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Einmal im Jahr lockt es Fans der romantischen Literatur aus ganz Deutschland (und dem einen oder anderen Nachbarland) nach Berlin – die LoveLetter Convention steht an! Zwei Tage lang hat der romantisch veranlagte Bücherwurm die Gelegenheit, seine LieblingsautorInnen mit Fragen zu löchern, Bücher signieren zu lassen, Lesungen und Workshops zu besuchen und Paneldiskussionen zu lauschen. Neben dem vielfältigen Hauptprogramm kommt auch der Austausch mit anderen Lesebegeisterten nicht zu kurz. Damit ist die LoveLetter Convention eine herrliche Alternative zu den großen, meist recht hektischen Buchmessen, und gehört für mich seit einigen Jahren zum festen jährlichen Programm.

Dieses Jahr fand die Convention erstmalig im Café Moskau, in der Nähe des Alexanderplatzes, statt und ich kam am Samstag, den 1. Juni 2019, kurz vor 9 Uhr dort an. Die Anmeldung wurde wie gewohnt nach Ticketnummern aufgeteilt, sodass alles ordentlich und recht zügig ablief. Wie immer fehlte nur die Beschilderung, welche Nummern sich wo anstellen sollen, aber so kam wenigstens direkt die Kommunikation mit den anderen Wartenden in Fahrt. Nachdem ich meinen Besucherausweis abgeholt hatte, habe ich mir zuerst ein Bild von dem Veranstaltungsort gemacht und dabei direkt die Convention-Tasche abgeholt und den Koffer bei der Garderobe abgeben.

Die erste Veranstaltung des Tages war für mich die Lesung von J. Vellguth aus „Home Sweet Home“ – eine perfekte Einstimmung in den Tag, denn die Autorin hat eine wirklich süße Kennenlern-Szene vorgelesen. Sie hat ausgesprochen neugierig auf ihren Roman gemacht, nicht zuletzt auch, weil sie mitten im Kapitel des zweiten Treffens der Protagonisten aufhören musste zu lesen. Mittlerweile habe ich ihren Roman gelesen und kann berichten, dass er genauso gut ist, wie die Lesung es schon vermuten ließ. Die Rezension dazu findet ihr hier.

LLC 2019 9Weiter ging es mit dem Round Table „Verliebt in meinen Helden“. Moderiert wurde dieser von Ella Quinn und mit dabei waren Dani Atkins, Jenny Colgan, Monica James und Kerrelyn Sparks. Da die Autorinnen alle aus dem englischsprachigen Raum kamen, wurde auch die Veranstaltung auf Englisch abgehalten. Nach einer kurzen Vorstellrunde haben die vier Autorinnen aus dem Nähkästchen geplaudert, viel zu ihrem Werdegang erzählt und auch ein paar Worte zu ihren aktuellen Projekten verloren.

LLC 2019 8Mein nächster Programmpunkt war direkt noch ein Round Table, diesmal zum Thema „New Adult: Altbewährt & neu erfunden?“ und moderiert von Julia K. Stein. Neben den Autorinnen April Dawson, Mona Kasten und Laura Kneidl war mit Stephanie Bubley vom Lyx Verlag diesmal auch eine Lektorin dabei. Diskutiert wurden alle Klischees, die das New Adult Genre so hergibt. Erfreulicherweise wurde dabei festgestellt, dass das Genre zunehmend differenzierter wird. Den tätowierten Bad Boy, der die unschuldige Studentin verführt, findet man zwar immer noch ab und zu, aber generell ist das Genre vielfältig und steckt voller bunter Charaktere. Nur die Behauptung, dass nicht alle New Adult Protagonisten überdurchschnittlich gutaussehend sind, konnte ich so nicht bestätigen, denn zumindest in den Romanen, die ich bisher gelesen habe, waren es immer absolute Traumtypen – nur halt mit dunklem Geheimnis. Aber ein wenig Träumen darf in der Literatur ja auch nicht zu kurz kommen.

Da die Bücher manchmal doch eher Albträume enthalten, gab es im Anschluss eine Paneldiskussion zum Thema Sexismus und toxische Beziehungen in Büchern. Moderiert von Kimberly Brower haben dabei T.M. Frazier, Bianca Iosivoni, Karin Lindberg und Claudia Siegmann auf Englisch diskutiert. Spannend war vor allem die Frage, was in Büchern eben nicht geht bzw. was die Autorinnen nicht schreiben wollen würden. Während T.M.Frazier sehr deutlich machte, dass sie nichts ausschließt – Bücher müssen nichts mit realen Wünschen und Fantasien für sie zu tun haben, sondern dürfen das real Wünschenswerte auch gerne hinter sich lassen – schreibt Bianca Iosivoni zum Beispiel nicht über toxische Beziehungen oder gar Vergewaltigungen. Auch über die Verantwortung der Autorinnen, insbesondere im Jugendroman, wurde lange gesprochen.

