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Die Wahrheit tut nicht weh. Sie tötet. Eine rätselhafte Schlangenplage, mysteriöse Todesfälle und die Rückkehr eines Alptraums, der längst vergessen schien …

Der Schrecken beginnt an einem friedlichen Morgen in einem idyllischen englischen Dorf: Im Kinderbett eines schlafenden Babys wird eine Schlange entdeckt und die junge Tierärztin Clara Benning zu Hilfe gerufen. Doch das ist erst der Anfang. Eine wahre Schlangenplage sucht den Ort heim, und es kommt zu rätselhaften Todesfällen. Clara versucht, eine Erklärung für die Vorgänge zu finden, und stößt auf eine Spur, die fünfzig Jahre in die Vergangenheit führt. Doch die Menschen, die wissen, was damals geschah, schweigen eisern. Bis die Wahrheit mit tödlicher Macht ans Licht drängt …

 

  Autor: Sharon Bolton
Verlag: Manhattan
Erschienen: 05/2009
ISBN: 978-3442546343
Seitenzahl: 512 Seiten


Die Grundidee der Handlung
In einem kleinen südenglischen Dorf wird eines Morgens eine Schlange in einem Kinderbett neben einem schlafenden Baby entdeckt. Dies ist der Beginn einer wahren Schlangenplage und es kommt zu rätselhaften Todesfällen. Die junge Tierärztin Clara Benning versucht herauszufinden, was dahinter steckt und stößt irgendwann auf eine uralte Geschichte, die viele im Dorf kennen, über die aber niemand sprechen will. Dabei gerät sie selbst in höchste Gefahr und weiß bald nicht mehr, wem sie noch vertrauen kann. Gleichzeitig kämpft sie auch noch mit sich selbst und ihren massiven Komplexen, was alles nicht einfacher macht. Am Ende deckt sie eine ungeheuerliche Geschichte auf, die seit fünfzig Jahren totgeschwiegen wird. Jemand kämpft um seine ganz persönliche Rache und geht dabei über Leichen.


Stil und Sprache

Spielte Sharons Boltons erster Thriller „Todesopfer“ noch auf den Shetlandinseln, so wechselt sie nun vollkommen die Gegend und siedelt „Schlangenhaus“ in einem südenglischen Dörfchen an. Eine nicht ganz so geheimnisumwobene Gegend, so dass ein kleines bisschen der düstere Charakter des Schauplatzes fehlt. Dennoch hat auch das nie namentlich genannte Dorf, in das Clara Benning sich zurückgezogen hat, seinen eigenen Charme. Weniger exotisch zwar, aber kein bisschen weniger gefährlich als die Shetlandinseln.

„Schlangenhaus“ hält sich nicht mit langen Erklärungen auf, sondern wirft den Leser sofort und unvorbereitet in die Handlung. Geradezu spielerisch erfährt dieser – sehr spannend verpackt – eine Menge Details über Schlangen, die mit einer Ausnahme (die in den Anmerkungen am Ende erklärt wird) alle penibel recherchiert und wissenschaftlich belegt sind. Geschickt wird hier mit der – oft unbegründeten – Angst der meisten Menschen vor Schlangen jongliert und daraus ein Thriller gemacht, der seinesgleichen sucht.
Dabei gleicht die eigentliche Story einer echten Achterbahnfahrt, immer wieder wird Clara hin- und herkatapultiert und gelangt von einem Abgrund in den nächsten, ohne sich wehren zu können. Äußerst glaubwürdig spinnt Sharon Bolton eine Geschichte von Glauben und Verrat, von Eifersucht und Neid, die ihresgleichen sucht. Dabei driftet sie nie ins Lächerliche ab, sondern bleibt stets auf dem Boden der Realität. Dass Clara dabei aus der Ich-Perspektive erzählt, verleiht dem Ganzen noch zusätzliche Intensität.


Figuren
Hauptfigur dieses Thrillers ist Clara Benning, eine junge Tierärztin, die seit vier Jahren in einem etwas abseits gelegenen Dorf lebt. Sie hat massive Komplexe, die sie dazu bringen, sich fast völlig von ihrer Umwelt abzukapseln und sich lieber mit Tieren als mit Menschen auseinanderzusetzen. Als Leser kann man sich nicht sofort mit ihr anfreunden, sie bleibt zunächst etwas sperrig, zumal auch erst im Laufe der Handlung klar wird, worauf sich ihre zwischenmenschlichen Probleme gründen. Sie hat auch sonst einige Ecken und Kanten, mit denen man sich erst einmal vertraut machen muss. Im Laufe des Buches kommt man ihr jedoch immer näher und fiebert schließlich bis zum Ende mit ihr mit.

Auch alle anderen Charaktere werden zunächst nur bruchstückhaft dargestellt, so dass der Leser – wie auch Clara selbst – nie ganz weiß, wem er trauen kann und wem nicht. Da ist zum einen Matt, der scheinbar nette Polizist von nebenan, oder auch Sean, der attraktive, aber undurchsichtige Schlangenexperte. Geschickt gemacht von Sharon Bolton, halten die diversen undurchschaubaren Nebenfiguren doch bis zum Ende die Spannung auf sehr hohem Niveau.


Aufmachung des Buches
Das gebundene Buch mit Schutzumschlag zeigt auf dem Cover ein (verlassenes?) Haus vor einem dunklen Gewitterhimmel. Es gibt die leicht bedrückende Stimmung der Handlung perfekt wieder. Das Buch ist in zwei Teile mit nummerierten Kapiteln aufgeteilt, dazu gibt es einen kurzen Prolog und am Schluss einen Epilog mit der Überschrift „Schwanzende“.


Fazit

Sharon Bolton liefert hier erneut einen hochspannenden, clever konstruierten Thriller ab, der mit der Urangst der Menschen vor Schlangen spielt und dabei – ganz nebenbei – mit ein paar Vorurteilen aufräumt. Ein echtes Lesevergnügen!


4 5 Sterne


Hinweise
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