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Der lebende Pulsschlag der Magie

Auf der Insel Cilia eskaliert der Konflikt zwischen der Liga der Stadtstaaten und den Herzögen des Schwertwaldes. Die militärische Übermacht der Liga ist erdrückend, und die Hoffnung der Waldbewohner ruht auf einer alten Sage, dass in der Stunde der größten Not die Weiße Königin, die ehemalige Herrscherin des Waldes, zurückkehren wird. Doch wie groß muss die Not werden, bis sich dies erfüllt?
Milan Tormeno versucht, den Wirren des Krieges zu entgehen, denn in seinen Augen kämpft keine von beiden Seiten für eine gerechte Sache. Doch es droht eine weitere Gefahr: Überall auf der Insel erwachen Märengestalten zu neuem Leben. Erst allmählich begreift Milan, wie er dieser magischen Wesen Herr werden – und die Wirklichkeit verändern kann.

Die Chroniken von Azuhr Die weisse Koenigin 

Autor: Bernhard Hennen
Verlag: Fischer Tor Verlag
Erschienen: 26. 09.  2018
ISBN: 978-3-596-29999-7
Seitenzahl: 624 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Auf der Insel Cilia herrscht Krieg. Nicht nur, dass die Soldaten die flüchtenden Inselbewohner versklaven oder töten, auch die Monster aus den Mären werden lebendig und machen der Zivilbevölkerung zu schaffen. Plötzlich jagt der Grim Schweinehirten und Fremde, der Basilisk verbreitet Angst und Schrecken und die Meerhexe sucht nach neuen Opfern. Zu den alten Mären gesellen sich neue und Milan macht eine unfassbare Entdeckung. Während sich  nun der Sohn des Erzpriesters einen eigenen Ruf erschafft, festigt sein Vater seinen eigenen und geht dabei über Leichen. Drei Heere machen sich auf um den Widerstand der restlichen  Bevölkerung zu brechen und hinterlassen eine Spur der Verwüstung und des Todes. Angetrieben durch die Gier und den Wunsch nach Macht werden versteckte Abkommen geschmiedet, Verrat an Verbündeten begangen und geheime Pläne gemacht.
Währenddessen ziehen sich die Rebellen vor der Übermacht in den Weißen Wald zurück und hoffen auf die Hilfe der Weißen Königin, die der Legende nach erscheinen wird, wenn die Not am größten ist...  


Stil und Sprache
Wie schon im ersten Band beginnt die Geschichte mit einer Rückblende zum 18. Jahr vor Sasmiras 2. Thronerhebung, diesmal jedoch mit einem Kampf zwischen sehr ungleichen Gegnern. Doch innerhalb des schier unbezwingbaren, gegnerischen Heeres lauert Verrat auf höchster Ebene und so werden die Karten neu gemischt.  In dem 136-seitigen Rückblick erfährt der Leser einige spannende Tatsachen, die ihn gewisse Handlungen im weiteren Buch besser verstehen lassen und endet mit der Geburt von Sasmira.

Nachdem der Weg zur Hauptgeschichte so „geebnet wurde“, geht es im Jahr von Samiras 2. Thronerhebung gleich mit Milan und Ranulf weiter, die - nach Felicitas Tod im 1. Band - als Duo unterwegs sind und langsam so etwas wie eine Freundschaft aufbauen. Man kann die unterschiedlichen Ansichten und Herangehensweisen der beiden Männer gut erkennen und bemerkt beim Lesen ebenso, wie sich Milan zu einem wesentlich härteren Mann weiterentwickelt. Neue Orte und neue kämpferische und persönliche Herausforderungen stellen sich teilweise als fast unüberwindlich heraus, sodass Ranulf und vor allem Milan alles geben müssen, um an ihrer Aufgabe nicht zu zerbrechen.
Insgesamt wird der zweite Band von Scharmützeln und Kämpfen beherrscht. Ortschaften und Städte werden ohne Rücksicht auf Verluste erobert, Monster, wie der Grim oder die Meerhexe aus alten Mären werden lebendig und suchen nach Opfern. Auch der Krähenmann tritt wieder auf, dessen Geschichte man in diesem Band ebenfalls erfährt.

