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Schmecken Sie die feinen Kräuter und die intensive Trüffel? Riechen Sie die frischen Zitronen und die sonnenreifen Tomaten? Dieses Provence-Kochbuch bringt Ihnen nicht nur provenzalische Gerichte auf den heimischen Herd, sondern gleich das komplette Urlaubsfeeling nach Hause. Neben 80 Rezepten par excellence porträtiert Frankreichkennerin Murielle Rousseau auch Land und Leute. Ein Buch so reich wie die Region!
Sommer, Sonne, Urlaub - pures Provence-Feeling für zu Hause
80 authentische, leicht nachzukochende Rezepte
Das französische Traumziel im Porträt 

 

Provence Kochbuch 

Autor: Murielle Rousseau
Verlag: Christian Verlag GmbH
Erschienen: 27. Mai 2019
ISBN: 978-3959612418
Seitenzahl: 224 Seiten

 
Umsetzung, Verständnis und Zielgruppe

"Provence" ist ein Buch, das viel will und nicht so viel hält. Es gliedert sich grob in die 80 Kochrezepte und in eine Art Reiseführer mit Ausflugs – und Einkaufstipps. Beides ist nicht klar voneinander getrennt sondern bunt ineinander verschränkt.
In den Texten spürt man deutlich die Liebe der Autorin zur Provence. Für sie ist es ein Sehnsuchtsort – in vielerlei Hinsicht. Sie liebt es über den Markt zu schlendern, in kleinen Läden zu stöbern und natürlich das Essen und den Wein zu genießen, gemeinsam mit Menschen, die ihre Freunde sind. Ein sehr persönliches Buch. Leider glaubt sie, dass das in Verbindung mit den Rezepten nicht ausreicht und so werden noch Artikel hinzugefügt, die sich u.a. den Oliven, dem Pastis und natürlich dem Lavendel widmen.  Und als wäre das immer noch nicht genug, streut sie noch ein paar kurze Artikel dazwischen, die den Herstellern bestimmter Produkte gewidmet sind. Die Bezugsadresse wird gleich mitgeliefert und ein Schelm, der Arges dabei denkt.
Die Qualität der Texte ist sehr unterschiedlich, während Rousseau z.B dem Olivenöl mehrere Seiten widmet, hat sie für die Feige kaum mehr als eine Bildunterschrift übrig. Und bei den Porträts der Produzenten ist der Informationsgehalt minimal. Können die meisten Texte inhaltlich schon nicht wirklich überzeugen, kommen ab und an auch noch grammatikalische Fehler und seltsam anmutende Sätze und Wörter (z.B. Segelfahrer, Seite 112) hinzu, die den Lesefluss hemmen.
Bei den Rezepten schaut es zum Glück besser aus. Die Gerichte sind bodenständig traditionell und wenig experimentell. Das macht aber nichts, das Einfache ist ja meist das Beste. Von schlichten Gerichten zum Aperitif, über Getränke und vegetarische Gemüsegerichte bis hin zu Fisch/ Meeresfrüchten und Fleisch ist alles dabei; (Weihnachts-) Naschereien findet man am Ende des Buches. Die Rezepte nehmen häufig eine Doppelseite ein; links die Zutatenliste mit Arbeitsanweisungen in chronologischer Reihenfolge, rechts das ganzseitige Foto. Mitunter müssen sie sich auch eine Seite teilen. Nach dem Zufallsprinzip habe ich einiges nachgekocht und fand die Arbeitsanleitungen gut nachvollziehbar. Ein Teil der Rezepte ist auch von Anfängern zu bewältigen, für den Rest braucht man Erfahrung. Bei einigen Rezepten werden genaue Mengen Wasser gebraucht und diese waren nicht in der Zutatenliste zu finden, sondern im Text der Arbeitsanweisung. Das ist nicht schlimm, aber ungewöhnlich. Weniger gut finde ich, dass bei zwei der getesteten Rezepte nicht aufgeführt war, dass man Salz hinzufügen muss. Ich habe es nach Anweisung ohne Salz probiert und deshalb fiel der "Eingelegte Knoblauch" bei meinen Testessern durch. Den "Auberginen-Kaviar aus der Provence mit Gemüsestiften" konnte man bequem nachsalzen, war aber auch kein kulinarisches Highlight. Ansonsten gab es beim Geschmack nichts zu meckern. Nicht immer allerdings entsprechen die Fotos im Detail auch den Rezepten. Zum Teil werden Zutaten abgebildet, die im Rezept gar nicht enthalten sind (z.B. Knoblauchzehe, Seite 150); in einem anderen Fall steht in der Anleitung, dass man die Äpfel würfeln soll, das Foto zeigt aber eine kunstvoll mit Apfelspalten belegte Tarte (Seite 228).
Nach der ganzen Kritik komme ich endlich zu den Fotos von Marie Preaud. Es macht einfach Spaß das Buch durchzublättern und sich von den hervorragenden Farbfotos in die Provence entführen zu lassen. Egal ob Landschaft, Fischerboote, ehrwürdige Olivenbäume, Marktstände oder ein Lamm auf der Weide – immer trifft sie den richtigen Moment, um den Auslöser zu betätigen; egal ob nun Übersicht oder Detail, es stimmt alles und die Fotos, die die Rezepte begleiten sind gut bis sehr gut, appetitanregend, ohne Schnickschnack den einfachen Gerichten gerecht werdend.
Das Buch macht auf mich den Eindruck, als wäre es unter Zeitdruck entstanden oder als hätte man das Konzept während des Entstehungsprozesses noch geändert. Anders kann ich mir die Unachtsamkeiten und Qualitätsunterschiede nicht erklären. Aus diesem Grund kann ich das Buch auch nicht so gut bewerten wie Fotos, Rezepte und der eine oder andere Text es verdient hätten.



Aufmachung des Buches
Das Buch ist gebunden mit einem sehr kräftigen Einband, das Papier ist fest und griffig und Faden geheftet. Ein lilafarbenes Lesebändchen ergänzt die gute Ausstattung. Die Vorsatzblätter sind ebenfalls in Lila gehalten. Das Cover selbst zeigt eine Holztür in einem alten Haus, darüber gelegt der Titel in Spotlackierung. Mit dem Dank, den Kurzbiografien von Rousseau und Preaud, sowie dem Register endet das Buch.



Fazit
Ein hochwertig ausgestattetes Buch, das nur in Teilen zu überzeugen weiß.


3 Sterne


Hinweise
Dieses Buch kaufen bei: amazon.de oder deinem Buchhändler vor Ort

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