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Kategorie: Krimis

Sam Berger und Molly Blom werden gejagt. Auf der Flucht vor dem Geheimdienst tauchen sie unter. Doch dann wird eine Frau ermordet. Ihre Leiche verschwindet, aber der Täter lässt ein Stück Haut mit einer Kleeblattzeichnung darauf zurück. Sam Berger ist schockiert: Er kennt dieses Zeichen aus einem alten Fall und kommt aus der Deckung, um sich einem Albtraum zu stellen, der längst vorbei zu sein schien.

 

Sechs mal zwei 

Originaltitel: Hinterlands
Autor: Arne Dahl
Übersetzer: Kerstin Schöps
Verlag: Piper
Erschienen: 09/2017
ISBN: 978-3492058117
Seitenzahl: 400 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
…ist gar nicht sofort zu erkennen, denn die Handlung setzt unmittelbar nach dem ersten Band „Sieben minus eins“ ein und wer den nicht gedanklich parat hat, muss erst ein bisschen überlegen, zumal Band eins ja bereits 2016 erschienen ist. Aber zurück zur Grundidee: Molly Blom und Sam Berger sind auf der Flucht, nachdem man Sam offenbar einen grausamen Mord anhängen wollte. Ein rätselhafter Fall sorgt aber dafür, dass Sam seiner Kollegin Deer helfen will und so gezwungen ist, sein eigenes Leben aufs Spiel zu setzen, denn es geht um seinen und Deers ersten gemeinsamen Fall. Haben sie damals einen Fehler gemacht und den Falschen überführt?

Arne Dahl sorgt dafür, dass sein Ermittler kaum Luft holen kann – und dafür, dass der Leser merkt, dass der erste Fall für Sam Berger keineswegs so abgeschlossen war wie gedacht. Es gibt eine große Geschichte rund um den dieses Mal zu lösenden Fall herum und die hat es in sich…


Stil und Sprache
Alles beginnt mit einer Art Prolog, in dem das spätere Mordopfer seine eher diffusen Ängste schildert, die ihre Ursache in merkwürdigen Geräuschen haben. Dieser Handlungsstrang wird dann aber nicht weiter verfolgt, stattdessen versucht Sam Berger aus der psychiatrischen Klinik zu fliehen, in der er festgehalten wird. Von da an legt „Sechs mal zwei“ ein geradezu furioses Tempo vor, es geht Schlag auf Schlag und man kann als Leser kaum zwischendurch mal Luft holen.

Allerdings muss man auch gut aufpassen, die Handlungsfäden sind zahlreich und nur schwer zu überblicken. Umso spannender wird das Ganze, wenn es auf das letzte Drittel der knapp 400 Seiten zu geht. Arne Dahl schafft es immer wieder, seine Leser mitzunehmen und am Ende sein Spannungsnetz gekonnt zu entwirren. Trotzdem bleiben ein paar Dinge offen und sorgen dafür, dass man möglichst sofort den (vermutlich) abschließenden dritten Band lesen will.


Figuren
Sam Berger weiß nicht so genau, wer er ist und wo er sich befindet. Er kann weder seinen eigenen Gefühlen trauen noch irgendwem, mit dem er zu tun hat. Ja, Molly Blom hat ihn gerettet, aber immerhin hat sie ihn schon einmal getäuscht. Und Deer ist weit weg und zudem noch im Polizeidienst, so dass sie ihm nur sehr begrenzt helfen kann.

Arne Dahl hat mit seinen neuen Ermittlern einige interessante neue Charaktere geschaffen, bei denen ich mir allerdings noch nicht so sicher bin, ob ich sie leiden mag oder nicht. Bisher sind mir alle ein bisschen zu undurchsichtig, um das endgültig klären zu können, es steht allerdings fest, dass die Figuren dieser Reihe ebenso vielschichtig angelegt sind wie die Mitglieder der A-Gruppe und das will ja auf jeden Fall etwas heißen.


Aufmachung des Buches
Das großformatige, in Klappbroschur aufgemachte Buch zeigt auf dem Cover eine Sequenz aus der Einstiegsszene: Eine schneebedeckte Landschaft, durch die ein gelber Bus offenbar in einem Schneesturm auf den Betrachter zurast. Innen gibt es 43 nummerierte Kapitel und ansonsten keine Besonderheiten.


Fazit
Die gelungene Fortsetzung eines großartigen Serienauftakts, die Band eins gegenüber zwar ein wenig abfällt, aber dennoch äußerst spannende Unterhaltung bietet.


4 Sterne


Hinweise
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Backlist:
Band 1: Sieben minus eins