Drucken
Kategorie: Horror

Samsarische Musik verwandelt in schockierende Bilder und nervenzerfetzende Dialoge – alles in Käfer.Color! Zeitlose Horror-Storys, zu Papier gebracht von den krankesten Köpfen im Business! Jeder Band mit einem Vorwort von Alexander W. Kaschte!

In dieser Ausgabe: Werbung für Produkte, die niemand braucht, bekloppte Leserbriefe an die Pussy of Death, eine abartige Kurzgeschichte und Comicadaptionen von „Endstation Eden“, „Dies ist kein Traum“, „Ich sehe die Sterne bei Tag“, „Im Embryovernichtungslager“ und „Der Froschkönig“.

 

TraumaTales VI 

Herausgeber: Alexander W. Kaschte
Illustratorin: Julia Zhuravleva
Verlag: Käfer Comics - Insektenhaus-Verlag Marburg
Erschienen: September 2019
ISBN: 978-3-9819518-5-1
Seitenzahl: 64 Seiten
Altersgruppe: ab 16 Jahre


Die Grundidee der Handlung
Wie auch in den anderen Comic-Stories der „Trauma Tales“–Reihe bilden die Songs der Band „Samsas Traum“ die Vorlage und Inspiration für die Geschichten im Buch. Mit „Endstation Eden“ werden die Leser mit einer etwas düstereren Art von Charles Dickens „Weihnachtsgeschichte“ konfrontiert. Die darauffolgende Story „Dies ist kein Traum“ führt in einen Vergnügungspark der ganz besonderen Art. Wortwörtlich übernommen und in Bilder umgesetzt, wurde der gesamte Liedertext des Songs „Ich sehe die Sterne“. Gnadenlos der Wissenschaft und seinem Ego verschrieben hat sich der Apotheker in der Geschichte „Im Embryovernichtungslager“, wo er Gott zu spielen versucht, und in der bilderlosen Story „Die Katze hat mich dazu gezwungen – Teil 3“ lässt Charles Manson grüßen. Mit dem Märchen „Der Froschkönig“ – dessen Inhalt und Ende natürlich absolut nichts mit dem Originalmärchen zu tun hat – schließt der VI. Band von Trauma Tales.

Wer sich dabei die entsprechenden Songs direkt beim Lesen der Comics anhört, kann wieder mit einem ganz besonderen Hör- und Leseerlebnis rechnen. Wie auch in den Vorgängerbänden sind die Geschichten im Comic weder nett noch kuschelig, sondern oft recht heftig und oft durchaus tiefgründiger, als auf den ersten Blick ersichtlich ist. Die dazugehörigen Songs sind – wie auch bei den Vorgängerbänden – in voller Länge auf YouTube zu finden.


Beurteilung der Zeichnung / Textdarstellung
Nach einem Vorwort des Autors folgen fünf farbig gezeichnete Bildergeschichten, die den Leser schnell in ihren Bann ziehen. Jede Geschichte orientiert sich an einem Titel der Band „Samsas Traum“ und ist auch namensgleich betitelt. Zwischen den Geschichten „Endstation Eden“, „Dies ist kein Traum“ und „Ich sehe die Sterne bei Tag“ sowie „Im Embryovernichtungslager“, die als Comichandlung mit Dialogen auf den Songtexten der Band aufgebaut sind, werden die „Leserbriefe“ von der „Pussy of Death“ beantwortet.
In der bilderlosen Story „Die Katze hat mich dazu gezwungen – Teil 3“ kommt Charles Manson, in der Ich-Form geschrieben, zu Wort. Wer bei dem Comic „Der Froschkönig“ ein Märchen erwartet, hat zwar bedingt recht, allerdings unterscheidet sich dieses "Märchen" in jeder Hinsicht erheblich von allen bekannten Erzählungen.

Die Texte im Buch interpretieren die Liedertexte und werden in Form von kurzen Geschichten in Wort und Bild wiedergegeben. Die Story mit dem Titel „Ich sehe die Sterne“ gibt allerdings wortwörtlich den Liedertext wieder, umrahmt von einer kreativ gestalteten Geschichte. Alle Zeichnungen wurden von derselben Illustratorin, die auch schon die Vorgängerbände gestaltet hat, in Szene gesetzt. Die Lieder von der Gruppe „Samsas Traum“, in Verbindung mit den dazu interpretierten Bildergeschichten, ermöglichen ein ganz spezielles Hör-Seh- und Leseerlebnis. Wie immer und überall kommt es dabei natürlich ganz auf den persönlichen Geschmack an und so könnte es durchaus sein, dass sich die Leser vermutlich nicht von allen Songs bzw. Storys gleich angesprochen fühlen.

Wieder wurde tief in der Gefühlswelt der Menschen herumgerührt und die vom Zeichenstil her „rund“ anmutenden Illustrationen bilden oft einen heftigen Gegensatz zu Aussage und Inhalt der Geschichte. Das Comicbuch richtet sich – wie schon bei den vorherigen Bänden – an ein erwachsenes Publikum, das auch so manchen etwas makaberen Interpretationen in Wort und Bild nicht abgeneigt ist.


Aufmachung des Comics
Der Comic ist fadengebunden und mit einem Hardcovereinband versehen. Das Cover zeigt den Bahnhof Eden, mit abfahrenden Waggons und einer Person mit Hut Anzug und Aktentasche. Auf der linken unteren Seite des Covers ist – wie auch beim Vorgängerband – eine kleines rundes Bild der „Pussy of Death“ zu sehen. Die Innenseite des Buchdeckels und das Vorsatzblatt vorne und hinten sind schwarz gehalten. Das Bild findet sich neben dem Vorwort noch einmal wieder und leitet auch gleichzeitig die erste Geschichte „Endstation Eden“ ein.

Auf der Rückseite finden sich drei Cover von „Trauma Tales IV, V und VI", und wie schon beim vorigen Band ein kurzer Einblick in die Art und Entstehung der Albums, sowie ein kurzer Überblick des Inhalts dieses Bandes. Die Geschichten selbst sind durchgehend farbig bebildert, nur die erste Doppelseite mit dem Inhaltsverzeichnis ist in Schwarzweiß gehalten.

Wie schon im vorigen Band, folgen auch diesmal zwei Bildergeschichten dem Vorwort des Autors, ehe die „Pussy of Death“ die Leserbriefe beantwortet. Zwei weitere Comics folgen, bevor es mit der unbebilderten Story „Die Katze hat mich dazu gezwungen – Teil 3“ weitergeht und mit „Der Froschkönig“ die Geschichtensammlung des VI. Teils der Trauma Tales abschließt.


Fazit
Mit „Endstation Eden, dein Zug, er endet hier!“ geht die Trauma Tales Serie in die VI. Runde. Alle Leser, die Comics mit „einem Schuss „Horror“ mögen, sich mit der Natur des Menschen beschäftigen und seine dunkelsten Seiten zum Vorschein bringen, sind hier genau richtig – und für Trauma Tales Fans ist das Comicbuch sowieso ein „Muss“.


4 5 Sterne


Hinweise
Diesen Comic kaufen bei: amazon.de oder deinem Buchhändler vor Ort

Backlist:
Band 1: Trauma Tales IV - Ich bringe dir das Feuer, den sonnenhellen Edelstein
Band 2: Trauma Tales V - Nichts schmeckt süßer als deine Lippen