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Kategorie: Liebes-, Frauen- und Erotikromane

Jeder in Lone Star Canyon hält sie für das perfekte Paar – nur Nora und Stephen streiten es ab. Dabei sind die temperamentvolle Friseurin und Dr. Stephen Remington ein unschlagbares Team: Gemeinsam kümmern sie sich während eines Tornados um Verletzte, sprechen Mut zu und versorgen Wunden. Praktischerweise liegen Salon und Praxis einander gegenüber. Außerdem sieht ein Blinder, wie es zwischen Nora und Stephen knistert. Keiner der beiden will mehr eine feste Bindung eingehen. Aber wenn die Küsse so gut schmecken wie Schokolade, muss es ja nicht gleich Liebe sein! 

 

Es muss ja nicht gleich Liebe sein 

Originaltitel: Unexpectedly Expecting
Autor: Susan Mallery
Übersetzer: Freya Gehrke
Verlag: Mira Taschenbuch
Erschienen: November 2018
ISBN: 978-3-95649-857-2
Seitenzahl: 304 Seiten


Die Grundidee der Handlung
Während und nach einem Tornado arbeiten Nora und Stephen Hand in Hand, um die Verletzten zu versorgen. Dabei ist Stephen beeindruckt von der taffen jungen Frau, die sich von keinem Mann etwas sagen lässt. Doch so viel Kratzbürstigkeit schreckt Stephen keineswegs ab, Nora fasziniert ihn immer mehr und auf seine direkte Art lässt er ein Nein einfach nicht gelten. So vereinbaren sie eine Freundschaft mit gewissen Vorzügen. Ob das bei der starken Anziehung lange gut geht?

Die Story ist recht vorhersehbar, aber mit viel Charme und Selbsterkenntnis gespickt, sodass man gerne darin verweilt und genießt.


Stil und Sprache
Mit wenigen Sätzen ist man mitten in einer Kleinstadt im Ausnahmezustand und die Handlung schreitet flott voran. Nora und Stephen geben abwechslungsweise in der dritten Person ihre Sicht der Dinge preis und beide verfügen über ein Päckchen an Vergangenheit, das es zu überwinden gilt. So werden nach und nach Geheimnisse gelüftet, Wahrheiten erkannt und Gefühle eingestanden. Das ganze wird mit witzigen verbalen Auseinandersetzungen untermalt, die zum Schmunzeln und Lachen anregen. Es gibt für mich keine richtigen Höhepunkte, die Wendungen sind eher knapp ausgearbeitet und schreiten schnell voran. Hier hätte man vielleicht ein wenig mehr ins Detail gehen und die Nebenfiguren besser einbinden können, zumal die Seitenzahl nicht gerade hoch ist.

Ausgesprochen gelungen sind die emotionalen Aspekte, sei es die stürmische Affäre mit den ausgiebigen erotischen Szenen, die hitzigen Diskussionen oder längeren Selbsterkenntnisse, zu denen die Figuren im Verlauf der Handlung kommen. Die letzte Auseinandersetzung kommt dann wie eine Walze angebraust und das Ende wirkt wiederum gekürzt.

„Es muss ja nicht gleich Liebe sein“ ist der zweite Band der Lone Star-Serie und wurde unter dem Titel "Traummann mit Vergangenheit" im CORA Verlag bereits früher schon verlegt. Der erste Band wurde jedoch bisher nicht auf Deutsch übersetzt. Das fällt beim Lesen aber überhaupt nicht auf, denn der Fokus der Geschichte liegt dermaßen stark auf dem Liebespaar, dass nur ihre persönliche Vergangenheit – soweit es für die aktuelle Handlung wichtig ist – ans Licht kommt.


Figuren
Die beiden Protagonisten sind ausgezeichnet in Szene gesetzt. Nora ist in Lone Star aufgewachsen und ihr gehört der Frisörladen. Sie ist gegenüber Männern äußerst kratzbürstig sowie unnahbar, hat aber ein weiches Herz und kümmert sich auch außerhalb des Salons um einzelne Kundinnen. Nora hat sich auf eine unbedeutende Affäre eingelassen, wird jedoch von ihren Gefühlen sehr bald eingeholt. Ihr loses Mundwerk ist einfach ein Genuss und ihre Emotionen konnten mich in jeder Beziehung überzeugen. Stephen hat demgegenüber etwas weniger Ecken und Kanten, jedoch eine Vergangenheit, die ihm in der Beziehung mit Nora in die Quere kommt. Er kann bei ihr so richtig ins Fettnäpfchen treten, lässt es aber danach nicht auf sich beruhen, was wiederum Nora keine Möglichkeit bietet, den Tatsachen nicht ins Gesicht zu sehen.

Die Nebenfiguren überzeugen leider nicht im gleichen Masse. Sie sind durchgehend zu blass dargestellt und teilweise nur schlichte Randfiguren. Hier wurde einiges an Potential verschenkt. Wirklich haften geblieben sind mir nur zwei Frauen, Noras Mutter und eine von Noras Kundinnen, die auch Stephens Patientin ist.


Aufmachung des Buches
Das weiße Taschenbuch ist mit getrockneten Rosen verziert. In der Mitte, in einem blauen runden Fleck, ist der Buchtitel zu sehen. Für meinen Geschmack ein eher schlichtes Cover, aber passend. Auf der Rückseite sind ebenfalls zwei Rosen abgebildet, dazu die kurze Inhaltangabe.


Fazit
Schon allein wegen der hitzigen Auseinandersetzungen der beiden Protagonisten lohnt es sich, das Buch zu lesen. Die Liebesgeschichte und der Charme der Kleinstadt Lone Star bieten ausgezeichnete Unterhaltung, auch wenn die Handlung für meinen Geschmack etwas knapp gehalten ist.


4 Sterne


Hinweise
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Backlist:
Band 1: The Rancher Next Door (Englisch)