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Vertikales Gärtnern rund ums Jahr

Dieses Buch ist ein Leitfaden für alle, die sich ökologisch und gesund ernähren wollen – durch den eigenen Anbau von Obst und Gemüse – aber auch für Architekten und Gartenplaner, die neue Wege gehen wollen.

Der Biologe Jürgen Herler veranschaulicht die Bedeutung von urbaren Grün und die Möglichkeiten, dieses durch vertikalen Gartenbau auch in Ballungsgebieten umzusetzen – auf Balkonen, Terrassen, an Hauswänden. Praktische Tipps gibt er für den vertikalen Low Energy Gemüseanbau im Winter, dazu stellt er 30 frostresistente Sorten in Wort und Bild vor.

Intensiv setzt er sich auch mit den Problemen der industriellen Landwirtschaft auseinander, dem Boom der Biolandwirtschaft, gesunden Lebensmitteln, der Mikrobioforschung und Biodiversität in Anbau und Ernährung. Der Autor entwickelt selbst innovative Vertikalbeete. Seine Vision sind grüne, „essbare“ Häuser und Städte. Mit diesem Buch regt er zum Nachdenken an und fordert zum Handeln auf. 

 

Haende in die Erde 

Autor: Jürgen Herler
Verlag: Ennsthaler Verlag
Erschienen: 17. Juni 2019
ISBN: 978-3-85068-993-9
Seitenzahl: 240 Seiten


Umsetzung, Verständnis und Zielgruppe
Bio–Kräuter, eigenes Gemüse und Obst selber ziehen und sich mit einigen Lebensmitteln soweit es geht selbst versorgen, gewinnt immer mehr an Bedeutung. Oft genügt ein kleines Plätzchen, um zu frischen Vitaminen zu kommen. Natürlich ist es einfacher, wenn man einen Garten zur Verfügung hat, um zu pflanzen und zu ernten - doch auch wenn nur ein Minigarten, ein Balkon oder eine (Dach)Terrasse zur Verfügung steht, nützen viele Menschen ihren grünen Daumen und ihr handwerkliches Geschick, um auf kleinsten Raum schmackhafte Wunder zu vollbringen.

In sieben spannenden Kapiteln versorgt der Autor seine Leser gut nachvollziehbar mit interessanten Fakten und Informationen rund ums Pflanzen, Gärtnern und Ernten. Er spannt so den Bogen vom Garten als Quelle unserer Gesundheit über die ausufernde Agrarwirtschaft mit ihren Monokulturen und dem wachsenden Bio– und Selbstversorgungstrend bis hin zu den „grünen Häusern“. Freiflächen in der Innenstadt zum Gemüseanbau nutzen? Häuser begrünen und aus einem hässlichen Betonklotz ein „grünes Gebäude“ zaubern? Wie man’s macht und wie so etwas aussehen kann, zeigen im Buch zum Beispiel ein Bild eines begrünten Dachgartens und die „Grüne Zitadelle“ von Friedensreich Hundertwasser in Magdeburg. 

Was es damit und mit den viel besprochenen „vertikalen Gärten“ auf sich hat, kann man auf kurzweilige und interessante Weise im Buch nachlesen. Denn die Möglichkeiten, die man zum Beispiel auch als Stadtbewohner (mit eigenem Balkon) hat, sind gar nicht so wenige und wenn man weiß, wie, dann kann man auch in der kalten Jahreszeit lange frisches Gemüse ernten. Im Buch erfährt man nämlich, dass Wintergemüse eigentlich gar nicht sooo frostempfindlich sind wie gedacht, oder dass ein überlegtes Platzieren von vertikalen Gärten äußerst hilfreich sein kann. Zudem kann man nachlesen, wie man auch auf dem kleinsten Fleckchen frisches Gemüse, würzige Kräuter oder oft sogar auch Obst ernten kann. Viele Bilder unterstützen die Ausführungen des Autors. Obwohl das Buch sehr sachlich geschrieben ist, bemerkt  man beim Lesen gleich die Begeisterung und das Engagement des Autors. Gut und unkompliziert erklärt, wird auch der Laie absolut kein Problem mit den klaren und daher leicht nachvollziehbaren Erläuterungen haben.

Interessant aufbereitet, mit vielen Denkanstößen und in Wort und Bild widmet sich der Autor in den letzten beiden Kapiteln dem Vertikalgarten und der Frage, wie man am besten ökologisch vertikal anbaut. Hier finden sich auch die wichtigsten Anbauregeln, optimale Standorte und Infos zu Mehrzonen- und Mehrsaisonenanbau. Auch eine bebilderte Kurzvorstellung der besten Wintersorten von Kräutern, Salat- und Gemüsepflanzen inklusive Infos zu Aussaat, Pflanzung, Größe, Frosthärte und Inhaltsstoffen fehlt nicht.

Alle Gartenliebhaber, Biofreunde, ökologisch achtsame Menschen, die gerne selbst gezogene Nahrungsmittel essen und vielleicht nur wenig Platz zum Anpflanzen haben oder aus den üblichen Anpflanzmethoden „herauswachsen“ möchten, werden mit diesem Lehrbuch bzw. Nachschlagewerk bestimmt sehr viel Freude haben.


Aufmachung des Buches
Das hochwertig verarbeitete Hardcoverbuch ist fadengebunden, das Coverbild passt hervorragend zum Thema und zeigt ein Vertikalbeet. Der Rückseitentext gibt einen guten Einblick in das Buchthema und macht neugierig auf den Inhalt. Einem übersichtlich gestalteten Inhaltsverzeichnis folgen ein Vorwort von Wolfgang Palme und eine Einleitung des Autors. In sieben großen Kapiteln, die sich wiederum in kleinere Abschnitte aufteilen, spricht der Autor aktuelle und wichtige Themen zum Gartenbau und Anbau allgemein an. Viele Bilder untermalen die Erklärungen des Autors zusätzlich. Eine Danksagung, Endnoten, ein Bildnachweis und eine bebilderte Kurzvita schließen das Sach/Lehrbuch gut ab.


Fazit
Interessant, kurzweilig und dabei auch lehrreich – was will das bio- und ökogisch schlagende Gärtnerherz mehr? Viele Infos und Anregungen machen Lust darauf, das Vertikalgärtnern auch einmal auszuprobieren und zu versuchen, bis in die kalte Jahreszeit "vom Boden weg" in die Höhe zu gärtnern.


5 Sterne


Hinweise
Dieses Buch kaufen bei: amazon.de oder deinem Buchhändler vor Ort

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