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Duftende Blüten bringen die Farben der Natur auf Papier

Tinte aus Blüten selber herstellen

Blau blühende Pflanzen sind „blaublütig“. Aus ihnen entsteht blaue Tinte, manchmal ein Rosa und manchmal wird die Tinte daraus gelblich. Leuchtende Pflanzenfarben in Tinte konservieren ist ein Hobby, das man nicht nur im Sommer ausüben kann. Viele Blüten kann man trocknen und deshalb auch im Winter verarbeiten.

Wie man es macht und welche Farbtöne aus welchen Pflanzen entstehen, wird Schritt für Schritt erklärt. Auch Videos, in denen gezeigt wird, welche kleinen Kunstgriffe es gibt, unterstützen den Text.

Die Erde ist bunt! Auch Tinte kann es sein, damit jeder Brief in Zukunft seine eigene Blüten-Note erhält...

Ein wunderbar kreatives Handwerk für Erwachsene und auch für Kinder!

 

Zauberhafte Bluetentinten 

Autor: Silke Rosenbüchler
Verlag: Freya Verlag
Erschienen: August 2018
ISBN: 978-3-99025-330-4
Seitenzahl: 256 Seiten

Hier geht's zur Leseprobe


Umsetzung, Verständnis und Zielgruppe
Ein handgeschriebener Brief ist heutzutage eine Seltenheit. Persönliche Zeilen oder kunstvolle Bilder mit selbstgemachter Blütentinte gestaltet, eine wahre Besonderheit. Wie man selbst kreativ werden kann und die Schreib- oder Zeichenfarbe zum Briefpapier oder zum Malblock herstellen kann, zeigt die Autorin Silke Rosenbüchler in ihrem neuen Werk. „Zauberhafte Blütentinten“. In einer kurzen Einstimmung erzählt Silke Rosenbüchler über ihren Zugang zu den Blütentinten und den Besonderheiten dieser Tinten. Auch eine kurze Einführung zu den Tinten im Allgemeinen und zu den speziellen Eigenschaften von Blütentinten und ihren Ausgangsstoffen im Besonderen fehlt natürlich nicht.

Wissenswertes zur Haltbarkeit und nützliche Informationen zu den benötigten Materialien sowie zur Herstellung der Grundrezepte werden anschaulich und leicht verständlich beschrieben und sind dabei immer wieder mit detaillierten Bildern zum besseren Verständnis versehen. Verschiedene Tipps, sowie Kurzvideos z.B. zum richtigen Zerkleinern und Verreiben oder zu den 3 Grundrezepten der Blütentinten können - zusätzlich zur Erklärung im Buch - über die „Freya App“ auf das eigenen Smartphone oder Tablett herunter geladen werden. Allgemeine Anleitungen zu den Rezepten und Hinweise, worauf man beim Experimentieren achten sollte, beschließen die interessanten Anfangskapitel über die Blütentinten.

Dann geht es auch gleich zu den Blütenportraits und Rezepturen. Diese sind in drei große, jeweils zahlreiche Blüten umfassende Kategorien eingeteilt: „Blütentinten für jede Jahreszeit“ mit Blüten wie z.B. Rose, Nelke, Hibiskus, „Blütentinten aus dem Garten und vom Balkon“ in dem unter vielen anderen Blumen auch das Stiefmütterchen, die Tagetes oder auch der Sonnenhut vertreten sind. Die dritte Kategorie umfasst „Blütentinten aus der Natur“ mit Wildpflanzen wie z. B. die Taubnessel, die Glockenblume oder dem Springkraut.

Jedes Pflanzenportrait beginnt mit einer kleinen „Tabelle“, in der man erfährt, wo die jeweilige Blume erhältlich ist, wann die Sammelzeit beginnt und auch ihre „Kindertauglichkeit“ wird angemerkt. Aus welchen Blüten(farben) welche Tintenfarben hervorgehen, wann sich warum und wie ihre Farbe verändert, ob sie zu den Färberpflanzen zählt und ob sie besser frisch oder getrocknet verwendet wird, ist ebenfalls genau beschrieben. Aber auch eventuelle Warnhinweise wurden nicht vergessen. Auf der der Tabelle folgenden Seite zeigt die Autorin die Farbversuche, die aus der jeweiligen Blütentinte hervorgegangen sind und geht näher auf die Pflanze selbst ein. Dann folgt die genaue Beschreibung für die Zubereitung der Tinte in genau nummerierten Schritten. Auch so mancher Tipp oder Experimentiervorschlag ist hier zu finden. Ganz am Schluss sind noch alle Arbeitsutensilien aufgelistet, die zur Zubereitung benötigt werden. Gleich neben dem Rezept - in gleicher Höhe - findet man eine Auflistung der benötigten Zutaten. So reicht ein Blick, damit man weiß, ob man alles zur Hand hat. Bei der gekochten Nelkentinte mit Alaun auf Seite 49 werden die einzelnen Arbeitsschritte auch zusätzlich in Bildern gezeigt.

