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Kategorie: Fantasy, Mystery, Vampire

Ein Wanderer und ein verfluchtes Kind.
Zaubersprüche und Magie.
Und natürlich Drachen.

Willkommen zurück in Eragons Welt!

 

Die Gabel die Hexe und der Wurm 

Originaltitel: The fork, the witch and the worm
Autoren: Christopher Paolini, Angela Paolini
Übersetzer: Michaela Link
Verlag: cbj
Erschienen: Februar 2019
ISBN: 978-3-570-16581-2
Seitenzahl: 302 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Christopher Paolini führt den Leser nach fast acht Jahren wieder zurück in die Welt von Alagaësia, wo es ein Wiedersehen mit dem jungen Drachenreiter gibt. Eragon ist in seiner neuen Heimat angelangt, in der er die Dracheneier und die Eldunarí beschützt. Der Aufbau einer Festung, die Verwaltung und Organisation nehmen ihn ganz in Anspruch. Um sich von der endlosen Arbeit abzulenken, lässt er seinen Blick über Alagaësia schweifen, das er weiterhin zu schützen trachtet.
So erzählt Paolini drei Geschichten rund um Tornac, die Kräuterhexe und die Mythologie der Urgals. Diese sind spannend und abwechslungsreich, im Fall der Geschichte der Urgals aber auch etwas langatmig. Wie der eher geringe Umfang des Buches – verglichen mit den ersten vier Romanen der Eragon-Saga – vermuten lässt, bleiben noch Fragen offen, am Augenscheinlichsten zur Kurzgeschichte um Tornac, aber auch die anderen Geschichten hinterlassen die eine oder andere Unklarheit. So freut der Leser sich über die Rückkehr nach Alagaësia, giert aber zugleich nach mehr.


Stil und Sprache
Der Stil dieses Buches hat sich gegenüber der Romanreihe kaum verändert und sein junggebliebenes Sprachbild, welches sowohl jugendliche wie erwachsene Leser anspricht, beibehalten. Auch ist sprachlich kein erkennbarer Unterschied zwischen den Teilen Christopher Paolinis gegenüber der zweiten, von seiner Schwester Angela verfassten Geschichte, erkennbar. Stilistisch ist der Unterschied jedoch prägnant: verwirrend und in Rätseln sind die Erzählungen der Kräuterhexe gehalten. Da ihre Biographie zudem unvollständig ist, sind die jeweiligen Aussagen schwierig zu deuten, dafür lassen sie zu viel Raum für Interpretation. Ebenso werfen sie Fragen auf, die hier nicht beantwortet werden, zum Beispiel was mit Angela einst geschah, denn die mysteriöse Kräuterhexe gibt auch im fünften Roman mehr Rätsel als Lösungen Preis.

Die Geschichte um die Urgralgra (Bezeichnung der Urgrals für ihr Mitglieder ihres Volk) Ilgra und den Drachen Vêrmund ist die mit Abstand längste und fast drei mal so lang wie die der Kräuterhexe Angela. Sie beinhaltet nicht nur eine Lektion, sondern lehrt auch viel über das Wesen der Urgrals, die von allen Wesen auf Alagaësia bisher am kürzesten kamen. Dem wird hier Rechnung getragen. Der Umfang verstärkt zuweilen jedoch den Eindruck der Langatmigkeit durch die vielen Jahre, die im Laufe der Handlungen vergehen und in denen nur etappenweise wichtige Handlungen voller Spannung erfolgen – ein Rhythmus von Bedrohung und weniger spektakulärem Alltag. Hier hätte eine Kürzung an der einen oder anderen Stelle gutgetan.


Figuren
Entsprechend der eher kurzen Geschichten sind die Beschreibungen der Charaktere flüchtig gehalten – zwar ausführlich genug, um Neueinsteigern in die Welt von Alagaësia eine grobe Vorstellung vom Aussehen und Persönlichkeit zu verleihen und die Fantasie anzuregen. Aber im Grunde genommen orientiert sich dieser Roman an Kennern der zuvor vierbändigen Saga, baut auf offenen Fragen aus der Hauptreihe auf und vertieft diese bzw. stellt sie in neuer Form.

Die drei herausstechendsten Charaktere sind – neben Eragon und dem Drachen Saphira – ganz klar die Protagonisten der drei Kurzgeschichten. Tornac ist ein mysteriöser Wanderer, der in einer Schänke auf Essie stößt. Er gibt sich zunächst nicht klar zu erkennen – auch wenn Fans der Saga schnell eine Idee haben, um wen es sich wohl handeln mag – und zeigt sich gegenüber der jungen, von gemeinen Taten verletzten Essie empathisch. Als er auf Gegner trifft, nehmen die Handlungen eine turbulente Wendung, und Tornac setzt alles daran, Unschuldige zu retten.

Angela – tatsächlich bildete Christopher Paolinis Schwester das Vorbild für die gleichnamige Kräuterhexe – ist bereits aus den ersten vier Bänden bekannt und mit ihrem Begleiter, der Werkatze Solembum, so geheimnisvoll wie eh und je. Sie hat sich des verfluchten Kindes Elva angenommen, doch ihre Motive bleiben wie immer im Dunkeln.

Der größte Raum wird dem Urgralmädchen Ilgra eingeräumt, die ihr ganzes Leben der Rache am grausamen Vêrmund widmet. Sie durchläuft im Laufe der Handlung mehrere Entwicklungen, die ihren Charakter prägen. Durch Ilgras Augen lernt der Leser das Volk der Urgrals intensiv kennen.


Aufmachung des Buches
Das Buch ist in einem dunkelblauen, festen Umschlag gebunden, auf dessen Buchrücken in Goldlettern Titel und die Namen der Autoren eingeprägt sind. Geschützt wird das Buch von einem Umschlag, dessen Cover vom Drachen Vêrmund auf dem Gipfel des Kulkaras dominiert wird.
Das Buch wird von einer farbigen Karte der östlichen Gebiete, jenseits von Alagaësia, eröffnet. Ein kurzes Verzeichnis gibt eine Orientierung über den Inhalt. Jeder der drei Teile des Buches beginnt mit einer wunderschönen, monochromen Zeichnung, die zum Thema der bevorstehenden Handlungen passen. Den Abschluss des Buches bildet ein kleiner Abschnitt über „Namen und Sprachen“ sowie Nachworte von Christopher und Angela Paolini.


Fazit
Das Wiedersehen mit Eragon und Saphira ist wie die Rückkehr in eine geliebte Heimat und auch die drei Kurzgeschichten sind unterhaltsam, wenn auch die Aussagen zuweilen verborgen sind. Für Fans der Drachenreiter-Saga ein leckerer Appetizer, der hungrig macht auf mehr – der Untertitel lässt auf Fortsetzungen hoffen. Auch Neueinsteiger, die sich erstmals auf die Reise nach Alagaësia machen, finden sich schnell zurecht.


4 Sterne


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Backlist:
- Band 1: Das Vermächtnis der Drachenreiter
- Band 2: Der Auftrag des Ältesten
- Band 3: Die Weisheit des Feuers
- Band 4: Das Erbe der Macht