Nach dieser interessanten Runde ging es für mich erstmal in die Mittagspause. Zwar wurde auch direkt am Veranstaltungsort im Foodtruck Essen verkauft, aber ich habe mich dann doch für einen kleinen Spaziergang ins nahe gelegene Einkaufszentrum entschieden. Bei strahlendem Sonnenschein und knapp 25 Grad lud das Wetter dazu ein, sich ein bisschen zu bewegen.

In das Nachmittagsprogramm bin ich dann mit einem weiteren Round Table gestartet. Diesmal ging es unter der Moderation von Alexandra Schwarting mit den Autorinnen Emily Bold, Julia Dippel, Kristina Günak und J. Vellguth um Emotionen. Besonders spannend fand ich dabei, dass gerade bei der für mich mit emotionalsten Szene – dem Streit – der kühle Kopf der Autorin wichtig ist. Kristina Günak hat ihre Rolle dabei mit dem Job einer Mediatorin verglichen, denn nur so lässt sich der Streit im Roman zielführend einsetzen und bringt die Handlung voran.

Nach der Runde habe ich noch eine kurze Pause gemacht, um im nahe gelegenen Hotel einzuchecken. Weiter ging es danach mit einer Paneldiskussion zum Thema Diversity – Vielseitigkeit im Liebesroman. Kristina Günak, Bianca Iosivoni, Alexandra Schwarting und Stephanie Bubley haben mit der Moderation von Laura Kneidl diskutiert. Erfreulich fand ich, dass Diversity dabei sehr breit definiert wurde und sich zum Beispiel nicht nur auf die Sexualität der Protagonisten bezog.

LLC 2019 4Die vorletzten Programmpunkte waren dann noch zwei Lesungen. Erst hat Stella Tack drei Abschnitte ihres neuen Romans „Kiss me Once“ vorgelesen und dann Bianca Iosivoni noch Teile des zweiten Bands ihrer Sturmtochter-Reihe. Beide Lesungen waren unglaublich gut, aber besonders Stella Tack hat mich positiv überrascht. Wirkte sie anfangs noch sehr nervös, war es dann schließlich eine der lustigsten Lesungen, die ich je erlebt habe. Das lag nicht nur daran, dass sie verschiedene Stimmlagen für die Charaktere gewählt hat, sondern auch an ihren Ergänzungen während des Lesens und der Energie, die sie dabei ausgestrahlt hat.

Das offizielle Programm war um kurz vor 18 Uhr beendet, aber für mich stand um 18 Uhr 30 noch das Bloggertreffen auf dem Plan. Dafür konnte man sich im Vorfeld anmelden und hatte so die Möglichkeit, in kleinerer Runde nochmal mit Autorinnen und anderen Bloggern ins Gespräch zu kommen. In der folgenden Stunde wurde dann in kleinen Gruppen über das Lesen, das Schreiben und alle möglichen anderen Themen erzählt. Dabei habe ich mir schnell ein Plätzchen außerhalb des offiziellen Raums gesucht, weil es dort einfach unerträglich laut war. Stattdessen habe ich es mir mit ein paar anderen Bloggern und der Autorin Ellen McCoy draußen auf den Bierbänken gemütlich gemacht. Ellen McCoy hat uns verraten, wie sie zu den verschiedenen Pseudonymen kam, an welchem ihrer Fantasy-Bücher ihr Herz ganz besonders hängt (es ist die Edingaard-Reihe, falls ihr mal einen Blick auf das wunderschöne Cover und die sicherlich ebenso tolle Geschichte werfen wollt) und welches Buch demnächst von ihr erscheint („Das Glück hat viele Seiten“ im Bastei Lübbe Verlag Ende Juli). Zwischendurch haben die Veranstalter uns noch eine Goodie-Bag vorbeigebracht. Und auch für das leibliche Wohl war mit Getränken und leckere Häppchen gesorgt. Schade war dann nur, dass die Veranstaltung sichLLC 2019 5 so schnell wieder auflöste. Statt wie geplant erst um 20 Uhr 30 Richtung Hotel aufzubrechen, hatte es sich schon gegen 19 Uhr deutlich geleert. Andererseits war es nach dem vollgepackten Convention-Tag auch gar nicht schlecht, früh zurück ins Hotel zu kommen und sich so ein wenig mehr Schlaf zu gönnen.

Vorher habe ich aber natürlich noch einen Blick in die Convention-Tasche geworfen, die als besonderes Highlight diesmal das Taschenbuch „Salzige Sommerküsse“ enthielt. Die anderen Goodies haben mir ebenfalls sehr gut gefallen, vom sehr praktischen Fächer bis zum wiederverwendbaren To-Go-Becher. Auch der Katalog zur LoveLetter Convention war wieder ein Highlight – hier kann man neben einer kurzen Info zu allen Autorinnen auch kleine Extras von ihnen finden, zum Beispiel zusätzliche Szenen oder Rezepte zu ihren Büchern.

Das war’s vom ersten Tag der diesjährigen LoveLetter Convention. Der Bericht zum zweiten Tag folgt dann in Kürze.

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