Nach den vielen Rezeptvorschlägen und Farbbeispielen geht‘s zu den Schreibgeräten. Ob Federkiel, aus Bambus, Metall oder – ganz edel – aus Glas, jedes Schreibgerät hat so seine Vorteile und Tücken, wie man im Kapitel „Schreiben mit Blütentinten” nachlesen kann. Die kreativen Ideen für das Gestalten mit den selbstgemachten Tinten sind schier unendlich und mit einigen besonderen Ideen - vom liebevoll gestalteten Lesezeichen über ein ganz spezielles Wandbild bis hin zu selbstgemachten Notizbüchlein - zeigt Silke Rosenbüchler, wo man die Blütentinten überall verwenden und einsetzen kann. Der Phantasie und der schöpferischen Ader der Farbenkünstler sind hier kaum Grenzen gesetzt.

Übersichtlich, genau erklärt und mit Schritt-für-Schritt-Anleitungen versehen, bietet das geniale Buch allen kleinen und großen Farben- und Bastelfreunden einen Griff in das Farbenspektrum der Natur. Jeder kann so seinen kreativen und schöpferischen Ideen, wie man mit selbst hergestellten Naturtinten ganz besondere und einmalige Dinge gestalten kann, freien Lauf lassen.


Aufmachung des Buches
Das Buch ist fest gebunden und die Covergestaltung mit seinen Blumen, Klecksen, Buchstaben und Herzen auf der Vorderseite und Pinsel, Schreibfeder, Buchstaben, Blumen und Klecksen auf der Rückseite passt ebenso perfekt zum Buch wie der informative, kurze Rückseitentext.

Vor Beginn findet man eine Einführung in die „Freya App“, mit der man auf dem Smartphone oder am Tablet zusätzlich kurze, vertiefende Videos zu einzelnen Arbeitsschritten in den Kapiteln herunterladen kann.  

Das gesamte Werk wirkt sehr freundlich und man hat gleich den Eindruck, dass es besonders liebevoll zusammengestellt wurde. Die farbenfrohe, und sehr ansprechende Gestaltung beginnt schon beim übersichtlichen Inhaltsverzeichnis, bei dem sich die großen Sammelkapitel farblich deutlich unterscheiden. Schon im Inhaltsverzeichnis ist am Rand ein kleines, stilisiertes Smartphone zu sehen, unter dem ein schwungvoller Pfeil auf die Seitennummern mit den Videos zeigt, dieses Zeichen findet man auch später im Buch auf den angekündigten Seiten wieder. Es folgen die Einführung, allerlei Wissenswertes zu Blütentinten und anschließend die Rezepte.

Sehr übersichtlich und simpel erklärt, sorgen unkomplizierte Schritt-für-Schritt-Beschreibungen für den größtmöglichen Erfolg bei der eigenen Tintenerzeugung. Im Anhang bei den „FAQS“ gibt‘s dann auch noch Antworten auf zahlreichen Fragen, die bei der "Farbenherstellung" auftreten könnten. Es folgen ein Literatur- und ein Pflanzenverzeichnis und eine Danksagung sowie eine Kurzvita der Autorin. Auf der letzten Seite entdeckt man noch „DIY Notizbüchlein“ von Liz Constable und „DYI Wolle färben" von Ingrid Kleindienst-John aus dem Freya-Verlagsprogramm. 

In meinem Exemplar war auch noch ein kleiner Folder mit einem Auszug aus dem Freya Verlagsprogramm beigelegt.


Fazit
Ein interessantes und sehr fröhlich-freundliches Buch über ein ganz besonderes Hobby, das mit selbstgemachten Blütentinten einen handgeschriebenen Brief, ein selbstgemaltes Bild oder ein persönlich gestaltetes Notizbüchlein zu einem bunten Kunstwerk mit Persönlichkeit macht.

Alle Künstler, Bastler, Schönschreiber und fingerfertige Leser, die das Besondere lieben, sind hier genau an der richtigen Stelle! Also ran an die Blüten und lasst eurer Kreativität freien Lauf - denn der nächste Festtag, bei dem man ein ganz besonderes Geschenk benötigt, kommt bestimmt!


5 Sterne


Hinweise
Dieses Buch kaufen bei: amazon.de oder deinem Buchhändler vor Ort

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