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Die Journalistin Marisa Pérèz lebt zurückgezogen in den Bergen Kaliforniens. Eines Nachts findet sie einen verletzten nackten Mann auf ihrer Veranda. Sie nimmt sich seiner an und versorgt seine Wunden. Am nächsten Morgen steht die Polizei vor der Tür – in der Nachbarschaft wurde ein Mord verübt! Marisa ahnt nicht, dass der faszinierende Fremde ein Geheimnis hütet, das ihre Welt erschüttern wird.

 

 

Autor: Michelle Raven
Verlag: Egmont Lyx
Erschienen: 07/2009
ISBN: 978-3-8025-8222-6
Seitenzahl: 509 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Die ehemalige Reporterin Marisa Pérèz lebt zurückgezogen in den Bergen Kaliforniens, nachdem ein Skandal ihren guten Ruf als Journalistin zerstört hat. Als sie eines Nachts einen schwer verletzten nackten Mann auf ihrer Veranda findet, nimmt sie ihn auf und versorgt seine Wunden. Als am nächsten Tag die Polizei vor der Tür steht, deckt Marisa instinktiv ihren geheimnisvollen Gast und begibt sich damit unwissentlich in tödliche Gefahr. Gemeinsam mit dem Fremden, der sich Coyle nennt, muss sie kurz darauf fliehen. Marisa fühlt sich unwiderstehlich zu dem faszinierenden Mann hingezogen, aber sie spürt, dass dieser etwas Ungeheures vor ihr verbirgt. Zu scharf sind seine Sinne, zu lautlos und geschmeidig seine Bewegungen. Wie ein Schatten vermag er zu verschwinden und aufzutauchen, und manchmal verändern sich seine geheimnisvollen Augen. Marisa ist entschlossen, die Wahrheit herauszufinden und entdeckt eine Welt, die fremder ist als alles, was sie sich je vorgestellt hatte.


Stil und Sprache
Ohne einleitende Worte oder Erklärungen treffen wir Marisa, die in den Bergen außerhalb von Mariposa lebt. Sie kümmert sich, ohne lange zu zögern, um den Mann, der nackt und blutend auf ihrer Veranda liegt. Der Leser findet sich also direkt mitten im Geschehen wieder. Die Autorin versteht es, Spannung aufzubauen, die sich aus den zwiespältigen Gefühlen von Marisa ergeben. Auf der einen Seite ist sie ein Großstadtkind und weiß, dass es manchmal besser ist, in bestimmten Situationen nicht zu genau hinzusehen. Auf der anderen Seite ist dieser Mann nackt und verletzt, da muss man doch helfen. Hinzu kommt noch, dass sie sich direkt von ihm angezogen fühlt, auch wenn sie sich das überhaupt nicht erklären kann.
Die Geschichte kommt langsam ins Rollen, als die Polizei am nächsten Morgen einen Mord in der Nachbarschaft meldet. Kann ihr geheimnisvoller Fremder etwas damit zu tun haben? Hals über Kopf muss sie mit Coyle fliehen und die Spannungsschraube wird weiter angezogen. Zunächst lebt die Spannung hauptsächlich von der erotischen Ausstrahlung Coyles und von dem Knistern zwischen den Beiden. Es ist Marisa und dem Leser klar, dass Coyle irgendwie anders ist, es gibt da auch immer mal die eine oder andere Andeutung. Was genau ihn von anderen Menschen unterscheidet, bleibt zunächst im Dunkeln. Nach einiger Zeit kommt ein zweiter Handlungsstrang hinzu, der sich unabhängig von der aufkeimenden Beziehung zwischen Coyle und Marisa entwickelt und eine eigene, stetig steigende Spannungskurve hat. Durch geschickte Wechsel zwischen den beiden Handlungssträngen wird der Leser gedrängt, doch noch schnell den nächsten Absatz zu lesen.
Michelle Raven erzählt ihre Geschichte in einer klaren, schnörkellosen Sprache. Mit Hilfe ihrer Beschreibungen hat man beim Lesen keine Schwierigkeiten, sich die Begebenheiten und die Umgebung vorzustellen. Es bleibt aber immer noch genügend Raum für die eigene Phantasie. Die erotischen Szenen werden detailliert, aber nie billig oder geschmacklos beschrieben. Besonders gut haben mir die Szenen gefallen, in denen immer auch ein Stück Fell mit im Spiel war, mehr will ich jetzt hierzu aber nicht verraten.
Die Geschichte wird in der 3. Person aus wechselnden Perspektiven erzählt. Der Leser ist so immer direkt am Ort des Geschehens.
Zum Ende des Buches bleiben ein paar Fragen offen: Wie geht es weiter mit Bowen und Isabel? Welche Rolle werden die Leoparden und der Adler spielen? Diese losen Fäden werden hoffentlich in weiteren Bänden verknüpft. Aber keine Angst, die Hauptgeschichte ist schon abgeschlossen und lässt keine Fragen mehr offen.


