Weiter geht es mit dem Bericht zum zweiten Tag der diesjährigen LoveLetter Convention. Den Bericht zum Samstag findet ihr hier: klick. Obwohl das Programm auch am Sonntag, den 2. Juni 2019, schon ab 8 Uhr mit Veranstaltungen gelockt hat, habe ich doch recht gemütlich ausgeschlafen und bin erst um 10 Uhr in den Convention Tag gestartet. Los ging es für mich mit einem Round Table zum Thema Social Media, insbesondere unter dem Gesichtspunkt der Kommunikation zwischen AutorIn und LeserIn. Moderiert wurde die Veranstaltung von Daniela Felbermayr und mit dabei waren die Autorinnen Laura Kneidl, Ellen McCoy, Michelle Schrenk, Julia K. Stein. Unter den anwesenden Autorinnen wurden die Plattformen Facebook, Youtube, Twitter und Instagram diskutiert. Pinterest wurde nur nebenbei erwähnt, da es sich dabei nicht um eine klassische Social Media Plattform handelt. Grob zusammengefasst kann man sagen, dass neben der klassischen Facebook Gruppe die meisten vor allem Instagram rege nutzen. Youtube ist eher eine Ergänzung dazu und Twitter ist wohl rückläufig. Auch die Fragen, ob ein fester Rhythmus beim Posten eingehalten werden muss (nein, denn die Hauptarbeit ist ja immer noch das Schreiben von Romanen) oder bestimmte Themen gewünscht sind (eigentlich alle, solange es keine reine Werbung ist), wurden lange diskutiert.
Weiter ging es für mich mit zwei Veranstaltungen zu den aktuellen Romance-Trends. Den Anfang machte um 11 Uhr ein von J. Vellguth moderiertes Panel mit Poppy J. Anderson (Autorin), Ruza Kelava (Mitarbeiterin LYX), Annika Hartmann (Mitarbeiterin beHEARTBEAT) und Caterina Katzer (Mitarbeiterin Planet!/Loomlight) zum Thema Trends in Deutschland. Man war sich recht schnell einig, dass es gar keine klaren Trends im Moment gibt. Egal ob Rockstars, Café-Romane oder Vampire – eigentlich findet man im Moment so ziemlich alles auf dem deutschen Romance-Markt. Bei den Covern scheint der Trend weg von den Personen und hin zu eher graphischen Mustern zu gehen. Nebenbei wurde auch darüber diskutiert, was sich so aus Amerika an Trends übernehmen lässt – Drachen scheinen da im Romance Bereich wohl gerade sehr angesagt zu sein.
Beim folgenden Panel um 12 Uhr ging es dann um die Romance-Trends in Großbritannien. Diesmal hat Gwen Overland moderiert und die Autorinnen Dani Atkins, Julie Cohen und Jenny Colgan haben auf Englisch diskutiert. Die Veranstaltung war eine der unterhaltsamsten der beiden Tage, denn die Autorinnen haben sich wunderbar ergänzt und so manch lustige Anekdote erzählt. So hat Julie Cohen zum Beispiel mal eine erotische Geschichte über Roboter geschrieben und Jenny Colgan gewissermaßen aus Versehen den Trend zu Café-Geschichten im Romance Bereich gestartet.
Mittlerweile war es 13 Uhr und damit Zeit für die Mittagspause. Diesmal habe ich den Foodtruck auf dem Gelände ausprobiert und Pommes mit einem selbst belegten Burger gegessen. Beides war ganz lecker, nur die Anstehzeit in der drückenden Hitze davor war wenig angenehm. Dafür haben dann aber sehr interessante Unterhaltungen beim Mittagessen entschädigt. Eigentlich wollte ich danach zu einem deutschen Panel über Liebe im Fantasy-Roman, aber ich bin tatsächlich im falschen Raum gelandet und habe stattdessen dem Round Table „A Day in the Life of a Romance Author“ zugehört. Bei diesem hat die Moderatorin Julia K. Stein die Autorinnen T.M. Frazier, Monica James, Karin Lindberg und Sarah Saxx über ihre Schreibgewohnheiten und ihren Werdegang ausgefragt. Der Austausch zwischen den Autorinnen war so lustig, dass ich es definitiv nicht bereut habe, im falschen Raum gelandet zu sein.
Meine letzte Veranstaltung war dann um 15 Uhr die Lesung von Jenny Colgan. Zuerst hat die sympathische Autorin das Vorwort eines Buches vorgelesen, das noch gar nicht erschienen ist. Es ging um Lesegewohnheiten und die Leidenschaft für Bücher – perfekt gewählt für die Convention. Danach kam noch eine kurze Szene aus der „Floras Küche“-Buchreihe, die im Deutschen bei Piper erschienen ist.
Nach all den tollen Veranstaltungen stand nun am Sonntagnachmittag noch das große Finale der LoveLetter Convention an: die Signierstunde! Für viele Besucher ist diese das Highlight des ganzen Wochenendes. Viele der Autorinnen sitzen bereit – nicht nur mit Stiften und viel Geduld ausgestattet, sondern auch mit kostenlosen Büchern und allerlei Gimmicks. Wie immer, wenn es etwas umsonst gibt, ist der Andrang groß, zum Glück hat das Team der LoveLetter Convention die Signierstunden gut organisiert. So wurden wieder drei Schlangen gebildet. Wer die ca. halbe Stunde Wartezeit in einer der Schlangen hinter sich gebracht hat, erhielt drei Marken, für die man sich bei den Autorinnen jeweils ein Buch geben und signieren lassen konnte. Manche Besucher machen sich vorher einen regelrechten Schlachtplan, treffen Absprachen mit anderen Fans und stellen sich schon Stunden vorher an. Für solche Aktionen war ich ehrlich gesagt ein wenig zu faul und es war auch einfach zu warm, um sich vier Stunden anzustellen. Stattdessen bin ich kurz vor Beginn dazu gekommen und habe auch nach zwei Runden dann den Tag beendet. Ganze sechs tolle neue Bücher sind trotzdem bei mir eingezogen und mit schönen Signaturen der Autorinnen veredelt worden. Ein paar Postkarten, Poster und Lesezeichen gab es auch noch dazu.
So ging eine weitere großartige LoveLetter Convention zu Ende. Zwei vollgepackte Tage mit wundervollen Begegnungen, Veranstaltungen und neuen Büchern. Erschöpft aber auch sehr glücklich hab ich mich auf den Weg zum Flughafen gemacht und den Rückflug direkt genutzt, um ins erste neue Buch rein zu lesen.
Vielen Dank an die vielen sympathischen Autorinnen, die sich geduldig zwei Tage lang den Fragen und Signierwünschen gestellt haben. Ebenfalls ein riesiges Danke an die Organisatoren der LoveLetter Convention – ihr habt da wirklich ein Juwel unter den Buchmessen geschaffen und ich freue mich jetzt schon auf die LoveLetter Convention 2020!