Drucken
Kategorie: Gesundheit und Wellness

Als der Wissenschaftsjournalist Bas Kast gerade 40-jährig mit Schmerzen in der Brust zusammenbrach, stellte sich ihm eine existenzielle Frage: Hatte er mit Junkfood seine Gesundheit ruiniert? Er nahm sich vor, seine Ernährung radikal umzustellen, um sich selbst zu heilen. Doch was ist wirklich gesund? Eine mehrjährige Entdeckungsreise in die aktuelle Alters- und Ernährungsforschung begann. Was essen besonders langlebige Völker? Wie nimmt man effizient ab? Lassen sich typische Altersleiden vermeiden? Kann man sich mit bestimmten Nahrungsmitteln „jung essen“? Vieles, was wir für gesunde Ernährung halten, kann uns sogar schaden. Aus Tausenden sich zum Teil widersprechenden Studien filtert Bas Kast die wissenschaftlich gesicherten Erkenntnisse über eine wirklich gesunde Kost heraus.

 

Der Ernaehrungskompass 

Autor: Bas Kast
Verlag: C. Bertelsmann Verlag
Erschienen: März 2018
ISBN: 978-3570103197
Seitenzahl: 320 Seiten


Umsetzung, Verständnis und Zielgruppe
Ernährung ist ein Thema, das viele mittlerweile mit gerade missionarischem Eifer verfolgen und neben unzähligen Studien und Empfehlungen gibt es auch eine Vielzahl von Ratgebern auf dem deutschen Buchmarkt – die sich gefühlt alle widersprechen. Entsprechend misstrauisch war ich beim Sachbuch von Bas Kast. „Der Ernährungskompass“ wird mit dem Versprechen beworben, alle wissenschaftlichen Studien zusammenzuführen und zu nur 12 Ernährungsregeln zusammenzufassen. Das klingt zu gut um wahr zu sein, aber nach den vielen positiven Meinungen habe ich doch einen Blick riskiert. Erfreulicherweise kann ich dem vielen Lob für das Buch voll und ganz zustimmen.

Bas Kast schildert anschaulich und leicht verständlich, wie er zu dem Thema kam, was seine Nachforschungen ergeben haben und welche Schlussfolgerungen sich daraus ableiten lassen. Dabei schreibt er so unterhaltsam, dass man auch die eigentlich trockenen Fakten gerne liest. Zwischendurch untermalen immer wieder kleine Grafiken und Diagramme den Text. Es werden viele Ernährungsmythen aufgenommen und erklärt ohne dabei in den dogmatischen Tonfall zu verfallen, den man aus vergleichbaren Büchern kennt. Stattdessen zeigt Bas Kast ganz sachlich, wie der Stand der Forschung ist und leitet logische Schlussfolgerungen zum Ernährungsverhalten ab. Klare Verbote sucht man dabei vergeblich, dafür kann man differenzierte Empfehlungen lesen, die auch deutlich machen, an welcher Stelle Menschen schlicht unterschiedlich reagieren und wo es entsprechend nicht nur eine Wahrheit geben kann. Verständlich ist dies ohne weitere Vorbildung, ein generelles Interesse am Thema reicht aus, da alle Fachbegriffe erklärt werden.

Am Ende der Lektüre hat man zu den drei Makronährstoffen – Proteinen, Fetten und Kohlenhydraten – konkrete Empfehlungen erhalten und auch verschiedene Mikronährstoffe wurden behandelt. Ob man nur einzelne Tipps übernimmt oder seine ganze Ernährung neu aufstellt, bleibt jedem selbst überlassen.


Aufmachung des Buches
„Der Ernährungskompass“ ist als Hardcover mit Schutzumschlag erschienen. Auf diesem kann man einen Kompass sehen, der in eine Avocado gedruckt wurde – ein sehr passendes Motiv und durchaus schön anzusehen.

Im Buchinneren ist der Text in 12 Kapitel sowie Einführung und Epilog gegliedert. Nach dem eigentlichen Text folgen noch vielfältige Anmerkungen, die auch die Quellenangaben zu den verwendeten Studien enthalten, sowie ein Register und ein Abbildungsverzeichnis. Letzteres führt noch mal übersichtlich die vielen Diagramme und sonstigen Abbildungen auf, die den Text unterstützen. In Summe eine hochwertige, gut lesbare Aufmachung.


Fazit
Bas Kast hat mit „Der Ernährungskompass“ ein beeindruckendes Sachbuch verfasst, was sich dem Thema fundiert wissenschaftlich widmet, ohne langatmig oder dogmatisch zu werden. Egal ob man sich nur generell für das Thema interessiert oder nach einer neuen Ernährungsform sucht – es ist auf jeden Fall zu empfehlen!

5 Sterne


Hinweise
Dieses Buch kaufen bei: amazon.de oder deinem Buchhändler vor Ort