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Er wurde geboren aus der sterblichen Hülle seiner vom Blitz getroffenen Mutter.

Er hält Steine in seinen Händen, rot und schimmernd wie das frisch vergossene Blut eines Opferlamms.

Er spricht mit den schweren Gewitterwolken, mit dem Himmel und der endlosen Nacht.

Er sucht nach der Geschichte, die vor seiner Geburt begann und die allein die Geister ihm erzählen könnten. 

Er besitzt eine Waffe, stärker als Naturgewalten. Es ist eine Gabe auf Leben und Tod, und sie führt ihn dem Schicksal einer Sagengestalt zu.

 

  Autor: Manuel Bichebois
Illustrationen: Didier Poli
Verlag: Splitter
Erschienen: 06/2008
ISBN: 978-3-940864-25-3
Seitenzahl: 48 Seiten
Altersgruppe: keine Angaben


Die Grundidee der Handlung
Moskip findet auf der Jagd ein Kind im Schoß seiner toten, vom Blitz getroffenen Mutter. Er nimmt es mit und zieht es groß, als wäre es sein Eigenes, denn seine Frau ist unfruchtbar. Den einzigen Besitz der Mutter, eine Tasche mit blutroten Steinen, nimmt er auch mit. Sie nennen das Kind Laith, was "Licht meines Lebens" bedeutet.

Jahre später zeigt sich, das Laith ein sehr ungewöhnliches Kind ist. Er rennt schneller als alle anderen Kinder, bleibt unverletzt als er von einem Baum stürzt, bei Gewitter jedoch sucht er das Weite und keiner weiß warum. Schon bald entdeckt er, das noch andere, weit beunruhigendere Kräfte in ihm schlummern. Sein Vater beschliest, ihm reinen Wein einzuschenken und zeigt ihm den Platz an dem seine Mutter begraben liegt. Auf dem Weg dorthin werden einige andere Menschen auf Laith aufmerksam und die Jagd auf ihn beginnt.

Blutsteine, der erste Band von "Kind des Blitzes" ist ein fulminanter Auftakt zu einer großartigen Geschichte. Wunderbare Zeichnungen gepaart mit einer guten Story. Dieser Band wurde mit dem Albert Uderzo Award "Sanglier de Bronce" als bester Newcomer gekürt. Zu Recht, wie ich finde.


Beurteilung der Zeichnung / Textdarstellung
Der grafische Stil ist sehr gelungen. Kräftige Farben in schönen Farbverläufen, nicht die üblichen einfarbig ausgemalten Tuschgrafiken, nein hier wurden aufwändige Farbverläufe angelegt. Sämtliche Charaktere haben spitze Ohren, um Elfen handelt es sich jedoch nicht. Farblich überwiegen Blau- und Grüntöne. Die Farbwahl unterstreicht jeweils die Stimmung. Zu Beginn, als alles noch heiter und unbeschwert ist, überwiegen die satten Grüntöne der Natur. Üppige, urwüchsige Bäume. Behausungen die sich perfekt in die Natur integrieren und mit ihr verschmelzen.

Dann wird die Atmosphäre sehr drückend. Blau- und auch Grautöne dominieren nun. Als Laith mit seinem Vater zu König Bronthes Stadt reitet, wechselt auch der Stil der Zeichnungen. Die Stadt ist ein wenig im Steampunk Stil gehalten. Alles wirkt technische und modern. Auch die Gesellschaft hat nur wenig mit dem naturverbundenen Lebensstil von Moskips Clan gemein. Technik und Alchemie sind sehr präsent und bestimmen das alltägliche Leben, so gibt es beispielsweise Fahrstühle, um schneller in die oberen Ebenen der Stadt zu gelangen. Auf explizite Gewaltdarstellungen wurde weitgehend verzichtet, trotzdem ist die Geschichte eher düster und morbide, so das sie für Kinder eher ungeeignet ist.

Das Layout ist standardmässig. Die Einzelbilder sind in Spalten angeordnet, so wie man es von den allermeisten Comics kennt. Der Druck bedeckt leider nicht die ganze Seite, wie man es von der ein oder anderen hochwertigen Produktion kennt, sondern wird wie gewöhnlich von einem breiten weisen Streifen eingerahmt.

Der Text ist gut lesbar, allerdings hätte bei dem riesigen Buchformat ( das Comic ist im A4 + Format ) die Schrift ruhig etwas größer sein dürfen.


Aufmachung des Comics
Der Comic ist stabil gebunden, jedoch liegt es im A4+ Format vor. Dies ist völlig unpraktisch da man es in fast kein Regal stellen kann. Wenn man dann sieht, wieviel Platz im innern verschenkt wurde, ärgert man sich gleich doppelt über dieses Manko. Das Vorsatzpapier ist mit dem gleichen Motiv wie der Buchrücken bedruckt, nur das es hier ganz in rot gehalten wurde. Das verwendete Papier ist von guter Qualiät und ist seidenmatt glänzend. Das Hardcover ist glänzend bedruckt und zeigt Laith knieend im Schnee, in den Händen die blutroten Steine, die ihm seine Mutter hinterlassen hat.


Fazit
Ein wunderbarer Auftakt der leider viel zu plötzlich und vor allem viel zu früh endet. Das Ende, ein Cliffhanger, ist höchst unzufriedenstellend. Wünschenswert wäre auch eine etwas gemächlichere Erzählweise gewesen. Blutsteine wirkt stellenweise doch sehr überstürtzt. Nichts destotrotz eine klare Kaufempfehlung.



Hinweise
Rezension von Thomas Lang


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