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Kategorie: Fantasy, Mystery, Vampire

Das Schicksal einer jungen Hexe verändert den Lauf der Welt.
Die Oberin legte einen Gegenstand auf den Tisch.
„Was ist das?“
„Das gehört Euch.“
Ich schlug eine Ecke des Stoffes zurück. Ein Amulett - ein vergoldetes, mit fremdartigen Inschriften versehenes Amulett an einer Goldkette. Es war überraschend schwer. Zögernd strich ich über das Metall. Von dem Amulett ging etwas Besonderes aus. Es war eine Art … Macht.

 

  Autor: Fabrice Colin
Verlag: Heyne
Erschienen: 06.07.2009
ISBN: 3453532880
Seitenzahl: 720 Seiten


Die Grundidee der Handlung
Mary Wickford wächst im Waisenhaus der Heiligen Barmherzigkeit auf, bis sie im Alter von 17 Jahren das Kloster verlassen muss, um auf eigenen Beinen zu stehen. Eigentlich soll der Kutscher sie bis nach Boston begleiten, doch Mary beschließt bereits in Old Haven eine ihr angebotene Arbeit anzunehmen. Schon bald erfährt Mary, wer sie wirklich ist: sie entstammt einem, wenn nicht sogar dem mächtigsten Hexengeschlecht. Und diese Tatsache hat schwerwiegende Folgen, denn mit einem Mal sind ihr nicht nur der Großinquisitor, der für die Hexenverbrennungen zuständig ist, auf den Fersen, sondern auch gleich der Imperator…


Stil und Sprache
Fabrice Colin hat eine einzigartige Welt erschaffen. Er entführt den Leser in eine Welt, die er zu kennen glaubt, wo jedoch gleichzeitig alles und jedermann nicht das ist, was sie zu sein scheinen. Mit Mary Wickford als Protagonistin, deren Geschichte man aus der Ich-Perspektive erzählt bekommt, taucht der Leser in das England des 18.Jahrhunderts ein. Doch in diesem England tauchen Drachen auf, es gibt eine Art Unterwelt und Hexen werden gnadenlos verfolgt.
Der Auftakt des Buches ist mehr als gelungen. Mit jeder Seite glaubt man die Bilder, die erzeugt werden, vor sich zu sehen und vor allem die Mischung aus Geschichte und Fantasy überzeugt. Hinzu kommt, dass es Hexen als Protagonisten eher selten gibt und die Geschichte daher sehr innovativ ist.
Jedoch gibt es auch Kritikpunkte. Mit jeder Seite mehren sich nämlich auch die Fragen, die dem Leser im Kopf herumschwirren. Anfangs steigert dies noch die Spannung, doch mit der Zeit will man, dass einiges auch endlich geklärt wird und man ist frustriert, wenn dies nicht wirklich geschieht. Nach ca. 200 Seiten nimmt die Spannung schließlich ab, doch zum Ende hin verbessert sich das Ganze dann doch.


Figuren
Marys Charakter und Figur haben bei mir für Verwirrung gesorgt. Sie ist eine junge Frau von siebzehn Jahren, verhält sich aber, als sei sie etwa 10 Jahre älter. An sich ist das eher was Gutes, aber dass sie auch von den Umstehenden so behandelt wurde, wie eine Erwachsene, hat mich dann doch gestört, da es meiner Meinung nach nicht gepasst hat. Ansonsten zeigt sich, dass Mary selbstbewusst ist, ihr Handeln gelegentlich jedoch nicht nachvollziehbar ist. Zum Glück ist dies jedoch eher selten der Fall. Alles in allem hätte ihre Figur ein bisschen besser augearbeitet sein können und durch besondere Charakterzüge herausstechen können.
Die Nebenfiguren sind alles andere als blass. Da gibt es zum Beispiel Caleb Godfrey, der Marys Großmutter gekannt hat, und mehr über Mary und ihr Hexendasein weiß, als diese es selbst tut. Daher erkennt der Leser die Motive der Figur nicht und es fällt schwer sich in ihn hineinzuversetzen.
Ansonsten lässt sich noch sagen, dass es keine schwarz-weiß Einteilung gibt. Wer wirklich „Böse“ ist und wer nicht lässt sich auf dem ersten Blick nicht feststellen, so dass der Leser zum Nachdenken angeregt wird.


Aufmachung des Buches
Das gebundene Buch ist wirklich schön gestaltet. Auf dem Cover ist eine Landschaft zu sehen. In der einen Ecke befindet sich ein dunkles Schloss, umgeben von Bäumen. In der unteren Ecke sieht man eine Kutsche, die einen etwas hellen Pfad entlangfährt. Das Ganze ist von einem Goldrahmen umgeben und in Gold ist auch die geschwungene Schrift des Titels gehalten. Der Rest des Buches sticht durch seine besondere Dunkelgrüne Farbe hervor. Im Allgemeinen sagt das Cover nicht viel über das Buch aus, passt meiner Meinung nach dennoch dazu. Eine Karte oder einen Anhang gibt es nicht.


Fazit
Mary Wickford ist ein schön zu lesendes Buch, dass auf märchenhafteweise seinen Leser in den Bann zu ziehen weiß und mit einer spannenden Geschichte überzeugt!


4 Sterne


Hinweise
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