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Victor Vale und Eli Ever wollen sterben. Allerdings nicht, um tot zu bleiben, sondern um mit außergewöhnlichen Fähigkeiten wieder aufzuerstehen. Als junge, brillante Medizinstudenten wissen sie genau, was sie tun. Sie planen das Experiment minutiös und haben Erfolg: Beide kommen verwandelt wieder ins Leben zurück. Eli entwickelt eine erstaunliche Regenerationskraft und wird praktisch unsterblich, Victor kann anderen Schmerz zufügen oder nehmen.
Was sie nicht unter Kontrolle haben, ist die Tragödie, die durch ihr Experiment ausgelöst wird. Denn Superkräfte allein machen keine Helden …

 

Vicious 

Originaltitel: Vicious
Autor: V.E. Schwab
Übersetzer: Petra Huber und Sara Riffel
Verlag: Fischer Tor
Erschienen: November 2019
ISBN: 978-3596705030
Seitenzahl: 400 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Die obenstehende Verlagszusammenfassung verrät meiner Meinung nach schon fast zu viel, sodass ich nicht noch weiter voraus greifen will und es dabei belasse.

V.E. Schwab hat mit „Vicious“ eine moderne Interpretation der Superhelden geschrieben, die eben bei weitem nicht so heldenhaft sind, wie man das früher in diversen Comics lesen konnte. Spannend und atmosphärisch bringt sie Magie in der modernen Welt unter und erklärt sie dabei ausgesprochen wissenschaftlich und glaubwürdig. Fantasy-Fans werden daran ihre Freude haben, aber auch der eine oder andere Thriller-Leser wird sich sicherlich durch das Buch begeistern lassen.


Stil und Sprache
Die erste Szene von „Vicious“ versetzt den Leser mit der düsteren Atmosphäre auf dem Friedhof direkt in die richtige Stimmung für den Roman. Die Autorin gibt einen kurzen Blick auf die Gegenwart und springt in der nächsten Szene dann zehn Jahre zurück, um nach und nach die Vergangenheit aufzurollen. Dieser Wechsel zwischen Gegenwart und Vergangenheit zieht sich durch das gesamte Buch und machte für mich den Reiz der Geschichte aus. Durch die Kapitelüberschriften, die sowohl Handlungsort als auch Zeit benennen, behält man bei all den Sprüngen den Überblick. Nach und nach wird der entscheidende Teil der Vergangenheit jeder wichtigen Figur beleuchtet und erst zum Schluss fließen all die Fäden in der Gegenwart wieder zusammen und führen zum großen Finale. Alle aufgegriffenen Zeiten waren dabei für sich interessant, sodass die Zeit- und Perspektivwechsel auch den Spannungsaufbau unterstützten. Langweilig wurde es so zu keinem Moment und man fliegt geradezu durch die Seiten. Selbst im Finale warten noch so manche Überraschungen auf den Leser und nach der letzten Seite liest man nur zu gerne direkt die Leseprobe des zweiten Bands, da man ihn kaum erwarten kann.

Neben der vielschichtigen Handlung hat mir auch der Schreibstil von V.E. Schwab wieder unglaublich gut gefallen. Sie schreibt ausgesprochen atmosphärisch und vermittelt gleichzeitig auch in den grausamen Szenen – von denen es einige im Buch gibt – einen herrlich dunklen Humor.


Figuren
Keiner der fünf wichtigsten Figuren aus „Vicious“ passt in die gängigen Klischees des Genres. Sie alle wurden von V.E. Schwab individuell gestaltet und wirken authentisch und lebendig. Dadurch, dass man bei allen fünf einen Blick in die Vergangenheit werfen kann, wirkt ihr derzeitiges Handeln absolut glaubwürdig. Richtige Sympathieträger sucht man dabei – mit Ausnahme der kleinen Sydney – vergebens, aber das stört ganz und gar nicht. Im Gegenteil wirken die Anti-Helden des Romans umso interessanter und besonders durch ihren Humor habe ich sie ins Herz geschlossen.

Die Nebenfiguren gehen neben so starken Protagonisten verständlicherweise ein wenig unter. Die meisten von ihnen spielen nur sehr kleine Rollen und sind nach wenigen Kapiteln bereits wieder obsolet. Gespannt bin ich, ob dem Polizisten, der gegen Ende wichtiger wird, im zweiten Band noch eine größere Rolle zukommt.


Aufmachung des Buches
„Vicious“ ist bei Fischer Tor als Klappbroschur erschienen. Das Covermotiv ist von einem höchst passenden dramatischen Rot umrahmt und zeigt ansonsten in dunklen schwarz-weiß Tönen einen der Protagnisten. 

Nach dem Roman ist eine Leseprobe von „Vengeful“, dem zweiten Band der Dilogie, abgedruckt.


Fazit
Dass V.E. Schwab eine Meisterin der düsteren Fantasy-Unterhaltung ist, konnte sie mit „Vicious“ ein weiteres Mal unter Beweis stellen. Der vielschichtige Auftaktband spielt mit den Erzählsträngen ebenso brillant wie mit den Zeiten und Perspektiven. Dazu überzeugende Charaktere und ein atmosphärischer Schreibstil – fertig ist beste Fantasy-Unterhaltung, die Fans des Genres sich nicht entgehen lassen sollten.


4 5 Sterne


Hinweise
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