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Mein Feuer wird Dich verbrennen.

Die junge Geschäftsfrau Kate Powell steht mit beiden Beinen erfolgreich im Leben. Allein ihr sehnlichster Wunsch blieb bisher unerfüllt: ein Kind. Ein anonymer Spender kommt für Kate nicht in Frage. Also gibt sie eine Annonce auf, um einen geeigneten Vater zu finden. Alex Turner scheint der perfekte Kandidat …

 

  Autor: Simon Beckett
Verlag: rowohlt
Erschienen: 08/2009
ISBN: 978-3499249167
Seitenzahl: 400 Seiten


Die Grundidee der Handlung
Kate Powell ist beruflich erfolgreich, verdient gut, ist aber seit einer gescheiterten Beziehung vor einigen Jahren Single. Ihre beste Freundin Lucy ist mit einem tollen Mann verheiratet und hat zwei süße Kinder. Nach einem solchen Familienleben sehnt sich auch Kate, sie möchte unbedingt ein Kind, aber keinen Mann. Mit Hilfe einer Kleinanzeige sucht sie einen Samenspender als „Vater“ ihres Kindes. Als sich der Psychologe Alex Turner bei ihr meldet und ihr auf Anhieb sympathisch ist, scheint alles perfekt. Doch dann stellt sich heraus, dass Alex nicht der ist, der er zu sein scheint, und Kate ist nicht nur vom falschen Mann schwanger, sondern muss auch um ihr Leben fürchten.


Stil und Sprache

Mit „Flammenbrut“ ist nun eins der „Frühwerke“ von Simon Beckett in deutscher Sprache erschienen, das Original stammt aus dem Jahr 1997. Leider merkt man als Leser, der Becketts große Figur Dr. David Hunter kennt, dem Roman an, dass der faszinierende Stil, der den Dr. Hunter-Büchern das gewisse Etwas gibt, hier noch nicht ganz ausgeprägt ist. Die an sich spannende Handlung um Kate, ihren dringenden Kinderwunsch und die folgende Katastrophe könnte manchmal etwas straffer erzählt werden. Da vergeht fast die Hälfte des Buches, bis es dann wirklich zum Pageturner wird, das ist einfach zu lange!

An anderen Stellen wiederum fehlt etwas mehr Tiefe, da ist die Atmosphäre nicht dicht und glaubwürdig genug, um den Leser dauerhaft zu fesseln. Ich hätte zum Beispiel gern mehr über Kates Vergangenheit erfahren, die zwar immer mal wieder in kleinen Nebenhandlungen angedeutet wird, aber sicher auch eine zusätzliche Spannungskomponente ins Spiel gebracht hätte. Stattdessen weiß ich nun mehr über künstliche Befruchtung, als ich je wissen wollte, denn dieses Thema wird weiß Gott ausführlich dargestellt.

Das Ende geht mir dann einfach zu schnell und reibungslos vorbei, auch hier wäre sicher mehr drin gewesen, ist doch die Grundidee wirklich gelungen! Wie sich Kates normales Leben durch eine (im Nachhinein falsche) Entscheidung in einen Albtraum verwandelt, das ist trotz einiger Mängel durchaus lesenswert.


Figuren

Kate Powell als zentrale Person dieses Thrillers ist eine Frau, die nicht auf den ersten Blick sympathisch ist. Sie hat viel durchgemacht, eine Beziehung hinter sich, die so desaströs endete, dass sie eigentlich mit Männern nichts mehr zu tun haben will. Sie führt ein recht einsames Leben mitten in der Großstadt London, pendelt zwischen ihrer Firma und ihrer leeren Wohnung und hat nur wenige Freunde. Sie sehnt sich nach einer Familie und will unbedingt ein Kind. Und genau dieser verzweifelte Kinderwunsch, der ja Ausgangspunkt der Handlung ist, ist nicht wirklich nachvollziehbar. In diesem einen Punkt ist Kate Powell für mich einfach unglaubwürdig und das stört die Folgerichtigkeit ihrer Handlungsweisen doch erheblich. Ansonsten ist ihr Charakter stringent ausgearbeitet und man merkt, dass Simon Beckett sich viel Mühe gegeben hat, sich in eine Frau hineinzuversetzen.

Fast interessanter ist Lucy, Kates Freundin, angelegt, mit ihr wäre ich auch gern befreundet. Sie ist ein positiver Mensch, der mit seinem Leben im Reinen ist und alles tut, um Kate beizustehen, eine echte Freundin eben.
Dann gibt es natürlich noch Alex Hunter, den Kate als ihren Samenspender auswählt. Auf den ersten Blick ist er ein toller Typ, leider merkt man als Leser relativ schnell, dass mit ihm etwas nicht stimmt. Da wäre etwas mehr Ungewissheit schön gewesen!

„Flammenbrut“ kommt fast ohne Beteiligung von Polizei und Justiz aus, Inspektor Collins ist nur eine Randfigur und hat recht wenig zu tun, ebenso wie einige andere Personen, die darum auch hier keine Erwähnung finden.


Aufmachung des Buches
Das Taschenbuch ist ganz in weiß gehalten, der Titel dominiert über mehrere Zeilen verteilt in roter, etwas krakeliger (Hand-)Schrift die Vorderseite. Auch die Kapitelüberschriften sind „handschriftlich“ verfasst. Es gibt ein Vorwort von Simon Beckett, einundzwanzig Kapitel und einen kurzen Epilog.


Fazit

Für Fans von Dr. Hunter sicher nicht erwartungsgemäß, auf dieses Buch muss man sich neu einlassen. Für alle anderen ein ordentlicher Thriller mit ein paar Schwächen, die aber durch eine gute Grundidee fast ausgeglichen werden.


3 5 Sterne

Hinweise

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