Das Schlafzimmer der jungen Frau ist auf drei Grad runtergekühlt. Doch der Geruch nach Blut ist überwältigend. Die Tote wurde brutal verstümmelt, in ihre Haut ist eine Botschaft geritzt: „Schönheit umgibt sie“. Profiler Robert Hunter jagt einen Killer mit Künstlerseele, der seine Opfer wie Ausstellungsstücke darbietet. Und der jeden Schritt von Hunter zu kennen scheint.
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Originaltitel: Gallery of the Dead |
Die Grundidee der Handlung
Ein schreckliches Verbrechen ist begangen worden und der Fall wird von Beginn weg der Spezialeinheit unter Robert Hunter übergeben. Hunter und Garcia ist schnell klar, dass dies keinesfalls der erste Mord dieses Täters sein kann und tatsächlich steht am nächsten Tag bereits das FBI bei ihnen im Büro. Doch die Zusammenarbeit erweist sich als schwierig, die FBI-Agenten sind keineswegs erfreut, dass Hunter und Garcia von deren Chef mit ins Boot genommen wurden. Und der Täter macht keine Pausen, hat bereits sein nächstes Opfer gefunden …
Äußerst spannend und ein mit vielen Kehrwendungen gespickter Thriller der Sonderklasse. Auch der 9. Fall von Hunter und Garcia ist ausgezeichnet gelungen.
Stil und Sprache
Gleich im ersten Kapitel wird die Spannung gesetzt, die sich wie ein dicker roter Faden durch die gesamte Handlung zieht. Hunter und Garcia werden an den Tatort gerufen und was sie vorfinden, schlägt sogar den beiden auf den Magen. Hunter und einige Nebenfiguren erzählen in der dritten Person ihre Sichtweise in meist kurzen Kapiteln, die vielfach mit einer Fragestellung oder Befürchtung zu Ende gehen. Die Perspektive wechselt regelmäßig zum Täter, der seine Vorbereitungen für die Morde trifft und Finten plant, um der Enttarnung sowie Festnahme zu entgehen. Dies treibt nicht nur die Spannung in die Höhe, sondern lässt auch den Leser das Buch kaum mehr aus der Hand legen.
Viele unerwartete Wendungen und richtige Kehrtwendungen sind eingebaut. Mehrmals glaubt man, das Motiv des Täters zu kennen, nur um mit neuen Fakten den Fall von einer anderen Sichtweise betrachten zu müssen. Ein anderes Mal scheint es, dass der Täter gefasst werden kann. Nicht nur das FBI tappt oftmals im Dunkeln, auch Hunter und Garcia müssen wieder neue Ansätze finden, denn der Täter ist ihnen immer einen Schritt voraus.
Dadurch steigt die Spannung natürlich in verschiedene Spitzen und ist beim vorletzten Showdown mit Toten und Verletzten kaum mehr auszuhalten. Der Schreibstil ist flüssig, das Tempo durchwegs hoch und die Emotionen haben trotzdem genügend Raum erhalten, um differenziert den Figuren einverleibt zu werden. Super gemacht, bitte mehr davon!
Figuren
Dieses Mal messen sich Hunter und Garcia nicht nur mit einem gut organisierten Täter, sondern auch mit den beiden FBI-Agenten, die seit Monaten am Fall arbeiten und dem Täter noch keinen Schritt näher gekommen sind. Die Rivalität ist zuweilen gut zu spüren – grenzt fast schon ein wenig ans Nerven – und in diesen Situationen hat mir Carlos Garcia am besten gefallen, der sich richtig gut behaupten konnte und die Zusammenhänge fast so schnell erfasste wie Hunter, nämlich meist noch vor den FBI-Agenten. Diese sind leicht stereotypisch ausgearbeitet, überheblich und besserwisserisch, obwohl sie durch die vielen falschen Fährten den offenen Blickwinkel verloren haben. Der Austausch der Ermittlungsresultate und möglichen Hintergründe ist ebenfalls spannend, emotionsgeladen und bringt einige der Figuren an ihre Grenzen.
Der Täter bleibt lange mysteriös, obwohl man ihn zwischendurch immer mal wieder begleitet. Er zeigt kaum Emotionen, scheint zuweilen mit den Opfern fast so etwas wie Mitleid zu haben und glaubt, den Ermittlern haushoch überlegen zu sein.
Aufmachung des Buches
Das Cover des Taschenbuches passt ausgezeichnet zu den restlichen der Serie. Die verwelkten Ranken der Kletterrosen sind leicht erhaben aufgedruckt und über die Schriftzüge gelegt. Beides, Schriftzüge und Ranken, sind zudem mit einer Lackschicht versehen. Auf der Rückseite sind etwas weniger Ranken abgebildet. Dazwischen sind die Inhaltsangabe und das Cover des letzten Bandes zu sehen.
Fazit
Für einmal messen sich Hunter und Garcia nicht nur mit dem eiskalten Mörder, sondern auch mit zwei FBI-Agenten, die schon viel länger ermitteln, ohne dem Täter auf die Spur zu kommen. Daraus ergeben sich zahlreiche Auseinandersetzungen auf verschiedenen Ebenen in einer spannenden Jagd nach dem Täter. Mir hat auch der 9. Fall ausgezeichnet gefallen und die letzten Szenen des Buches sind eine Vorbereitung auf den kommenden Band, den ich mit Sehnsucht erwarte.
Hinweise
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Backlist:
Band 4: Totenkünstler
Band 5: Der Totschläger
Band 6: Die stille Bestie
Band 7: I Am Death. Der Totmacher
Band 8: Death Call – Er bringt den Tod
