Tiefe Wasser und ein Ostseedorf in Angst
Während einer Kajaktour finden Jugendliche in der Asche eines Lagerfeuers eine menschliche Hand. Die Lübecker Mordkommission ermittelt. In der folgenden Nacht verschwindet die Gruppenleiterin aus der Jugendherberge spurlos. Bei der Suche wird in einem nahe gelegenen Stall ein abgetrennter Unterarm gefunden, doch er gehört nicht zu der verbrannten Hand. Zur gleichen Zeit gerät Kommissarin Pia Korittkis Leben nach dem Tod ihres Freundes immer mehr aus den Fugen. Als ein Konflikt mit Kollegen eskaliert, rät Pias Vorgesetzter ihr zu einer Auszeit. Aber dann bergen Taucher in einem See weitere Leichenteile…
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Autor: Eva Almstädt |
Die Grundidee der Handlung
Pia Korittkis Leben ist vollkommen aus den Fugen: Nach dem Unfalltod ihres Freundes vor fast vier Monaten funktioniert sie mehr als sie lebt. Sie kümmert sich um ihren Sohn, aber die Arbeit als Kriminalkommissarin macht ihr keinen Spaß mehr und sie macht Fehler. Als Jugendliche eine abgetrennte Frauenhand finden, versuchen ihre Kollegen daher, sie aus dem Fall herauszuhalten, aber dann passieren so viele Dinge gleichzeitig, dass es ohne Pia einfach nicht geht.
Der 14. Band dieser Reihe hat einen komplizierten Fall zum Inhalt, den Eva Almstädt mit großer Routine und viel Liebe zu ihrer Protagonistin umgesetzt hat.
Stil und Sprache
Eigentlich wird die Geschichte aus Pia Korittkis Sicht erzählt, so dass man ihr sehr nah ist. Von Anfang an gibt es jedoch Passagen, die an anderen Schauplätzen spielen und die Perspektiven verschieben sich. Das trägt einerseits zur Spannung bei, andererseits ist es gerade zu Beginn etwas verwirrend, wenn sich viele Dinge gleichzeitig ereignen, die den eigentlich gradlinigen Fall verkomplizieren. Da wissen die Ermittler lange nicht, was zusammengehört und was nicht und so geht es auch dem Leser. Pias Privatleben nimmt dieses Mal eine eher kleine Rolle ein, das passt aber zu ihrem psychischen Zustand und ist – für dieses Mal – völlig in Ordnung.
So richtig spannend wird es erst ganz kurz vor Schluss, hier hätte es ruhig etwas mehr sein dürfen. Im Mittelteil ergeben sich doch ein paar Längen, das geht doch besser!
Figuren
Eva Almstädt macht es ihrer Protagonistin wirklich nicht leicht – das wollte ich erst schreiben, aber dann ging mir auf, dass Pia eigentlich ein ganz normales Leben führt, mit Höhen und Tiefen, die manchmal auch etwas härter ausfallen können. Ja, sie ist alleinerziehend, aber die Querelen mit dem Vater ihres Sohnes haben sich etwas abgeschliffen, der Spagat zwischen anspruchsvoller Berufstätigkeit und Kinderbetreuung gelingt immer besser und ja, Verluste gehören zum Leben dazu. Leider kommt Pias Privatleben in diesem Band fast ein bisschen zu kurz, aber das kann sich ja schnell wieder ändern…
Die übrigen Figuren spielen die Rollen, die man ihnen gegeben hat. Pias engster Kollege Broders hat nur wenig zu tun in diesem Fall und auch ihr Chef spielt nur eine Nebenrolle. Dafür gibt es zwei interessante Kollegen vom LKA in Kiel, die hoffentlich auch demnächst eine Rolle spielen – und natürlich jede Menge Zeugen und Verdächtige, die entsprechend ihrer jeweiligen Rolle ausgearbeitet sind. Gut gelungen!
Aufmachung des Buches
Das Taschenbuch ähnelt den vorherigen Bänden der Reihe und zeigt auf dem Cover ein langgezogenes Gutshofgebäude am Meer, dunkle Wolken verdüstern den Himmel und verweisen auf den Inhalt. Innen gibt es 41 nummerierte Kapitel und sonst keine Besonderheiten.
Fazit
Ein durchaus spannender, etwas zu komplizierter Fall für eine meiner Lieblingsermittlerinnen, nicht der ganz große Wurf, aber dennoch überdurchschnittlich gut.
Hinweise
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Backlist:
Band 9: Ostseesühne
Band 10: Ostseefeuer
Band 11: Ostseetod
Band 12: Ostseejagd
Band 13: Ostseerache
