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Kategorie: Fantasy, Mystery, Vampire

DAS GROSSE FINALE

Die Bewohner der Insel Vilia drohen zwischen dem großmächtigen Khanat und dem Reich der Kaiserin Sasmira zerrieben zu werden.

Vom Nebelwolf der Weißen Königin gehetzt, machen sich Milan, der Erzpriester Nandus Tormeno und die geheimnisvolle Nok auf die Suche nach einem zweiten Roten Kloster, in dem die höchsten Ränge der Erzpriester ausgebildet werden. Gemeinsam kommen sie einem uralten Komplott auf die Spur, dessen Ziel es ist, die junge Kaiserin wie auch den mächtigen Khan zu manipulieren. Ein Kampf steht bevor, den der träumende Krieger entscheiden wird – jener Krieger, der für seine Vision von einer besseren Welt alles zu opfern bereit ist.

Der traeumende Krieger 

Autor: Bernhard Hennen
Verlag: Fischer Tor Verlag
Erschienen: 25.09. 2019
ISBN: 978-3-596-70371-5
Seitenzahl: 688 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Die Geschichte rund um Milan, Erzpriester Nandus, Agentin Nok, die weiße Königin, Herrscherin Sasmira, den Khan und die lebendig gewordenen Mähren geht in die Endrunde.

Die Welt von Azuhr leidet unter den zahlreichen Intrigen, Machtspielchen, Verschwörungen und dem Kriegsgerassel zwischen Sasmira und dem Kahn. Jeder versucht sich einen Vorteil gegenüber seinem Feind zu verschaffen und vor allem die Herrscher kennen dabei keine Rücksicht.
Milan und seine Begleiter, begeben sich auf die Suche nach dem roten Turm, in dem die letzten und wichtigsten Geheimnisse der Erzpriester verwahrt sein sollen. Noch wissen sie nicht, dass auch andere die Suche nach dem legedären Apfeltal begonnen haben.
Die Orte, die sie auf ihrer Reise durchqueren entpuppen sich oft als sehr gefährlich und nicht nur lebendig gewordene Mährenfiguren machen ihnen die Reise schwer.

Gefangen in den Plänen der Herrscher und herumgeschoben wie Schachfiguren erfahren Milan und Nok bis zum Ende ihres Abenteuers auch so manche schmerzliche Verluste und Erkenntnisse.

Spannend, handlungsreich und mit vielen unerwarteten Wendungen bildet „Der träumende Krieger“ den handlungsreichen Abschluss der Fantasytrilogie „Die Chroniken von Azuhr“ des Autors Bernhard Hennen.


Stil und Sprache
Die Geschichte beginnt mit einem Rückblick in die Jungend von Nok, als sie aus ihrem privilegierten Leben mit einem Mal in eine entbehrungsreiche neue Wirklichkeit aus Fanatismus und Grausamkeit geworfen wird, deren Jünger sich als „Heilmittel und Rettung“ bezeichnen. Dadurch erfährt man als Leser viele prägende Ereignisse aus dem Leben der geheimnisvollen Nok, allerdings ohne genauer zu zeigen, wie sie nun zur "Weißen Tigerin" ausgebildet worden ist oder was ein Mitglied dieses rätselhaften Verbundes nun genau ausmacht.

Noks Erlebnisse, die schon in den anderen Bänden als geheimnisvolle und besondere Figur auffällt, wecken das Leseinteresse schon von Beginn an und man rutscht gleich mit einer bekannten Figur in eine spannende Rückblende hinein.
So ist man schon gut in der Geschichte drinnen, als es dann auch mit den Erlebnissen der Figuren Milan, Nok und Nandus in der aktuellen Zeit weitergeht.

Wie in den Vorgängerbänden ist der Schreibstil kurzweilig und ansprechend und die Szenen sind sehr plastisch und gut vorstellbar beschrieben. Besonders die vielen bekannten Figuren, die man auch in diesem Band wiedertrifft, machen das Weiterlesen sehr angenehm und durch die dramatische Geschichte aus der Jugend von Nok am Beginn, hat man gleich das Gefühl, dass man eigentlich gar nicht lange von Azuhr und Cilia weg war.

Die Geschichte wartet mit vielen Wendungen, Intrigen und Handlungsstränge auf, die teilweise so vielschichtig und verwickelt sind, dass sie - ich hätte nie gedacht, dass ich das einmal über einen so seitenreichen Roman sagen würde - fast zu viel für die „nur" 688 Seiten des Finalbandes sind.
Trotzdem hatte ich als Leser ab und zu den Eindruck als ob einigen Wendungen und Szenen fast ein wenig zu viel Raum gelassen wurde und sie so für mich einen Tick zu langatmig wirkten. Andere Handlungsstränge wiederum wurden sehr knapp - für mein Gefühl etwas zu kurz - abgehandelt, um die Geschichte etwas besser „aufzudröseln“ damit man ihr besser folgen kann. Besonders dem Ende der Story hätte durchaus ein bisschen mehr Platz gutgetan, da die Story dann gegen Ende doch - besonders im Vergleich zur restlichen Geschichte - recht hastigen Schrittes auf den Schluss zugesteuert ist.

