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Was machst du, wenn dir alles genommen wird?

Faye und Jack sind das absolute Traumpaar. Sie haben das erfolgreichste Unternehmen Stockholms aufgebaut, wohnen in einem luxuriösen Apartment und sind umgeben von den Reichen und Schönen. Die gemeinsame Tochter Julienne ist die Krönung ihres Glücks. Doch der Schein trügt. Fayes Leben dreht sich nur noch um den verzweifelten Versuch, Jack zu gefallen. Seine Verachtung ist in jeder seiner Gesten spürbar. Was verbirgt ihr einst liebevoller Mann vor ihr? Als Jack und Julienne von einem Bootstrip nicht zurückkehren und die Polizei eine Blutlache im Apartment entdeckt, fällt der Verdacht schnell auf Jack. Hat er seine eigene Tochter ermordet? Nichts in Fayes Leben ist mehr so, wie sie es kannte...

 

 Golden Cage

Originaltitel: En bur av guld
Autor: Camilla Läckberg
Übersetzer: Katrin Frey
Verlag: List
Erschienen: 03/2019
ISBN: 978-3471351734
Seitenzahl: 384 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
…ist im Rückentext des Buches einerseits nur angedeutet, nimmt andererseits auch einiges vorweg, denn Juliennes Verschwinden passiert erst viel später und ist keineswegs Dreh- und Angelpunkt der Handlung. Camilla Läckberg gelingt hier das Kunststück, ihre Handlung langsam aufzubauen und immer dann, wenn man als Leser glaubt zu wissen, worauf das alles hinausläuft, allem einen Twist zu geben.

Das ist erstens spannend und zweitens absolut überraschend, denn hinter der eher gradlinig wirkenden Geschichte steckt sehr viel mehr, als man zunächst denkt. Hier ist Camilla Läckberg die Wende vom klassischen Schwedenkrimi zum überzeugenden Thriller auf Anhieb gelungen!


Stil und Sprache
Alles beginnt mit einem kurzen Prolog, der sich um Juliennes Verschwinden dreht und nur eine einzige knappe Seite einnimmt. Dann springt die Handlung einige Zeit zurück und wendet sich Faye und ihrem Leben mit Jack zu. Dazu erzählt Faye zwar in der dritten Person, aber durch die genaue Beschreibung ihrer Gedanken und Gefühle ist man ihr trotzdem sehr nah.

Spannung gewinnt die Story  in der ersten Hälfte vor allem dadurch, dass es Rückblenden gibt, die Fayes Entwicklung zeigen: Vom unsicheren Teenager aus der Provinz zur Ehefrau eines der erfolgreichsten Männer Schwedens, dann wieder schleichend von der selbstbewussten Studentin zur geradezu unterwürfigen Ehefrau und Mutter. So richtig los mit der Geschichte geht es dann im zweiten Teil, da wird Faye aktiv und geht ihr großes Ziel stringent und rücksichtslos an. Das funktioniert mir zwar an der einen oder anderen Stelle etwas zu gut, Misserfolge gibt es nicht und große Verzögerungen auch nicht, dennoch macht es Spaß, von Fayes großer Wandlung zu lesen. Besonders zum Schluss hat die Autorin außerdem noch ein paar Twists eingebaut, die auch geübte Thriller-Leser zu überraschen wissen.


Figuren
Faye – oder wie sie früher hieß, Matilda – steht natürlich im Mittelpunkt der Handlung und ausschließlich aus ihrer Sicht werden die Dinge geschildert. Sie hat einiges durchgemacht und ihr „Werdegang“ in die totale Abhängigkeit von Jack wird absolut glaubwürdig dargestellt. Ihr Bemühen, ihn zufrieden zu stellen, wird im ersten Teil fast schmerzhaft deutlich beschrieben, ihr Selbstekel ebenso wie die kleinen Hoffnungsschimmer, wenn er so reagiert, wie sie es sich wünscht. Ab dem zweiten Teil dann lernen wir eine andere Faye kennen: rücksichtslos, selbstbewusst, absolut auf ihr Ziel fokussiert. Auch diese Darstellung wird durch die absolute Demütigung, die sie von Jack erfährt, durchweg glaubwürdig transportiert.

Jack hingegen lernt man ja nur durch Fayes Beschreibungen kennen, dadurch wirkt er teilweise etwas eindimensional. Er ist der Inbegriff des egoistischen Ekelpakets und man fragt sich als Leser schon, wie um Himmels Willen die kluge Faye auf ihn hereinfallen konnte. Der alte Spruch „Liebe macht blind“ kommt hier wohl zu seinem Recht…

Die weiteren Figuren gefallen mir viel besser, besonders Chris als Fayes einzige echte Freundin ist authentisch, aber auch die anderen Frauen passen in die Rollen, die für sie vorgesehen sind. Klasse gemacht! 


Aufmachung des Buches
Das Taschenbuch ist in Klappbroschur aufgemacht und der Titel dominiert in goldorangenen, erhabenen Lettern das Cover. Darunter in wesentlich kleinerer Schrift der Untertitel: „Trau ihm nicht. Trau niemandem.“ Eine Art gläserner Käfig mit einem ebenfalls goldfarbenen Schmetterling darin bildet den Hintergrund. Innen gibt es drei große Teile, von denen der zweite jedoch nur wenige Seiten einnimmt.


Fazit
Was eher leise und gemächlich beginnt, steigert sich hier in ungeahnte Höhen und gipfelt in einem großen Twist. Ganz großes Lesevergnügen!


4 5 Sterne


Hinweise
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