Wie schon im Vorgängerband wurden die Szenen bunt und gut vorstellbar geschrieben. Bei den Kämpfen und den geheimen Absprachen und Mauscheleien zwischen den diversen Verbündeten oder auch Feinden wurde auch an Grausamkeiten nicht gespart und auch einige eingeflochtene Folterszenen dienen dem Fortgang der Geschichte. Plastisch beschrieben Orte, Charaktere, die teilweise aus dem ersten Band bekannt sind und etliche neue Freunde und Feinde, Wendungen und eine gute Prise Fantasy und Mystik wurden in diesem Buch gut vermischt und sorgen für Kurzweil.

Alle Fantasyfreunde, die bereits vom ersten Teil von „Die Chroniken von Azuhr – Der Verfluchte“ begeistert waren, sollten diesen spannenden zweiten Band auf keinen Fall versäumen. Alle Leser, die den ersten Teil noch nicht kennen, sei der erste Teil unbedingt ans Herz gelegt, da viel vom Lesevergnügen verloren geht, wenn man die Figuren und ihre Entwicklung bis zum zweiten Teil noch nicht kennengelernt hat und daher auch nicht weiß, wie es zu der aktuellen Situation gekommen ist.      


Figuren
In der Rückblende erfährt man die wichtigsten Fakten über die Herrscherin Sasmira, die auch später noch auf den Plan tritt.
Milan hat im Lauf der Geschichte an Erfahrung, Kampfgeschick und List dazugewonnen, ebenso hat er eine Gabe bei sich entdeckt, die meistens Folgen nach sich zieht, deren Auswirkungen er nicht bedacht hat.
In Ranulf hat Milan - eine Zeit lang - einen treuen und engagierten Lehrer und Freund gefunden und den hat er auch bitter nötig.
Nok hat ihre eigenen Pläne mit Milan, den sie gut einschätzen kann und versucht ihn für die Geschichte des Khans einzuspannen.  
Felicia ist zu einer fleischgewordenen Mär geworden und öffnet Milan die Augen, wie gefährlich es ist mit den Sagen herumzuspielen – selbst wenn man nur die besten Absichten damit hat.

Antagonisten gibt es eine Menge, begonnen mit den Heerführern und all jenen Figuren, die Milan am liebsten tot sehen wollen oder angeheuert werden um ihn zu töten.

Die wichtigsten Haupt- und Nebenfiguren sind dreidimensional und sehr lebendig ausgearbeitet. Alle haben Wünsche und Ziele, die sie - oft ohne Rücksicht auf Verluste - mit aller Macht und Zielstrebigkeit verfolgen.


Aufmachung des Buches
Die Covergestaltung des 624 Seiten starken Klappbroschurbuches ähnelt in der Gestaltung dem ersten Teil, nur dass es diesmal in Weißmarmor-Goldfarben gehalten ist und in der verzierten Scheibe in den beiden oberen Dritteln ein Einhorn statt eines Raben zeigt. Der Titel, sowie das Einhorn und die Scheibe wurden hochgeprägt, sodass man mit dem Finger die Erhebungen spürt, wenn man sie berührt. Der Rückseitentext umfasst die Kerngeschichte recht gut und macht neugierig auf das Buch.  Auf der vorderen Innenklappe gibt‘s einen kurzen Auszug aus dem Buch, auf der hinteren Innenklappe finden die Leser eine bebilderte Kurzvita des Autors. Auf der vorderen Innenseite ist eine farbige Übersichtskarte von Cilia, auf der hinteren Seite eine farbige vergrößerte Karte mit den wichtigsten Handlungsschauplätzen zu finden. Jedes der vielen, unterschiedlich langen Kapitel beginnt mit einer Überschrift, die den Ort, das Jahr und den Tag der jeweiligen Szenen benennt. Das erste Wort des nachfolgenden Textes beginnt jeweils mit einem Schmuckbuchstaben. Auf der letzten Seite findet sich als Abschluss eine einseitige Danksagung des Autors.  


Fazit
Eine spannende und kampfreiche Fortsetzung des ersten Bandes, die man auf keinen Fall verpassen sollte, wenn man den Vorgängerband „Der Verfluchte“ bereits gelesen hat. Absolut empfehlenswerte sechshundertvierundzwanzig kurzweilige Seiten.


4 5 Sterne


Hinweise
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Backlist:
Band 1: Der Verfluchte

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