orten spielt, gibt es eine Vielzahl von Charakteren. Anfangs fiel es mir ein wenig schwer, diese zu unterschieden. Besonders bei den Studenten und Mitarbeitern vom Professor war das nicht so leicht. Sobald die Reise in die Vergangenheit beginnt, fokussiert sich die Handlung jedoch auf drei Protagonisten und man baut eine engere Bindung zu ihnen auf. Besonders gut hat mir gefallen, dass sie sich nicht mit der Reise plötzlich in Hollywood-Helden verwandelt haben, sondern realistische Ängste und Schwächen ihnen immer wieder im Weg stehen. Dass sie schließlich doch über sich hinauswachsen, wurde vom Autor langfristig vorbereitet und schlüssig erklärt.

Auch die Nebencharaktere wurden ihren Rollen entsprechend gut gestaltet. Da kein Personenverzeichnis mit Erläuterungen eingefügt wurde, ist es ohne fundierte historische Kenntnisse der Zeit schwierig zu beurteilen, welche Charaktere real waren und welche fiktiv sind. Grundsätzlich passen aber alle Figuren in der Vergangenheits-Zeitebene in die Zeit und sind stimmig charakterisiert.


Aufmachung des Buches
Mir liegt die Filmausgabe von „Timeline“ vor, sodass auf dem Cover des Taschenbuchs drei der Schauspieler aus dem Film sowie ein gespannter Bogen zu sehen sind – durchaus passend, auch wenn bei dem originalen deutschen Cover der geschichtliche Bezug der Handlung deutlicher wurde, denn da war eine Ritterrüstung abgebildet.

Im Buchinneren findet man als Ergänzung zum Text – der nach dem ersten Drittel durch einen Countdown an Stelle von Kapiteln untergliedert wird – verschiedene Zeichnungen, die Lagepläne, Gebäude und Geräte aus der Handlung zeigen.


Fazit
Michael Crichton ist ein Meister der spannenden Romane zwischen Fiktion und Wissenschaft. Auch mit „Timeline“ bleibt er diesem Muster treu und entführt den Leser auf eine spannende Zeitreise ergänzt um viele lehrreiche, wenn auch nicht immer spannende Einschübe.


4 Sterne


Hinweise
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