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Stell dir vor, du kannst dich an nichts erinnern – und bist in einem Alptraum gefangen …

Schwer verletzt wird Detective Inspector Vincent Ruiz aus der Themse geborgen und liegt tagelang im Koma. Wieder bei Bewusstsein fängt sein Alptraum allerdings erst an, denn er kann sich an die letzten Wochen nicht erinnern. Das Einzige, was aus dem Dunkel seines Geistes immer wieder aufleuchtet, ist das Bild eines verschwundenen Mädchens, nach dem er Jahre zuvor verzweifelt gesucht hatte – vergeblich. Mickey Carlyle gilt seither als tot. Doch in Vincent keimt der Verdacht, dass Mickey lebt und in großer Gefahr schwebt. Niemand will ihm Glauben schenken, aber mit Hilfe eines befreundeten Psychologen gelingt es ihm, nach und nach die schreckliche Vergangenheit zu rekonstruieren … 

 

Amnesie 

Originaltitel: Lost
Autor: Michael Robotham
Übersetzer: Kristian Lutze
Verlag: Goldmann
Erschienen: März 2011
ISBN: 978-3-442-47643-5
Seitenzahl: 448 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Die Inhaltsangabe gibt einen sehr guten Einblick in die Handlung, sodass ich an dieser Stelle keine weiteren Einzelheiten bekanntgeben möchte. Die Umsetzung ist einerseits eine Schnitzeljagd nach der Erinnerung und der Wahrheit, andererseits ein Verwirrspiel über die Frage, ob das Kind getötet wurde oder vielleicht doch noch lebt. Beide Aspekte sind hervorragend in einen spannenden Thriller verwoben.


Stil und Sprache
Der erste Paukenschlag von vielen ist gleich das erste Kapitel, indem Vincent um sein Überleben kämpft. Danach folgen laufend weitere, weil einerseits mehrere Parteien gegen seine Nachforschungen vorgehen und andererseits Vincent Ruiz der Wahrheit immer näher kommt. War im ersten Band Joe O’Loughlin der Ich-Erzähler, präsentiert „Amnesie“ Vincent Ruiz aus der Ich-Perspektive. Seine Gedanken und Überlegungen sind dabei sehr überzeugend. Seit dem Verschwinden von Mickey sind drei Jahre vergangen und im Verlauf von Vincents Recherchen werden die damaligen Ereignisse detailliert als Erinnerung eingefügt. Unterstützt wird Vincent von vereinzelten Kollegen, Joe O’Loughlin und Privatpersonen, die damals in dem Fall verstrickt waren.

Die Gefahr lauert immer im Hintergrund, die Ermittlungen sind oftmals ein Stich ins Wespennest. Auch Vincent selbst gerät in die Mühlen der Justiz, denn es gibt Verletzte und gar Tote, wo immer Vincent seine Nase hinein steckt. Wie im ersten Band entwickelt sich ein eigentlicher Sog, der den Leser von einem Kapitel zum nächsten zieht. Dabei werden laufend Erkenntnisse über den Haufen geworfen, neue Theorien entwickelt und doch tappen alle lange Zeit im Dunkeln. Ein perfektes und äußerst gefährliches Verwirrspiel.


Figuren
Diesmal ist es Vincent Ruiz, der als Ich-Erzähler vom Autor zahlreiche Facetten erhalten hat. Der erste Eindruck über ihn aus dem ersten Band wird schnell revidiert, denn es steckt viel mehr in Vincent als ein übellauniger, in die Jahre gekommener Detective Inspector. Vincent muss so schnell wie möglich sein Gedächtnis wiederfinden oder zumindest die Ereignisse rekonstruieren, die zu seiner misslungenen Aktion und seiner Verletzung geführt haben. Denn er ist noch immer im Fadenkreuz verschiedener Parteien, die unterschiedliche Forderungen stellen, die er alle nicht erfüllen kann. Man kommt ihm sowie seiner Vergangenheit sehr nahe, sodass er lebendig wirkt.

Es gibt viele Nebenfiguren, die alle irgendwie in den Fall verwickelt oder hineingezogen werden mit ganz unterschiedlichen Hintergründen und Charaktereigenschaften. Joe O’Loughlin hat eine etwas ausgedehntere Rolle, die jedoch gegenüber dem ersten Band fast ein wenig blass bleibt. Ansonsten gibt es Polizisten, Gauner und einen unantastbaren Mafiaboss sowie die Mutter des verschleppten Kindes und einige aus ihrem Umfeld. Im großen Ganzen sind sie sehr unterschiedlich ausgestaltet und bleiben deshalb als eigenständige Figuren gut in der Erinnerung haften.


Aufmachung des Buches
Das Cover des Taschenbuches ist sehr dunkel und nur an den Außenrändern etwas aufgehellt. Neben den Schriftzügen ist ein Blutfleck zu sehen, der mit Spotlack hervorgehoben wird. Die Rückseite hat ein ähnliches Hintergrundmotiv und die Inhaltsangabe gibt kurz Aufschluss, was den Leser erwartet. Auch der zweite Band ist als Klappbroschur aufgemacht. Die Klappen zeigen ein Foto des Autors mit seinen Angaben und ein Cover eines der nächsten Bände.


Fazit
Der zweite Band der Serie kann auch sehr gut für sich gelesen werden, da die beiden Bücher durch den Perspektivwechsel zu Detective Inspector Ruiz und den Vermisstenfall kaum aufeinander aufgebaut sind. Die Figuren sind sehr lebendig und in einen rasanten sowie äußerst gefährlichen Fall verstrickt, sodass die packende Spannung einen enorm großen Lesesog erzeugt.


4 5 Sterne


Hinweise
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Backlist:
Band 1: Adrenalin

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