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Sommer auf Sizilien. Am Landgut La Mimosa blüht der Oleander, und es duftet nach Valentina Bartolamis berühmter Tomatensauce. Wie ihre Urenkelin Aurelia da alleine im fernen Bologna wohnen kann, ist Donna Lucia, dem Oberhaupt des Bartolami-Clans, ein Rätsel. Dio mio! Da muss schnellstens ein Ehemann her, ein sizilianischer, versteht sich. Und Lucia fasst einen Plan: Sie legt sich ins Bett und beschließt zu sterben. Aurelia bleibt nichts anderes übrig, als nach Palermo zu reisen, aber kaum ist sie da, verkündet Lucia: Ohne Hochzeit kann sie nicht abtreten. Doch da hat sie die Rechnung ohne Aurelia gemacht – denn die hat ihren eigenen Kopf ...

 

Pasta d amore 

Autor: Lucinde Hutzenlaub
Verlag: Penguin
Erschienen: Juli 2019
ISBN: 978-3328103769
Seitenzahl: 416 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Um der Handlung nichts vorweg zu nehmen gibt es zur obenstehenden Verlagszusammenfassung von meiner Seite nichts hinzuzufügen. Lucinde Hutzenlaub hat mit „Pasta d’amore“ eine recht typische Liebesgeschichte verfasst, die sich vor allem durch die außergewöhnliche Protagonistin von den vielen anderen italienischen Liebesgeschichten unterscheidet. Für Urlaubsstimmung wird durch viele kleine Details zu Sizilien, der Kultur und vor allem dem Essen dort, gesorgt und so kann man sich in die unterhaltsame Geschichte sinken lassen und der Liebe ihren Lauf lassen.


Stil und Sprache
Der Roman beginnt mit einem kurzen Prolog aus der Perspektive von Aurelias Ur-Großmutter und setzt danach kurz vor den Sommerferien mit Aurelias Perspektive, erzählt in der dritten Person, ein. Dem Leser wird Zeit gelassen, Aurelia und ihr Umfeld kennenzulernen, bevor die eigentliche Handlung mit einer wichtigen Änderung für Aurelia und dem Beginn der Sommerferien einsetzt. Handlungsort ist größtenteils Sizilien und Lucinde Hutzenlaub gelingt es sehr gut, die Kultur dieser schönen Insel mit ihrem Schreibstil voller kleiner Details einzufangen. Man meint beim Lesen die Hitze der Insel zu spüren und kann das lecker beschriebene Essen geradezu schmecken.

Die Geschichte selbst ist dem Genre entsprechend nicht atemlos spannend, aber von Beginn an interessant. Besonders die Eigenheiten von Aurelia sorgen dafür, dass man neugierig auf den Fortlauf der Handlung ist. Für meinen Geschmack war die eine oder andere Überraschung ein bisschen zu vorhersehbar und besonders die Verwechslungen gegen Ende des Buches fand ich nicht glaubwürdig, aber im Großen und Ganzen war die Handlung überzeugend und vor allem unterhaltsam. Das Ende lässt den Leser schließlich zufrieden zurück.

Eine Besonderheit, die ich noch erwähnen möchte, sind die vielen eingestreuten italienischen Sätze. Die Familie wirft nur so mit Redewendungen um sich – eine sehr sympathische Eigenart, die mir gut gefallen hat. Allerdings werden diese dann meist erst in Italienisch abgedruckt und dann direkt im Anschluss auf Deutsch. Viele Leser mag das gar nicht stören, aber da ich das Italienische grob übersetzen kann, war es für mich so, als wäre ständig ein Satz doppelt abgedruckt, was ich beim Lesen extrem nervig fand. Das ist aber sicher Geschmackssache und einige Leser werden es nicht als störend sondern als authentisch wahrnehmen.


Figuren
Aurelia ist Mathematiklehrerin und hat ein klar geplantes Leben. Auf die Minute pünktlich beginnt sie ihren Tagesablauf und jede Unterbrechung bringt sie deutlich aus dem Konzept. Zahlen, Gleichungen und Rechnungen geben ihrem Leben Stabilität und Lucinde Hutzenlaub ist es sehr gut gelungen, diesen Wesenszug in kleinen Details deutlich zu machen. So zählt Aurelia immer wieder ihre Schritte und sagt die Fibonacci-Folge auf, um sich zu beruhigen. An diese Eigenheiten musste ich mich ein wenig gewöhnen, habe Aurelia dann aber schnell ins Herz geschlossen. Sie ist ein guter Mensch, sorgt sich um ihre Familie und sucht gleichzeitig noch ein wenig den Platz im Leben. Lediglich ihre plötzliche Liebe für einen der männlichen Charaktere habe ich ihr nicht so ganz abgenommen. Aber das hat sich zum Glück gegeben, je mehr Details man über den Mann erfahren hat.

Die Nebenfiguren sind zahlreich und umfassen neben den möglichen Partnern für Aurelia vor allem ihre Familie. Lucinde Hutzenlaub hat diese mit allerhand unterschiedlichen Charakteren ausgestattet, die alle herrlich facettenreiche Details mitbringen. Allerdings dauerte es ein bisschen, bis ich ihnen abgenommen habe, dass sie sich um Aurelia sorgen. Gerade beim ersten Treffen im Roman haben sie derart abfällig über sie gesprochen, dass es mir wirklich schwer fiel, das noch als streng-liebenswürdig zu deuten. Aber auch das wird zum Glück im Laufe des Buches besser und besonders die Wandlung von Aurelias Ur-Großmutter hat mir ausgezeichnet gefallen. Die wird, wie der Stammbaum zu Beginn schon andeutet, tatsächlich der heimliche Star des Buches.


Aufmachung des Buches
Der Penguin Verlag hat „Pasta d‘amore“ als Taschenbuch rausgebracht. Das Cover zeigt ein passendes Landschaftsbild, was den Leser direkt auf den Handlungsort einstimmt. Im Buchinneren ist erfreulicherweise ein Stammbaum der Familie abgebildet, der beim Lesen sehr hilfreich war. Außerdem zieren Äste mit Zitronen jeden Kapitelanfang. Das Schriftbild ist gut lesbar und die italienischen Ausdrücke werden Kursiv hervorgehoben.


Fazit
„Pasta d’amore“ bietet gute Unterhaltung, jede Menge Sizilien-Fernweh und ausgefallene Charaktere – eine Mischung, die sich bestens als Sommer-Urlaubslektüre eignet, aber auch gut ein wenig Sommergefühl in den Herbst oder Winter mitnehmen kann.


3 5 Sterne


Hinweise
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