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Sebastian Bergman. Kriminalpsychologe. Er ist hochintelligent. Steht vor seiner schwersten Entscheidung. Aber wird er auch das Richtige tun?

Kriminalpsychologe Sebastian Bergman hat sich damit abgefunden, dass er Kommissar Höglunds Team bei der Reichsmordkommission verlassen musste. Er widmet sich seinem Buchprojekt und hält Vorträge, einzig zu Tatortanalytikerin Ursula hat er noch Kontakt. Seine Tochter Vanja will ihn weder sehen noch sprechen. Vanja arbeitet inzwischen bei der Polizei in Uppsala, sie ermittelt in einer perfiden Vergewaltigungsserie. Als die Reichsmordkommission eingeschaltet und auch Sebastian Bergman hinzugezogen wird, trifft das Team von einst wieder zusammen: Alte Konflikte drohen zu eskalieren. Und der brutale Vergewaltiger schlägt weiter zu. Bei der Suche nach ihm verdichten sich die Hinweise, dass er seine Opfer nicht zufällig auswählt. Doch gleich mehrere Personen scheinen verhindern zu wollen, dass die Verbindung zwischen den Frauen ans Licht kommt und der Täter gefasst wird.

 

Die Opfer die man bringt 

Originaltitel: En högre rättvisa
Autor: Michael Hjorth, Hans Rosenfeld
Übersetzer: Ursel Allenstein, Ulla Ackermann
Verlag: Wunderlich
Erschienen: 10/2018
ISBN: 978-3805250887
Seitenzahl: 560 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Das Team, in dem Sebastian Bergman vor langer Zeit gearbeitet hat, hat sich verändert: Nach seinem Rauswurf hat auch seine Tochter Vanja das Team verlassen, um nach Uppsala zu gehen. Dort ruft ihre Chefin in einem mysteriösen Fall ausgerechnet Sebastian Bergman zu Hilfe, was Vanja gar nicht gefällt. Da auch Torkel Höglunds altes Team bei den Ermittlungen unterstützen soll, sind die Weggefährten von einst wieder vereint – allerdings nicht ganz freiwillig.

Der eigentliche Fall dreht sich um eine Serie von Vergewaltigungen, allerdings liegt der Fokus der beiden Autoren über weite Strecken eher auf den privaten Geschichten der Ermittler, die aber nicht weniger spannend daherkommen. Man sollte allerdings grob über die Ereignisse der ersten fünf Fälle im Bilde sein, um alles richtig mitzubekommen.


Stil und Sprache
Die Autoren verwenden wie gewohnt die beobachtende Perspektive, Erzähler und Schauplätze wechseln schnell und teilweise auch innerhalb einer Szene. Da kann es dann durchaus passieren, dass zu Beginn eines Dialogs die Gefühle und Gedanken Sebastian Bergmans im Mittelpunkt stehen und dann auf einmal die seiner Tochter Vanja. Das ist ab und zu etwas irritierend, aber überwiegend gut gelöst und hemmt den Lesefluss nicht wesentlich.

Spannend ist der eigentliche Fall zwar auch, aber viel interessanter sind die Entwicklungen bei den Protagonisten der Reihe. Da der letzte Fall für das Team immerhin drei Jahre her ist, empfiehlt es sich fast, diesen noch einmal anzulesen, andererseits werden viele Details auch noch einmal erklärt.

Wie es sich gehört, gibt es natürlich auch so etwas wie einen Showdown, der ein I-Tüpfelchen auf den ohnehin spannenden Verlauf setzt. Schlusspunkt ist allerdings ein Cliffhanger, der es in sich hat und den Leser dringend auf eine Fortsetzung warten lässt.


Figuren
Sebastian Bergman gibt in diesem Band alles, um seiner Tochter Vanja näher zu kommen, dabei verbiegt er sich nach Kräften, kommt aber trotzdem nicht ganz aus seiner Haut heraus und erwischt jede Menge Fettnäpfchen. Auch seine Sucht nach belanglosem Sex bricht sich immer wieder Bahn und dieses Mal trifft er es alles andere als gut.

Der Rest des Teams bekommt auch genügend Aufmerksamkeit, vor allem Billy hat mit seinen Dämonen zu kämpfen, drohen ihm doch die Kollegen auf die Spur zu kommen. Vanja versucht alles, Sebastian von sich fern zu halten, das gelingt ihr aber nicht immer und so manches Mal ertappt sie sich dabei, ihm doch wieder ein Stück weit vertrauen zu wollen. Ursula ist nach dem Ende ihrer Ehe einsamer denn je und Torkel denkt tatsächlich darüber nach, in den Ruhestand zu gehen.

Aber nicht nur die Teammitglieder haben ihre Geschichte, die beiden Autoren verstehen es auch, die anderen Nebenfiguren, Zeugen, Verdächtige und Opfer mit kleinen Geschichten zu versehen, so dass sie vor dem inneren Auge der Leser lebendig werden.


Aufmachung des Buches
Das gebundene Buch ist von der Aufmachung her an die Vorgänger angelehnt, in der Silhouette des Psychologen sieht man dieses Mal einen Friedhof unter hohen Bäumen im Nebel. Innen gibt es wie immer eher kurze Kapitel und sonst keine Besonderheiten. Ein graues Lesebändchen komplettiert die hochwertige Ausstattung.


Fazit
Dieser Fall wirkt ein bisschen wie eine Vorbereitung auf den nächsten Band, ist aber trotzdem spannend und führt vor allem die Geschichte des Teams gekonnt weiter. Für Freunde komplexer Serien unbedingt lesenswert.


4 5 Sterne


Hinweise
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Backlist:
Band 1: Der Mann, der kein Mörder war
Band 2: Die Frauen, die er kannte
Band 3: Die Toten, die niemand vermisst 
Band 4: Das Mädchen, das verstummte
Band 5: Die Menschen, die es nicht verdienen

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