Figuren
Da ist zunächst die ehemalige Journalisten Marisa Pérèz. Sie hatte gute Gründe, aus dem lauten und hektischen New York in die Ruhe und Einsamkeit der Kalifornischen Berge zu fliehen. Diese Gründe werden so nach und nach enthüllt und machen glaubhaft, warum sie genau so handelt, wie sie handelt. Mit ihrer Vergangenheit kann der Leser gut nachvollziehen, warum sie Schwierigkeiten hat, sich auf einen Mann einzulassen. Trotzdem ist sie sofort bereit, zu helfen, ohne an die daraus resultierenden Konsequenzen zu denken. Das macht sie sympathisch und glaubwürdig. Da sie häufig allein ist, erfährt man viel von ihren Gedanken und kann sich so gut in sie hineinversetzen.

Coyle wirft zu Beginn eine Menge Fragen auf, die Stück für Stück beantwortet werden, auch wenn die Antworten, die Marisa von ihm einfordert, anders sind, als sie sich das gedacht hat.
Auch er hat eine Vergangenheit, die im Laufe der Geschichte erläutert wird. Das ist die Erklärung dafür, dass er sich immer um alles kümmern muss. So werden auch seine Motive gut nachvollziehbar. In seiner Beziehung zu Marisa macht er ein paar typische „Machofehler“. Gut, so ein paar Verwicklungen in einer Beziehungsgeschichte müssen sein. Wenn alles von Anfang an glatt laufen würde, wäre das ja langweilig und die Geschichte wäre zügig zu Ende.

Über Bowen und Isabel erfahren wir nicht allzu viel. Das ist hoffentlich der Stoff, aus dem die nächste Geschichte ist. Die Charaktere sind gut angerissen und haben Potential, eine eigene Geschichte zu erzählen.
Die Mitglieder von Coyles Familie und seine Freunde bilden eine interessante Gruppe. Die meisten lehnen Marisa ab, manche offen feindselig, manche mehr versteckt. Nur wenige heißen sie herzlich willkommen. Diese Figuren sind sehr vielfältig ausgearbeitet und die unterschiedlichen Charaktere sind klar zu erkennen. Ihre Motive sind gut nachvollziehbar, hängt ihr Überleben als Gruppe doch davon ab, möglichst unauffällig und unerkannt zu leben.
Die Nebenfigur, die mir am Besten gefallen hat, ist Angus. Er ist bedingungslos loyal zu Marisa, auch wenn sie ihn zu Anfang mehr aus Pflichtgefühl beherbergt. Er ist durchaus bereit, sein Leben für sie zu geben. Ihr zu Liebe ist er sogar bereit, sich mit der Anwesenheit von Coyle zu arrangieren.


Aufmachung des Buches
„Ghostwalker – Die Spur der Katze“ ist als Klappbroschur erschienen. Das Cover passt, wie man es inzwischen vom Verlag Egmont Lyx erwartet, hervorragend zum Inhalt des Buches. Der untere Teil des Covers ist dunkel. Bei genauerem Hinsehen ist ein Fell zu erkennen. Der Titel „Ghostwalker“, eine Art geheimes Password in Coyles Familie, steht in roten Buchstaben in diesem dunklen Fell. „Die Spur der Katze“ steht dazwischen. Von dem Buchstaben „O“ geht ein Leuchten in den oberen Teil des Covers aus. Dort sieht man den Oberkörper eines Mannes (Coyle?) und daneben einen Berglöwen. Im Hintergrund geht der Mond über den kalifornischen Bergen auf.
Die kurze Inhaltsangabe steht auf der Rückseite des Buches. Auf der vorderen Coverrückseite ist die ausführliche Inhaltsangabe zu finden. Hinten ist an gleicher Stelle ein Foto der Autorin mit einem kurzen Lebenslauf. Die Innenklappen sind in orange gehalten. Dort ist die Landschaft der Vorderseite abgebildet und der Berglöwe.

Der Text ist in 32 Kapitel und einen Epilog eingeteilt.


Fazit
Wer aufgrund des Zitates der Rheinischen Post auf der Rückseite einen Thriller erwartet, wird enttäuscht. Dieses Buch würde ich nicht als Thriller bezeichnen. „Die Spur der Katze“ entführt den Leser in die geheimnisvolle Welt der Wandler. Der Plot ist interessant und spannend entwickelt, und die Geschichte lässt sich gut lesen. Im Mittelpunkt steht eindeutig die Beziehung zwischen Coyle und Marisa mit ihren Höhen und Tiefen. Dieses Buch macht auf jeden Fall Lust auf mehr, und ich bin gespannt, wie das Leben der Ghostwalker weitergeht. Wer also ein Buch sucht, bei dem Spannung mit Liebe und mystischen Elemente gemischt wird, ist hier genau richtig.


4 Sterne


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