Smaller Default Larger

Schon immer war Nina für andere der Fels in der Brandung. Deshalb ist die alleinstehende Arzthelferin auf Blackberry Island gestrandet und arbeitet, wo andere ausspannen – während Mutter und Schwester ihre Träume leben. Nina hat ihrer Familie zuliebe ihre große Liebe und das geplante Medizinstudium aufgegeben. Soll das wirklich alles gewesen sein? Jetzt will Nina endlich Kurs aufs eigene Glück nehmen. Aber sie muss lernen, dass man zuerst loslassen muss, um dem Herzen zu folgen … 

 

Meeresrauschen und Inseltraeume 

Originaltitel: Evening Stars
Autor: Susan Mallery
Übersetzer: Claudia Geg
Verlag: HarperCollins
Erschienen: August 2018
ISBN: 978-3-95967-200-9
Seitenzahl: 416 Seiten


Die Grundidee der Handlung
Plötzlich steht das sonst so kontrollierte Leben von Nina auf dem Kopf. Nicht nur, dass ihre kleine Schwester ohne Vorwarnung vorübergehend wieder zu Hause eingezogen ist, was einigen Zündstoff bietet. Auch ihr ausgetrocknetes Liebesleben bekommt unverhofft Schwung. Eine ungezwungene Affäre tut jeder ungebundenen Frau gut, doch die Rückkehr ihrer einstigen Jugendliebe bringt ihre Emotionen zusätzlich in Aufruhr. Nina muss ihr Leben endlich auf sich selbst auslegen und nicht immer versuchen, für alles die Verantwortung zu übernehmen und die Familie sowie das Geschäft ihrer Mutter zusammenzuhalten. Da scheint ihrer Mutter bei einem Containerverkauf ein Glücksgriff gelungen zu sein und ein Geldsegen zumindest möglich. Kann Nina endlich loslassen, um ihre einstigen Zukunftsträume zu verwirklichen?

Der dritte Band der Blackberry Island-Serie ist eine kleine Familiensage um Verantwortung, Träume und die Liebe. Die Umsetzung hat mir mit kleinen Abstrichen bei der Figurenzeichnung ausgezeichnet gefallen.


Stil und Sprache
Oft führt Nina in der dritten Person durch die Handlung, die sich um ihr Leben und das ihrer Familie dreht. Von Beginn weg ist klar, dass Nina mehr oder weniger unfreiwillig für Vieles Verantwortung übernimmt. Sie wandelt von einer Katastrophe zur nächsten und langsam wächst ihr das alles über den Kopf. Dies steigert einerseits die Spannung, andererseits auch die Neugier, wie lange das Kartenhaus noch stehen bleibt. Die Perspektive wechselt abwechslungsweise zu Averil, deren Leben plötzlich und ohne Vorwarnung in Schieflage geraten ist. Man begleitet sie ebenfalls bei der Suche nach dem Sinn des Lebens und ihren Wünschen für die Zukunft. Dabei sind bei beiden Figuren viele Gedankengänge sowie Erinnerungen eingefügt, teils fallen sie in alte Muster aus der Kindheit, teils kommen sie zu erstaunlichen Erkenntnissen. So fliegen zwischen den Familienmitgliedern schon mal die Fetzen. Einige Wendungen sind vorhersehbar, andere werden plötzlich eingeführt und überraschen. Es ist keine einfach gestrickte Liebesgeschichte und man weiß sehr lange nicht, welcher Mann Ninas Herz gewinnen kann.


Figuren
Nina scheint in ihrer Familie der einzige Fels in der Brandung zu sein. Sie hat schon als Kind die Verantwortung für ihre Schwester und in gewisser Weise auch für ihre kindliche Mutter übernommen. Heute hält Nina einerseits das Geschäft ihrer Mutter am Laufen und andererseits versucht sie, mögliche Katastrophen in ihrer Familie schon früh zu erkennen und zu entschärften. Ihre eigenen Bedürfnisse hat sie seit Jahren hinten angestellt, ihren Traum vom Medizinstudium aufgegeben. Nina steht plötzlich an einem Scheideweg und muss sich entscheiden, loszulassen und nicht überall die Verantwortung auf sich zu nehmen. Dies ist nach all den Jahren überhaupt nicht einfach und ihre Familie hat sich daran gewöhnt, dass Nina sich um alle Probleme kümmert und sie souverän aus der Welt schafft.

Ninas Schwester Averil ist eigentlich glücklich in ihrer Ehe, kann sich aber nicht für Kinder entscheiden. Woran das liegt, erkennt Averil für längere Zeit nicht. Sie weiß einfach, dass sie nach Hause fahren muss, um dem auf den Grund zu gehen, obwohl ihre Ehe trotz gegenseitiger Liebe gefährdet ist. Averils Entwicklung, ihre Emotionen und Gedankengänge überzeugen ebenfalls und sie entwickelt sich weiter.

Dylan ist nach Jahren nach Hause gekommen, um die Praxis seines Vaters zu übernehmen. Einst hat er Nina das Herz gebrochen, als er ihre Beziehung beendet hat, weil Nina Blackberry Island nicht verlassen konnte. Seine Rolle hat mir mit am besten gefallen.

Die restlichen Nebenfiguren sind meiner Meinung nach überzeichnet und es werden einige Klischees gebraucht. Ninas Mutter wurde als Teenager schwanger und sitzengelassen, ist eher eine Freundin ihrer Kinder als eine Mutter. Sie ist unzuverlässig, impulsiv und teils einfach nervig. Auch Ninas Liebhaber hat wenige überzeugende Facetten, teils denkt man, jetzt wird es besser, nur um wieder in ein Muster zu verfallen, das mir nicht gefällt.


Aufmachung des Buches
Auch der dritte Band der Blackberry Island-Serie wurde als Klappbroschur in der gewohnten Größe herausgebracht. Die Farbe und Gestaltung lassen sofort die Serienzugehörigkeit erkennen, denn sie ähneln sich alle sehr. Diesmal sind auf einem Tisch verschiedene Gegenstände zu sehen, die zum Meer passen. Die Rückseite ist ebenfalls in grün gehalten und zeigt lediglich die Inhaltsangabe.


Fazit
Eine außergewöhnliche Familiengeschichte mit der Suche nach dem Sinn des Lebens und der Verwirklichung der Träume. Die Liebesgeschichte steht für einmal nicht im Vordergrund, was dem Lesevergnügen keinen Abbruch tut.


4 Sterne


Hinweise
Dieses Buch kaufen bei: amazon.de oder deinem Buchhändler vor Ort

Backlist:
Band 1: Wie zwei Inseln im Meer
Band 2: Der Sommer der Inselschwestern

Facebook-Seite

FB

Partnerprogramm

amazon

Mit einem Einkauf bei amazon über diesen Banner und die Links in unseren Rezensionen unterstützt du unsere Arbeit an der Leser-Welt. Vielen Dank dafür!

Für deinen Blog:

BlogLogo