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Ein geheimes Leben. Eine geheime Liebe. Und ein Mörder, dem nichts verborgen bleibt …

Der Psychologe Joe O’Loughlin erhält einen alarmierenden Anruf: Sein Vater William ist Opfer eines brutalen Überfalls geworden und liegt im Koma. Joe eilt ins Krankenhaus – und hält schockiert inne, als er das Zimmer betritt. Denn am Bett seines Vaters sitzt nicht Joes Mutter, sondern eine völlig Fremde, tränenüberströmt, mit blutbefleckten Kleidern und der absurden Behauptung, Williams Ehefrau zu sein. Wer ist sie wirklich? Bekannte, Geliebte, verwirrte Seele – Mörderin? Joe beginnt, Ermittlungen anzustellen. Und muss für die Wahrheit einen hohen Preis bezahlen … 

 

Die andere Frau 

Originaltitel: The Other Wife
Autor: Michael Robotham
Übersetzer: Christian Lutze
Verlag: Goldmann
Erschienen: Dezember 2018
ISBN: 978-3-442-31504-8
Seitenzahl: 480 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Joe ist gleich doppelt geschockt. Zuerst wird er ins Krankenhaus zum Bett seines schwer verletzten Vaters gerufen, dann sitzt dort eine fremde Frau, die behauptet, die Ehefrau seines Vaters zu sein. Und sie kennt außerordentlich viele Details aus Joes Leben und das der anderen Familienmitglieder, einschließlich Joes Mutter. Da Joe als Familienmitglied gänzlich von den Ermittlungen der Polizei ausgeschlossen wird, versucht er zusammen mit Vincent, das ganze Chaos zu ordnen und den Angreifer seines Vaters zu finden. Dabei stößt er in der Vergangenheit seines Vaters auf zahlreiche Ungereimtheiten und sticht unabsichtlich in ein gefährliches Wespennest …

Diesmal ist Joe als Angehöriger des Opfers doppelt betroffen und ist der Polizei meist einen Schritt voraus, was überaus gefährlich wird. Trotzdem leidet die Spannung ein wenig, sind es eher zu viele Verstrickungen, sodass man selbst bis zur Auflösung kein richtiges Bild des Mörders erfassen kann.


Stil und Sprache
Für einmal kommt der Mörder selbst nie zu Wort, es fehlen die bisher gewohnten Einschübe aus seiner Sicht sowie dessen Vergangenheit und Gegenwart. Auch präsentiert Joe aus der dritten Person fast ausschließlich das Geschehen, da er meist mitten in den Ereignissen gefangen ist und oftmals nur reagiert statt zu agieren. Diese Konzentration auf einen Handlungsstrang bringt die nötige Ruhe in den sehr wendungsreichen Plot, der mit vielen Verdächtigen und einer ständigen Auflösung von Geheimnissen fast ein wenig überladen ist. Der Schreibstil ist flüssig und passt sich den Ereignissen an, lässt die Schauplätze eher dezent einfließen und konzentriert sich dafür auf die Emotionen.

Die ganze Familie O’Loughlin wird durchgeschüttelt, durch die vielen Geheimnisse bleibt kein Stein auf dem anderen und so bleibt man neugierig, was noch alles kommen mag. Zuweilen fragt man sich dann doch, wie dies alles im Verborgenen über so viele Jahre geschehen konnte und ich hatte den Eindruck, etwas weniger wäre vielleicht mehr gewesen. Aber das ist Kritik auf hohem Niveau.

Die vielen kleinen Showdowns erzeugen zwar Spannung, das Feuerwerk wird jedoch wiederum erst gegen Ende gezündet in einem packenden Finale, das wiederum mit Toten und Verletzten aufwartet und überaus gelungen ist.


Figuren
Joe muss an vielen verschiedenen Fronten kämpfen, sei es auf Seiten seiner Mutter und Geschwister, oder auf der der fremden Frau, die mehr in den Fall verwickelt ist, als sie zugeben möchte. Zudem hat seine Tochter Emma den Verlust der Mutter nach 16 Monaten noch immer nicht überwunden, was sich in ihrem Verhalten und in der Schule bemerkbar macht. So rennt Joe von einer Krise zur nächsten, begibt sich unüberlegt in Gefahr und versucht, die vielen Feuer mehr oder weniger alleine zu löschen.

Das Leben seines Vaters William wird auf den Kopf gestellt und zahlreiche Geheimnisse ans Licht gezerrt. William hat eine zweite, geheime Familie, zahlreiche persönliche Probleme und auch in seiner Stiftung läuft nicht alles rund. So werden aus seinem Umfeld Freunde und Anwälte miteinbezogen. Die Figurenzeichnung dieser Personen leidet dabei ein wenig, weil Joe sie alle persönlich gut kennt und sie zahlreich vorhanden sind. Dazu kommen weitere Nebenfiguren, Verdächtige und Polizisten, die ihren Rollen entsprechend ausgearbeitet sind.

Joes Kinder Charlie und Emma sowie Vincent stehen ebenfalls oftmals im Fokus der Ereignisse. Die Kinder leiden noch immer unter dem Verlust ihrer Mutter und vor allem Emma hätte dringend Hilfe nötig. Vincent hat eine kleinere Rolle als auch schon, seine Kanten sind etwas abgeschliffen, aber er ist immer da, wenn Joe ihn dringend braucht.


Aufmachung des Buches
Diesmal zeigt das Cover des großformatigen Taschenbuches ein richtiges Bild mit einer Frau, die von hinten auf einer Parkbank zu sehen ist, daneben sitzt ein Rabe. Die Landschaft um die Bank herum ist in hellen Weiss- und Grautönen gehalten, sodass kaum zu erkennen ist, wo der See aufhört und das Ufer beginnt. Die Schriftzüge von Titel und Autorennamen sind wiederum leicht erhaben aufgedruckt und mit einer Lackschicht versehen. Die Rückseite zeigt ein ähnliches Motiv. Die Bank mit Frau und Rabe wurde in die Nähe gezogen und darüber ein grauer Himmel gesetzt, wo die Inhaltsangabe abgedruckt ist.

Auf der vorderen Innenklappe ist wie im letzten Band eine Kurzbeschreibung von Joe und Vincent mit drei Covers abgedruckt, auf der hinteren sind zwei weitere Covers aus der Serie zu sehen.


Fazit
Es braucht einige Zeit, bis es wirklich spannend wird, denn diesmal ist es für Joe ein persönlicher Fall und die Polizei lässt ihn außen vor. Zudem gilt es, viele Geheimnisse aufzulösen und dabei tappt Joe in manch gefährliche Situation, die die Spannung und Neugier in die Höhe schießen lässt.


4 Sterne


Hinweise
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Backlist:
Band 6: Der Insider
Band 7: Bis du stirbst
Band 8: Sag, es tut dir leid
Band 9: Erlöse mich
Band 10: Der Schlafmacher

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