Harper McClain arbeitet als Polizeireporterin bei den Savannah Daily News. Als mitten in der Nacht eine junge Frau im Herzen der Stadt erschossen wird, lässt ihr der Fall keine Ruhe. Harper kannte das Opfer: Naomi Scott war jung und bildschön, eine Jurastudentin, die die Welt verändern wollte, beliebt und engagiert. Die Polizei hat schnell einen Verdächtigen: Naomis Freund, ebenfalls Jurastudent, dessen Schuld für alle erwiesen zu sein scheint. Kurz darauf meldet sich Naomis Vater bei Harper – und er behauptet zu wissen, wer seine Tochter ermordet hat: Der Sohn eines Staatsanwalts, dessen Familie unantastbar scheint, über Geld und Einfluss verfügt. Einfluss auch auf die Zeitung, für die Harper arbeitet.
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Originaltitel: A Beautiful Corpse |
Die Grundidee der Handlung
Der Rückentext des zweiten Bandes mit Polizeireporterin Harper McClain führt bereits ziemlich umfassend in die Handlung ein, so dass an dieser Stelle nicht allzu viel mehr verraten werden soll. Harpers eigene Geschichte wurde ja im letzten Band nicht vollständig aufgelöst und auch dieses Mal erfährt der Leser lange nicht alles, was er gern wissen möchte. So kann man gewiss sein, dass es einen dritten Band geben wird und das ist auch gut so!
Stil und Sprache
Christi Daugherty steigt gleich mitten rein in die Krimihandlung, ohne weitere Erklärungen zu den handelnden Personen geht es los mit Harper McClain und ihrer Freundin Bonnie, die nachts an einen Tatort geraten. Die komplette Geschichte wird aus Harpers Sicht in der dritten Person erzählt, so weiß man nie mehr als Harper selbst und ist ihr außerdem sehr nahe. Auch atmosphärisch weiß die Autorin zu überzeugen, hat sie doch selbst lange Zeit in den Südstaaten gelebt und bringt die schwüle Hitze und das damit verbundene Lebensgefühl in Savannah perfekt rüber.
Die Krimihandlung tritt allerdings lange Zeit ziemlich auf der Stelle, die Polizei versteift sich auf einen naheliegenden Verdächtigen und ignoriert Harpers Argumente völlig. Die hat sehr schnell einen ganz anderen Verdacht und das ist auch das Problem dieser Geschichte: jedem Leser ist sofort klar, dass Harper recht haben muss und es geht nur noch darum, den Täter zu überführen, denn dieser hat ein scheinbar wasserdichtes Alibi. So fehlt es immer mal wieder an Spannung und das Tempo flacht immer wieder ab, allerdings gibt es ein furioses Finale, das einen ein wenig wieder versöhnt.
Figuren
Harper McClain hat sich nach ihrem ersten Fall einigermaßen erholt, kämpft aber auch ein Jahr danach immer noch mit massiver Ablehnung durch die damals beteiligten Polizisten, was ihren Job als Polizeireporterin ziemlich schwierig macht. Trotzdem gibt sie nie auf und das ist ein wichtiger Teil ihres Charakters. Auch wenn sie selbst angegriffen und bedroht wird, lässt sie niemals in ihren Anstrengungen nach, die Wahrheit zu finden und zu beweisen. Und auch zum Ende hin gibt sie zwar scheinbar nach, in Wahrheit aber hat sie etwas ganz anderes vor…
Die übrigen Figuren dieser Reihe sind allesamt Nebenfiguren, auch wenn sie gut ausgearbeitet sind und sehr lebendig wirken. Sie tragen zwar ihren Teil zur Handlung bei, aber wer von ihnen weiterhin wichtig sein wird, ist kaum absehbar. Dabei würde ich gern zumindest von Bonnie und Luke mehr lesen.
Aufmachung des Buches
Das Taschenbuch zeigt auf dem Cover eine Metalltreppe, die offenbar zu einem Gewässer hinunterführt und von Kletterpflanzen umrankt wird. Ein relativ belangloses Motiv, das zusammen mit dem wenig aussagekräftigen Titel vermutlich nicht besonders anziehend auf einem Büchertisch wirkt.
Fazit
Eine durchaus gelungene Fortsetzung, wenn auch geringfügig weniger spannend als der erste Teil. Für alle, die gern komplexe Hintergrundgeschichten über mehrere Bände hinweg mögen.
Hinweise
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Backlist:
Band 1: Echo Killer
