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Während Oboro und Gennosuke noch nichts von den tödlichen Ereignissen zwischen den verfeindeten Klans ahnen, entwickelt sich der Kampfverlauf zunächst zugunsten Igas. Doch Koga hat noch genügend Schlagkraft für einen Gegenangriff…

 

  Autor: Futaro Yamada
Illustration: Masaki Segawa
Verlag: Heyne
Erschienen: 06/2005
ISBN: 978-3-453-59512-5
Seitenzahl: 219 Seiten
Altersgruppe: ab 14 Jahren (Empfehlung des Rezensenten)


Die Grundidee der Handlung
Die Ninja Igas versuchen den Clan der Kogas in ihrem Heimatdorf zu überfallen, doch der Plan schlägt fehl. Bei diesem Angriff erfährt die Koga-Schar endlich von der Aufhebung des Nichtangriffspakts und des Namensregisters, der Überraschungsvorteil von Iga ist verloren. Koga startet einen Gegenangriff…

Mit Band 2 geht die „Chronik der Koga-Ninja“ von Futaro Yamada in die nächste Runde. Die Geschichte ist spannend konzipiert, stellt sich – kriegerischen Auseinandersetzungen entsprechend – allerdings brutal dar. Yamada verzichtet darauf, eine der beiden Parteien durch Schwarzweißmalerei für „die Bösen“ zu erklären, so dass der Leser selbst entscheiden kann, welchem Clan seine Sympathie gilt.


Beurteilung der Zeichnung / Textdarstellung
Wie auch beim ersten Band sollte sich der Leser nicht von der Leseprobe, die auf der Verlags-Homepage veröffentlicht wurde, täuschen lassen: dort werden nur das Cover und die ersten 5 Seiten des Buches gezeigt, die zur Einführung farbig und auf Hochglanzpapier gedruckt wurden. Der eigentliche Comic stellt sich jedoch komplett in schwarzweiß und auf leicht gräulichem Papier dar, was – um das direkt vorwegzunehmen – dem Lesespaß aber keinen Abbruch tut. Diese Geschichte braucht keine Farbe, um ihre Wirkung zu entfalten.

Masaki Segawa zeigt wieder, was er kann. Seine grafische Umsetzung von Yamadas Romanvorlage ist hochwertig, exakt und detailiert. Sehr gut gefällt mir, dass er – im Gegensatz zu vielen westlichen Zeichnern – trotz der angespannten Atmosphäre die Figuren ohne allzu tiefe, düstere Schatten, aber trotzdem mit sauberen und hohen Kontrasten darstellt. Dabei versieht er seine Figuren grundsätzlich mit einer hellen Aura, vermutlich um sie gegenüber dem Hintergrund besser freistellen zu können.

Einen Großteil des zweiten Bandes machen Regenszenen aus, die entsprechend getrübt und schwer umgesetzt wurden. Gelungen sind auch die Darstellung des Wassers auf den Gesichtern und die zum Wetter passenden Geräusche. Die aus dem ersten Teil bekannten luftig-hellen Landschaften findet man daher nur zum Anfang und zum Ende des Buches wieder.

Die Bildhintergründe werden diesmal stärker vernachlässigt bzw. unscharf dargestellt, was aber nicht störend wirkt. Erst zum Ende hin nimmt die feine Ausgestaltung der Bildtiefen wieder die bekannte Form an.

Wie für Manga typisch, zeigen die Ninja auch diesmal wieder neue, an sich unmenschliche Kampftechniken, die schon fast magisch oder aber regelrecht dämonisch wirken. Der kriegerischen Auseinandersetzungen entsprechend fallen die Darstellungen erwartungsgemäß blutig und brutal, ja teils regelrecht grausam aus. Daher sollte diese Manga-Reihe auf keinen Fall von unter 14-jährigen gelesen werden, streng genommen ist die „Chronik der Ninja-Reihe“ eine Comicserie für Erwachsene. Sehr dynamisch äußert sich wieder der Zeichenstil von Kampf- oder sonstigen schnellen Szenen, mitunter mit einem starken Zoomeffekt, der den Blick des Betrachters regelrecht mitzuziehen vermag. Sehr intensiv und beeindruckend wirken die Seiten 178/179: auf der Doppelseite beschränkt sich die Illustration fast nur auf Gennosukes Augen, sein Blick ist fesselnd.

Wie sollte es bei japanischen Comics, die sich vorwiegend an Erwachsene richten, anders sein, wird natürlich auch in Band 2 nicht auf einen gewissen erotischen Anteil verzichtet. Diesmal trifft es die ohnehin nur knapp bekleidete O-Koi, die von Iga verschleppt und nackt gefangen gehalten wird. Sie setzt ihre Reize dabei so gezielt ein, dass es sogar zum Akt kommt. Die Zeichnungen fallen allerdings nicht pornografisch aus, die Blöße der Figuren wird nicht gezeigt.

Die Geräusche werden an vielen Stellen wieder in westlichen und japanischen Schriftzeichen dargestellt, was mir gut gefällt, da es die fernöstliche Atmosphäre erhält. Allerdings wird die japanische Schrift etwas stärker vernachlässigt als bisher, die Symbiose aus westlicher und östlicher Umsetzung der Geräusche nimmt damit stellenweise etwas ab. Die durchweg großgeschriebenen Texte, besonders bei Dialogen, sind mit der Textgröße der Lautstärke angepasst, bei Betonungen, oder Schreien (z.B. in Kampfszenen) werden sie in Fettschrift gehalten. Allerdings wird dieser Effekt sparsam eingesetzt, um nicht überreizt aufzutreten.


Aufmachung des Comics
Der Comic ist als Softcover erhältlich. Auf der Klappbroschur finden sich Infos zu Futaro Yamada und Masaki Segawa. In strenger Manga-Tradition liest sich natürlich auch dieses Buch von hinten nach vorne, von oben rechts nach unten links. Der Unkundige findet direkt am (westlichen) Anfang des Bandes eine Kurzanleitung, wie Manga zu lesen sind.

Das Cover ist dem des ersten Bandes sehr ähnlich, sodass man ihn ihm direkt die Basilisk-Reihe wiedererkennt. Die Hintergrundfarbe ist cremeweiß, darüber liegt eine monochrome und diesmal in dunklem Sepia getönte Zeichnung von Gennosuke Koga. Der Buchtitel wurde in knalligem Türkis, der Untertitel und ein verschnörkelter Schriftzug „Ninja“ wurden in glänzendem Silber aufgedruckt.

Insgesamt macht die Gestaltung des Buches inkl. der Klappbroschur einen edlen Eindruck.


Fazit
Die Basilisk-Reihe geht spannend weiter, die Kampfszenen werden allerdings – entsprechend den kriegerischen Auseinandersetzungen – zunehmend brutaler, weshalb sich diese Reihe auf keinen Fall für Kinder eignet. Jugendliche und Erwachsene werden aber das hohe Niveau dieses Comics genießen. Und so hat auch Band 2 einen hohen Unterhaltungswert.


4 5 Sterne


Hinweise
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Backlist:
- Band 1

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