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Ich hebe den Kopf und blicke in sein Gesicht, und mein Schrecken, meine wilde Angst verwandeln sich in reine Glückseligkeit. Denn er ist bei mir, hier in diesem Raum, ist wieder da, und seine Augen sind voller Liebe. Für mich.

Mercy erwacht an einem fremden Ort, in einem fremden Körper. Doch wenn sie träumt, träumt sie von Ryan. Noch ahnt sie nicht: Ein schreckliches Verbrechen droht ihre gemeinsame Zukunft zu zerstören.

 

Erweckt 

Originaltitel: Exile
Autor: Rebecca Lim
Übersetzer: Ilse Rothfuss
Verlag: Ravensburger Buchverlag
Erschienen: Februar 2012
ISBN: 978-3-473-36829-7
Seitenzahl: 256 Seiten


Die Grundidee der Handlung
Mercy erwacht wieder in einem neuen Körper, der jungen Lela, die ihr Studium aufgeben musste, um für ihre krebskranke Mutter zu sorgen. Dazu jobbt sie in einem Café, das nicht gerade in der besten Lage der Stadt angesiedelt ist. Diesmal kann sich Mercy noch weniger als üblich an ihre letzte Aufgabe erinnern. Wenn sie an Carmen denkt, bekommt sie schreckliche Kopfschmerzen. Aber mit Hilfe eines Stammgastes kommt Mercy der Vergangenheit von Carmen auf die Spur und kann mit Ryan Kontakt aufnehmen. Und welche Aufgabe hat Mercy in Lelas Körper? Mehrere Katastrophen kann sie in letzter Sekunde abwenden, doch die ganz große bricht ohne Vorwarnung über sie herein…

Mysteriös und recht verschlungen ist der zweite Band, der für mich nicht immer ganz stimmig wirkt.


Stil und Sprache
Als Übergang zur neuen Handlung steigt man in einen Traum von Mercy ein, der an den letzten Band anknüpft. Danach geht es sogleich weiter in der Rolle von Lela. Wiederum erzählt Mercy als Ich-Erzählerin ihre Sicht der Dinge. Das Muster ist an sich klar, doch Einschübe und Einmischungen von anderen Wesen, ähnlich wie Mercy vor ihrer Verdammung zu den Menschen, stiften Verwirrung und werfen mehr Fragen auf, als beantwortet werden. Auch ist mir nicht ganz klar, welche Aufgabe Mercy als Lela erfüllen muss. Trotzdem ist der Band spannend, unvorhergesehene Ereignisse führen zu einigen gefährlichen Situationen und Spannungsspitzen. Dazu werden wiederum einige interessante Figuren miteinbezogen, die wichtig sind und Würze in die Handlung bringen.


Figuren
Als Lela muss Mercy für ihre krebskranke Mutter sorgen und den Lebensunterhalt als Bedienung in einem Café bestreiten. Nicht ganz einfach, wenn man weder die Stadt noch die ganzen Leute kennt. Wie sie sich durch die vielen Fallstricke mogelt, ist ausgezeichnet gelungen. Trotzdem bin ich nicht ganz schlau geworden – und Mercy befasst sich selbst wenig damit – welche Aufgabe ihr diesmal zugefallen ist. Mercy versucht alles, sich an ihren vorherigen Sprung zu erinnern, weiß, dass es wichtig ist. Schließlich gelingt ihr das auch, aber der Preis am Ende ist sehr hoch.

Die Nebenfiguren sind entweder die Arbeitskollegen sowie der Chef des Cafés, andererseits einige Stammgäste, die ins Geschehen eingreifen. Erstere sind eine Sammlung von Individualisten, die zwar am selben Ort arbeiten, aber nicht wirklich Kollegen sind. Allen gemeinsam ist, dass sie sehr unterschiedliche Persönlichkeiten mit Geheimnissen sind und für so einige Überraschungen sorgen.


Aufmachung des Buches
Auch der zweite Band ist mit hoher Qualität als gebundene Ausgabe verlegt. Wiederum hat der weiße Einband den Namen „Mercy" mehrmals eingestanzt. Der Schutzumschlag hat ein glänzendes Auge und den leicht erhabenen Schriftzug "Mercy", wobei die restlichen Worte diesmal ohne Spotlack auskommen. Das Gesicht der Frau ist zusammen mit Titel und Verlagsangabe auf dem Rücken zu sehen. Die Rückseite gibt mit einem Text einen kurzen Überblick auf den Inhalt.


Fazit
Obwohl man im zweiten Band einige Hintergründe von Mercy kennt, ist der Band nicht durchgehend spannend, sondern eher durchzogen. Man kommt dem Geheimnis nicht wirklich näher auf die Spur und die neuen Fragen bleiben ebenfalls meist unbeantwortet. Geweckt wird am Schluss vor allem die Neugier auf die Fortsetzung, die zum Glück bereits bei mir im Regal steht.


3 5 Sterne


Hinweise
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Backlist:
Band 1: Gefangen

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