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Kategorie: Krimis

V.I.E.R. übernehmen den Fall…und reisen durch Europa

Gero Valerius, Ina, Elli und Rüdiger haben ihre alte Detektivgruppe V.I.E.R. nach vierzig Jahren reaktiviert. Professor Ledoux bittet die Jugendfreunde, seinen Doktoranden Viktor Jenko ausfindig zu machen, der mit wertvollen Papieren verschwunden ist. Die sollen nicht weniger als die Rezeptur des alten Allheilmittels Theriak beinhalten. Was nach einem willkommenen Zeitvertreib klingt, entpuppt sich schnell als brandgefährlicher Auftrag. Denn während die V.I.E.R. Jenkos Spur quer durch Europa folgen, scheint es immer wahrscheinlicher, dass für die Herstellung des ominösen Tranks Menschen geopfert werden sollen. Auf dem legendären Metal-Festival in Wacken kommt es zum Showdown…

 

Nie zu alt fuer Heavy Metal 

Autor: Elisabeth Frank & Christian Homma
Verlag: grafit
Erschienen: 07/2019
ISBN: 978-3894256265
Seitenzahl: 256 Seiten


Die Grundidee der Handlung
…ist im Rückentext schon gut beschrieben, so dass nicht mehr allzu viel hinzuzufügen ist. Die vier Freunde laufen auf der Jagd nach Viktor Jenko zu Höchstform auf, sind aber lange nicht immer auf der richtigen Spur. Teilweise erinnert die Handlung an eine Mischung aus James-Bond-Film und den Romanen von Dan Brown, es geht um mittelalterliche Rituale ebenso wie um actionreiche Verfolgungen, einen Museumsraub und etliches mehr.

Die Grundidee der alten Freunde, die ihre Kinderbande wieder aufleben lassen, trägt auch im zweiten Fall für V.I.E.R. und lässt alle Herzen derer höher schlagen, die schon früher gern Detektivgeschichten gelesen haben und immer noch für die fünf Freunde und Co schwärmen.


Stil und Sprache
Christian Homma und Elisabeth Frank setzen den lockeren Schreibstil des ersten Bandes nahtlos fort, die Geschichte beginnt mit einer witzigen Szene, in der Rüdiger auf Geheiß von Gero eine Art Einsatztraining absolvieren muss und kläglich versagt. Ähnlich geht es danach weiter, die vier „Senior“-Detektive lassen kaum eine Möglichkeit aus, sich über sich selbst oder die anderen der Truppe lustig zu machen, da wird gefrotzelt und gestichelt, was das Zeug hält. Das macht viel Spaß beim Lesen und lässt auch den Kriminalfall, der eigentlich ein paar Nummern zu groß für diese bunte Truppe ist, in einem nicht ganz ernstzunehmenden Licht erscheinen.

Die Balance zwischen dem notwendigen Maß an Spannung, das man für einen Krimi nun mal braucht, und der großzügigen Prise Humor, die das Lesen so unterhaltsam macht, bekommen die beiden Autoren mühelos hin. Am besten gefallen mir die Szenen, in denen die V.I.E.R. so sein wollen wie James Bond, aber aufgrund aller möglichen widrigen Umstände eben nicht elegant aus irgendeiner Klemme herauskommen, sondern zum Beispiel in einem venezianischen Kanal unfreiwillig baden gehen (und dafür natürlich eine Geldbuße zahlen müssen). Zum Ende hin wird es dann aber noch einmal richtig spannend, das große Finale hat es in sich und bringt noch ein paar Überraschungen mit sich.


Figuren
Wie schon erwähnt sind die vier Freunde eine sehr differenzierte Truppe, ergänzen sich aber aufgrund ihrer unterschiedlichen Charaktere eigentlich ganz gut. Inas Geschichte wird in diesem Band etwas hervorgehoben, so dass man über sie ein bisschen mehr erfährt als über die anderen drei. Insgesamt wirken alle Beteiligten deutlich lebensnäher als im ersten Band, auch wenn sie an manchen Stellen etwas überzeichnet wirken, etwas zu risikofreudig sind, um wirklich echt zu sein.

Die Nebenfiguren wirken etwas einfacher gestrickt, was sich vor allem an Pierre Ledoux zeigt, der eigentliche Auftraggeber der V.I.E.R. Um bis zum Schluss undurchschaubarer zu bleiben, hätte es hier etwas mehr Vielschichtigkeit bedurft, so erahnt man relativ schnell, dass mit ihm etwas nicht stimmt. Aber das ist Jammern auf hohem Niveau und schmälert die Freude an dieser unterhaltsamen Lektüre nur unwesentlich.


Aufmachung des Buches
Das Taschenbuch zeigt eine ähnliche Aufmachung wie der erste Band der Reihe und zeigt eine stilisierte Europakarte, auf der die maßgeblichen Orte der Handlung mit gelben Totenkopfzeichen markiert sind. Innen gibt es unterschiedlich lange Kapitel, die jeweils mit dem Ort der Handlung überschrieben sind, zum Ende hin sind die Überschriften zusätzlich mit einem Countdown versehen.


Fazit
Ein unterhaltsamer Krimi, nicht immer in allen Details ganz ernst zu nehmen, aber dennoch spannend und wendungsreich, ein bisschen Slapstick inklusive.


4 5 Sterne


Hinweise
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Backlist:
Band 1: Nie zu alt für Casablanca