Auf jeden Fall ist „Der träumende Krieger“ ein würdiger und zufriedenstellender "runder" Abschluss für die Trilogie. Der dritte Teil liest sich insgesamt sehr wendungsreich, kurzweilig und spannend, war für mich aber eigenartigerweise nicht ganz so spannend wie die beiden Vorgängerbände.

"Der träumende Krieger" ist auf jeden Fall in empfehlenswertes Leseerlebnis für alle Fantasyfreunde, welche die Vorgängerbände kennen. Sie sollten den Abschlussband auf keinen Fall versäumen! Ein Lesen des dritten Bandes ohne die vorhergehende Geschichte dazu zu kennen, ist allerdings nicht empfehlenswert, da man viele Wendungen und Handlungsstränge sonst nicht nachvollziehen kann und so auf das volle Leseerlebnis verzichtet.


Figuren

Milan sitzen nicht nur Sasmira und die Weiße Königin "im Nacken", sondern er muss sich auch weiterhin mit seinem Vater Nandus und schließlich auch mit dem Khan selbst auseinander setzen.
Die geheimnisvolle Nok steht ihm dabei zur Seite und ist ihm ein große Stütze. Die Beiden verbindet wesentlich mehr als ihr Auftrag.
Nandus ist der Einzige, der mehr über das Apfeltal und den roten Turm weiß, hält sich aber mit Informationen sehr zurück.
Die Herrscherin Sasmira verfolgt ihr Ziel mit absoluter Härte, das muss sogar ihr treuer Berater Großkomtur Mario Canali auf schmerzliche Weise erfahren.
Ihr Gegenspieler, der Khan, ist ebenso wenig ein freundlicher oder verständnisvoller Herrscher und setzt seinen Willen unbedingt durch, sei es durch Gewalt, Erpressung oder Mord.

Die Figuren wurden bereits zu Beginn der Trilogie eingeführt und handeln auf die – schon in den Vorgängerbänden eingeführte – bekannte Weise. Ob Fürst, Kämpfer, Märengestalt, Freund oder Feind, ein Jeder hat seine eigenen Ziele, die er mehr oder weniger konsequent zu erreichen versucht und wirkt daher stimmig und seine/ihre Handlungen insgesamt rund.


Aufmachung des Buches
Das Klappenbroschurbuch hat 688 Seiten, das Cover ist in marmorierten Weiß/grün gehalten. Diesmal prangt auf dem Coverbild allerdings ein Wolf.
Der Rückseitentext gibt einen guten Einblick in den Verlauf der Geschichte, so dass sich der Leser auf eine interessante Reise einstellen kann. Auf der vorderen Innenklappe erliest man einen Auszug aus einer Szene aus dem Buch, und auf der hinteren Innenklappe findet sich eine bebilderte Kurzvita des Autors. Auf der Innenseite des Umschlages und der Innenklappen ist - auf der vorderen Seite - eine farbige Landkarte des Khanats und des Reiches von Sasmira - auf der hinteren Seite - mit wichtigen Orten zu entdecken.

Der Roman beginnt mit einem deutlich abgegrenzenten Rückblick in die Jugend der „Weißen Tigerin“ Nok und startet so mit einer, aus den anderen Bänden bekannten Figur. Wie schon in den Vorgängerbänden sind die unterschiedlich langen Kapitel alle mit Ort, Datum und Uhrzeit versehen. Ein Epilog mit der Mär von der silbernen Prinzessin, eine Beschreibung des Kalenders von Azuhr mit Monatsnamen und Stundennamen des Tages vervollständigen die Geschichte. Mit einer Danksagung des Autors Bernhard Hennen ist der Abschlussband der Chroniken von Azuhr beendet.


Fazit
Ein handlungs- und intrigenreicher Abschluss der Azuhr-Trilogie, der die Geschichte der beiden Vorgängerbände zu einem spannenden Abschluss bringt. Ein lesenswertes und kurzweiliges Buch für alle Fantasyleser, die bereits „Der Verfluchte“ und „Die weiße Königin“ gelesen haben, und selbstverständlich ein „Muss“ für alle Bernhard Hennen-Fans.


4 Sterne


Hinweise
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Backlist:
Band 1: Der Verfluchte
Band 2: Die weisse Königin