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Ein Mord bringt Unruhe in jeden Ruhestand – auch in den von Alan Markby

Eigentlich kümmert sich Alan Markby in seinem Ruhestand höchstens noch um Gartenarbeiten. Doch als er von dem grausigen Fund seines Nachbarn Josh Browning hört, beginnen seine Alarmglocken zu schrillen. Die Geschichte weist auf den nie geklärten Fall einer spurlos verschwundenen jungen Frau hin. Zusammen mit seiner Frau Meredith Mitchell und mit Inspector Jess Campbell erforscht Markby das ungelöste Geheimnis. Sie sind fest entschlossen, diesmal den Täter zu fangen, der fast mit einem Mord davongekommen wäre.

 

Ein unerledigter Mord 

Originaltitel: An Unfinished Murder
Autor: Ann Granger
Übersetzer: Axel Merz
Verlag: Bastei Lübbe
Erschienen: 09/2019
ISBN: 978-3404178599
Seitenzahl: 352 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Alan Markby, seines Zeichens früher DER Ermittler im Städtchen Bamford, ist zwar längst im Ruhestand, aber als ihm sein Gärtner Josh anvertraut, dass er gemeinsam mit seiner Schwester vor 20 Jahren eine Leiche gefunden hat, ahnt Markby sofort, um welchen immer noch ungelösten Fall es geht. Er nimmt Kontakt zu Jess Campbell und Ian Carter auf und die Ermittlungen werden wieder aufgenommen, nach so langer Zeit sind jedoch so ziemlich alle Spuren kalt.

Eigentlich hat Ann Granger ihre Reihe um Meredith Mitchell und Alan Markby schon lange beendet, als es dann plötzlich einen weiteren Fall gab, bin ich mit großen Erwartungen ans Lesen gegangen. Der Untertitel „Ein neuer Fall für Mitchell und Markby“ übertreibt allerdings gewaltig, denn Alan Markby und vor allem seine Frau Meredith kommen nur am Rande der Ermittlungen vor. Und auch die „Nachfolger“ Campbell und Carter vermögen mich nicht wirklich zu überzeugen, so dass ich das Buch am Ende ziemlich enttäuscht zur Seite gelegt habe.


Stil und Sprache
Ann Granger ist über die Jahre ihrem leicht zu lesenden, lockeren Schreistil treu geblieben. So kommt man gut in die Geschichte hinein und ist sofort wieder zurück im idyllischen Bamford. Atmosphärisch weiß sie ebenfalls zu überzeugen. Bleibt der Fall an sich. Und der kommt nur sehr langsam in Schwung. Natürlich liegt das zumindest zum Teil daran, dass es sich um einen sogenannten Cold Case handelt, der eigentlich schon lange im Archiv schlummerte. Aber auch als es dann endlich losgeht, dümpeln die Ermittlungen lange vor sich hin, alles wirkt unsortiert und planlos, so dass keine echte Spannung aufkommen mag. Daran ändert auch nicht, dass die Autorin mit wechselnden Perspektiven Lebendigkeit in ihre Geschichte bringen möchte.

Wie schon erwähnt stehen Mitchell und Markby keineswegs im Mittelpunkt der Handlung und was man von ihnen liest, wirkt erstaunlich hölzern und bemüht, so als hätte sich Ann Granger schwer getan mit ihrem einstigen Traumpaar. Vielleicht wäre es tatsächlich besser gewesen, Alan Markby seinen verdienten Ruhestand zu lassen.


Figuren
Waren Mitchell und Markby früher aktiv und kommunikativ, so sind die beiden nunmehr Schatten ihrer selbst. Alan Markbys Kommunikation beschränkt sich im Wesentlichen darauf, zu betonen, dass er im Ruhestand ist und sich keineswegs langweilt, Meredith macht zwar Besuche bei Verdächtigen und möglichen Zeugen, aber wirklich in die Ermittlungen eingreifen tut auch sie nicht. Beide wirken zudem seltsam farblos, es fehlt irgendwie das Feuer zwischen ihnen.

Die aktiven Ermittler Jess Campbell und Ian Carter haben mich ebenfalls nicht für sich einnehmen können. Auch sie bleiben fremd und wenig nahbar, das gilt außerdem auch für alle weiteren Beteiligten, so dass dem Leser nicht viele von ihnen im Gedächtnis bleiben.


Aufmachung des Buches
Das Taschenbuch passt sich perfekt in die Reihe ein, auf dem Cover findet sich eine hübsch gezeichnete Szene mit einem kleinen Ort in einem Tal, am Rande eines Baches gräbt ein Mann gerade ein Loch in der Wiese – sehr passend auf den Inhalt bezogen. Innen gibt es zwei große Teile und insgesamt 21 nummerierte Kapitel.


Fazit
Wer gehofft hatte, dass Mitchell und Markby noch einmal zu großer Form auflaufen, wird von diesem Krimi wohl enttäuscht sein, wer als Neueinsteiger und Freund von Cosy Crime hinzukommt, bekommt einen ganz ordentlichen Fall serviert, nicht mehr, aber auch nicht weniger.


2 5 Sterne


Hinweise
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Backlist:
Band 11: Tote kehren nicht zurück
Band 12: In dunkler Tiefe sollst du ruhn
Band 13: Mord wirft lange Schatten
Band 14: Der Fluch der bösen Tat
Band 15: Und sei getreu bis in den Tod

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