Willkommen im Spiel ohne Grenzen
Ein geheimes Forum im Internet. Dreizehn Männer, die viele Geld bezahlen, um live dabei zu sein, wenn junge Frauen sterben: die ahnungslosen Kandidatinnen im „Spiel ohne Grenzen“. Als in Miami eine brutal zugerichtete Frauenleiche entdeckt wird, kommt Staatsanwältin C.J. Townsend dem perversen Spiel des Clubs auf die Spur. Sie tut alles, um die Macher aufzuhalten, doch dann verschwindet eine weitere junge Frau. Und noch ehe C.J. begriffen hat, dass die Regeln des Spiels sich geändert haben, verwandelt sich auch ihr eigenes Leben in einen Alptraum…
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Originaltitel: Nemesis Rising |
Die Grundidee der Handlung
…ist relativ einfach zu erklären: C.J. Townsend befindet sich auf einem Feldzug gegen eine Gruppe von unantastbaren Männern, die im „Spiel ohne Grenzen“ regelmäßig Frauen töten. Sie merkt relativ schnell, dass sie mit den Namen der Männer allein nicht weiterkommt, denn mit legalen Methoden sind diese nicht zu fassen. Also nimmt sie allein den Kampf gegen die Gruppe auf, was sie regelmäßig über die Grenzen der Legalität hinwegsehen lässt.
Dieser Punkt ist auch das große Manko an diesem Thriller: Eine hochangesehene Staatsanwältin setzt sich ohne zu überlegen über alle Grenzen hinweg und ermordet eiskalt jeden, den sie mit den perversen Verbrechen in Verbindung bringt. Dass sie so gar keinen Versuch macht, den Fall auf legale Weise anzugehen, dass sie vor Folter und Mord nicht eine Sekunde zurückschreckt und außerdem damit durchzukommen scheint, das propagiert eine Botschaft, die mir absolut nicht gefällt.
Stil und Sprache
C.J. Townsend kennt der aufmerksame Leser bereits, zuletzt hatte sie einen Auftritt in Argus im Jahr 2012, nun ist sie zurück bei der Staatsanwaltschaft Miami. Aber alles beginnt nicht mit ihr, sondern mit einem weiteren Opfer des Clubs, hinter dem C.J. schon seit langem her ist. Danach wechselt die Erzählperspektive immer mal wieder, den Hauptanteil hat allerdings C.J. selbst. Die Kapitel sind kurz und die Schauplätze wechseln schnell, was ein gewisses Tempo in die Handlung bringt. Dennoch hat der Plot mich nicht zu packen vermocht, was im Wesentlichen daran liegt, dass die Ereignisse aus dem letzten Band schon sehr lange zurückliegen und außerdem C.J. Townsend keine einfache Heldin ist.
Hinzu kommt, dass etliche Szenen ausgesprochen brutal sind und Jilliane Hoffman hier kein Blatt vor den Mund nimmt. Das wird manchmal einfach zu viel und wie schon erwähnt ist die Botschaft dieser Geschichte auch ziemlich fragwürdig.
Figuren
C.J. Townsend ist alles andere als eine gewöhnliche Protagonistin, ist sie doch ausgesprochen ambivalent. Auf der einen Seite verkörpert sie als Staatsanwältin das Recht in seiner reinen Form, ihre dunkle Seite zeigt sie dann, wenn sie nachts in die Häuser ihrer Opfer eindringt, diese bedroht, foltert und schließlich umbringt. Und dann ist da noch der Wunsch nach einem Baby, das sie selbst nicht zur Welt bringen kann…um es kurz zu machen, ich mag sie nicht besonders. Dass ihre scheinbaren Gewissensbisse immer recht kurz abgehandelt werden, hilft da auch nicht gerade, mit ihr mitfühlen zu wollen.
Die übrigen Darsteller bekommen neben C.J. nur wenig Aufmerksamkeit und wirken eher stereotyp und auch C.J.s Mann Dominick bleibt eher blass. Hier wäre mehr drin gewesen.
Aufmachung des Buches
Das gebundene Buch zeigt auf dem Schutzumschlag das Gesicht eines schwarzen Panthers, der offenbar auf der Jagd ist. Innen gibt es 94 nummerierte Kapitel und einen kurzen Epilog.
Fazit
Ein Abschluss (?) der sehr losen Reihe um C.J. Townsend, der nicht so recht zufrieden macht und über weite Strecken mehr ärgert als mitreißt.
Hinweise
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Backlist:
Band 1: Cupido
Band 2: Morpheus
Band 3: Argus
