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Sam Berger ist der meistgesuchte Mann Schwedens. Er wird des Mordes verdächtigt. Und er ist auf sich allein gestellt, seit seine Kollegin Molly Blom im Koma liegt. Doch nur Berger kann den Ex-Geheimdienstler Carsten aufspüren, der die siebzehnjährige Aisha gefangen hält. Als Berger sich an seine Fersen heftet, bringt er nicht nur sich und Molly Blom in Gefahr. Denn Carsten hat einen perfiden Plan, und bald steht das Schicksal des ganzen Landes auf dem Spiel.

 

Fuenf plus drei 

Originaltitel: Mittvatten
Autor: Arne Dahl
Übersetzer: Ursel Allenstein
Verlag: piper
Erschienen: 09/2018
ISBN: 978-3492058124
Seitenzahl: 416 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Sam Berger muss sich nach wie vor verstecken, auch wenn vielen Beteiligten inzwischen klar ist, dass er niemanden ermordet hat. So ist er mehr oder weniger undercover in die Suche nach einem gewissen „Carsten“ eingebunden, der verdächtigt wird, ein junges Mädchen schon seit langer Zeit gefangen zu halten. Neben Berger stellt auch seine Kollegin Deer ihre eigenen Ermittlungen an und ab einem bestimmten Zeitpunkt tritt auch Molly Blom wieder auf den Plan.

Arne Dahl hat mit seiner Trilogie versucht, einen großen, ausgesprochen komplexen Fall auf drei Bände zu verteilen, hier im dritten Teil gelingt ihm das aber nur noch bedingt leserfreundlich. Ist es schon in seinen Einzelbänden (aus der A-Gruppen-Reihe) nicht ganz einfach, als Leser den Überblick zu behalten, so gelingt dies über drei Bände hinweg kaum noch, zumal zwischen deren Veröffentlichung ja immer mindestens ein Jahr gelegen hat. Ich persönlich habe zumindest die beiden letzten Bände im Abstand weniger Wochen gelesen, trotzdem fehlten mir bis zum Schluss einige entscheidende Hinweise, worum es im Kern des Ganzen eigentlich geht. Das mag an mir liegen, aus anderen Rezensionen weiß ich jedoch, dass es mir nicht allein so geht. Keine Chance hat mit diesem Band jemand, der die Vorgänger gar nicht kennt …


Stil und Sprache
Wie schon angedeutet, ist die erzählte Geschichte sehr komplex und an vielen Punkten ausgesprochen verwirrend. Ansatzlos landet man als Leser mitten in einem großen Polizeieinsatz, das ist zwar spannend, aber warum und wieso es genauso losgeht, erschließt sich nur stückchenweise. Immer wieder wird außerdem die Perspektive gewechselt und dabei erkennt man den Wechsel keineswegs immer sofort. Da kann Arne Dahls Stil noch so gut sein, ohne den nötigen Lesefluss dauert es für meinen Geschmack viel zu lange, bis einen die Geschichte tatsächlich mitnimmt.

Dafür gibt es im letzten Drittel aber einen richtig guten Showdown, der absolut nichts zu wünschen übrig lässt und mit ein bisschen gutem Willen trifft man auch auf den ein oder anderen alten Bekannten. Am Schluss fügt sich alles ganz gut und man findet einen halbwegs befriedigenden Abschluss mit dieser ungewöhnlichen Geschichte.


Figuren
Sam Berger ist schon ein komischer Typ. In den ersten Bänden hatte man den Eindruck, dass er mit seiner Familie eigentlich schon abgeschlossen hat, insbesondere den Kontakt zu seinen Söhnen auch nicht mehr sucht. Dieses Mal ist aber alles anders, sowohl Bergers Söhne als auch seine Exfrau spielen eine nicht unerhebliche Rolle für ihn, auch wenn ich mehr dazu nicht schreiben kann, ohne zu viel zu verraten. Eine unerwartete Wandlung eines Mannes, den ich als ausgesprochen hart eingeschätzt hatte.

Auch Deer zeigt dieses Mal eine erstäunliche Härte, geht relativ skrupellos vor und tut Dinge, die man als Polizistin eher nicht tun sollte. Dass Molly Blom keinerlei Hemmungen hat, die Dinge zu tun, die sie für nötig hält, ist ja bekannt, aber auch sie setzt hier noch eins drauf. Insgesamt eine gewohnt gute Figurenzeichnung, der aber ein bisschen grundsätzliche Sympathie fehlt.


Aufmachung des Buches
Das großformatige Buch ist wie die anderen beiden Bände in Klappbroschur aufgemacht, auf dem Cover sieht man einen Taucher in grünlich schimmerndem Wasser, der zum einen zum schwedischen Originaltitel (Mittvatten = mein Wasser) passt, zum anderen aber auch zum Motiv des Tiefenrausches, das immer mal wieder auftaucht. Innen gibt es insgesamt 45 nummerierte Kapitel und sonst keine Besonderheiten.


Fazit
Ein leider nur mittelmäßiger Abschluss der ausgesprochen komplexen Trilogie, nur der Schluss bringt die notwendige Spannung und versöhnt den Leser ein wenig.


3 Sterne


Hinweise
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Backlist:
Band 1: Sieben minus eins
Band 2: Sechs mal zwei

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