Drei Jahre sind vergangen seit mit Scythe Goddard ein Scythe der neuen Ordnung die Macht ergriffen hat, und seit der Thunderhead verstummt ist – für alle Menschen, bis auf Grayson Tolliver. Gibt es Hoffnung auf ein Wiedersehen mit Citra und Rowan und auf ein wirkliches Happy End in der scheinbar perfekten Welt?
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Originaltitel: The Toll |
Die Grundidee der Handlung
Da sich im dritten und letzten Band der Scythe-Trilogie die Entwicklungen geradezu überschlagen und in beinahe jedem Kapitel neue Überraschungen auf die Leser warten, möchte ich der Handlung an dieser Stelle nichts vorwegnehmen. Neal Shusterman hat seine Charaktere im vorangegangenen Band durch so manche Katastrophe geschickt und damit eine spannende Ausgangslage für sein Finale erschaffen. Im letzten Band gelingt es ihm, alle vorbereiteten losen Fäden zufriedenstellend zu verknüpfen und seine vielschichte Handlung zu einem spannenden, glaubwürdigen Ende zu bringen. Großartig!
Stil und Sprache
Während ich beim vorangegangenen Band noch kritisierte, dass die Spannung beim Lesen auf sich warten ließ, konnte ich das Buch diesmal von Beginn an kaum aus der Hand legen. Neal Shusterman bringt die verschiedenen Handlungsstränge der ersten beiden Bücher nun nach und nach zusammen. Anders als die obenstehende Verlagszusammenfassung vermuten lässt, setzt die Handlung dabei keineswegs drei Jahre nach dem letzten Band ein, sondern nahezu direkt danach – allerdings nur bei einigen der Handlungsstränge. So bedeutet der Wechsel zwischen den Handlungssträngen gerade zu Beginn oft auch einen zeitlichen Sprung. Dem zu folgen, war anfangs nicht ganz leicht, sobald die zeitliche Abfolge allerdings wirklich bedeutsam war, wurde sie deutlicher hervorgehoben und war gut nachvollziehbar. Die Handlung wird wieder aus wechselnden Perspektiven jeweils in der dritten Person erzählt und diesmal erhalten nahezu alle bedeutenden Personen einzelne Abschnitte aus ihrer Perspektive. Die Wechsel dazwischen dienen meistens ebenfalls dem Spannungsaufbau und wurden geschickt eingesetzt.
Der Schreibstil hat mir auch wieder gefallen. Gefühlt war es diesmal ein bisschen weniger blutig als bisher, das könnte auch daran liegen, dass die meisten grausamen Szenen so viele Menschen auf einmal getroffen haben, dass es nicht sinnvoll war, Einzelschicksale gezielt zu beleuchten.
Am Ende hat Neal Shusterman es beeindruckender Weise tatsächlich geschafft, alle losen Fäden aufzunehmen und zu einem befriedigenden Ende zu führen. Die überraschenden Enthüllungen waren stimmig und auch wenn bei weitem nicht alles so läuft, wie es sich die Charaktere gewünscht hätte, ließ das Ende mich doch ausgesprochen zufrieden zurück.
Figuren
In „Das Vermächtnis der Ältesten“ kommen die Nebenfiguren deutlich stärker in den Fokus und es sind verschiedene neue Hauptfiguren zu erkennen, die die verschiedenen Handlungsstränge bestimmen. Bei der Vielzahl an Figuren hatte ich erst Sorge nicht den Überblick zu behalten, aber dem Autor gelingt es gut, die Charaktere voneinander abzugrenzen und ihnen Tiefe zu verleihen ohne die Leser mit Details zu überfrachten. Fast alle liebgewonnenen Figuren haben dabei nochmal Auftritte, teilweise aber anders als man das erwartet hätte. Auch die Gegenspieler sieht man wieder und beide Seiten wurden ausgesprochen authentisch gestaltet.
Aufmachung des Buches
Da der Sauerländer Verlag sich mittlerweile dazu entschlossen hat, die Scythe-Reihe an die Cover der Originale von Simon & Schuster anzulehnen, ist der dritte Band als Hardcover bereits im neuen Design gestaltet und zeigt auf dem Schutzumschlag zwei Scythe und einen weiteren Protagonisten aus dem Buch. Das Motiv passt durchaus, auch wenn mir die Metallic Veredelung der anderen Cover besser gefiel.
Für all diejenigen, die die alten Cover im Regal stehen haben, wird die Erstausgabe des Buches aber erfreulicherweise mit einem Wendecover ausgestattet, das zu dem metallischen Look der ersten beiden Bücher passt.
Fazit
Was für ein Finale! Neal Shusterman ist mit „Das Vermächtnis der Ältesten“ ein großartiger Abschluss seiner sowieso schon beeindruckenden Reihe gelungen – spannend, nachdenklich stimmend und überraschend bis zum Schluss.
Hinweise
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Backlist:
Band 1: Die Hüter des Todes
Band 2: Der Zorn der Gerechten
