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Die 19-jährige Mel weiß noch nicht so recht, was  sie mit ihrem Leben anstellen will, und gönnt sich sich ein Jahr Auszeit: als Köchin und Bienenbeauftragte ihrer Wohn-Community in San Francisco. Im Garten der alten Villa, umschwirrt von ihren Bienen, ist Mel glücklich. Doch eines Tages scheint ihre besondere, von der Großmutter ererbte Gabe mit den kleinen Wesen zu versagen: Die Bienen sind aus unerfindlichen Gründen in panischer Aufruhr.
Und Mel findet vor dem Bienenstock etwas zutiefst Unheimliches: eine nachtschwarze, metallisch schimmernde Drohne. Einer Bienen täuschend echt nachempfunden.
Wie sich herausstellt, hat diese Drohne Mels Bienenstock attackiert. Doch woher kommt dieses kleine technische Wunderwerk? Ist es so böse, wie es scheint? Und vor allem: Was wird damit bezweckt?
Unversehens geraten Mel und ihre vier Mitbewohner in eine riskante Ermittlung…

 

Bienenkoenigin 

Autor: Claudia Praxmayer
Verlag: cbj
Erschienen: September 2018
ISBN: 978-3570165331
Seitenzahl: 352 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Der ausführlichen obenstehenden Verlagszusammenfassung gibt es nichts hinzuzufügen, sie gibt einen guten ersten Einblick in die Handlung des Romans „Bienenkönigin“. Deswegen verliere ich nur ein paar Worte zur Genre-Zuordnung des Buches. Der Verlag empfiehlt das Buch ab 14 Jahren und die Zuordnung passt meiner Meinung nach auch gut. Allerdings wird es als Thriller bzw. Jugendthriller vertrieben und das weckt meiner Meinung nach falsche Erwartungen. Claudia Praxmayer behandelt ein wichtiges und hochaktuelles Thema. Sicherlich gibt es dabei auch spannende Szenen, aber für einen Thriller ist das Buch deutlich zu zurückhaltend, ruhig und vor allem ohne Nervenkitzel. Stattdessen ist „Bienenkönigin“ meiner Meinung nach ein klassischer Jugendroman.


Stil und Sprache
Der Einstieg in „Bienenkönigin“ ist gemächlich. Claudia Praxmayer lässt dem Leser fast sechzig Seiten Zeit, um Mel und die anderen Mitglieder der Wohn-Community kennenzulernen. Die Informationen waren dabei zwar interessant, aber ich hätte mir einen spannenderen Einstieg gewünscht. So weiß man nicht so recht, in welche Richtung das Buch sich entwickeln wird. Erst mit dem Auftauchen der unerklärlichen Drohne nimmt die Handlung ein wenig Fahrt auf. Erzählt wird die Geschichte in der ersten Person aus Mels Perspektive, sodass der Leser ganz nah an ihren Gedanken, Gefühlen und Ängsten dran ist. Ihre Sorge um die Bienen überträgt sich schnell auf den Leser und lässt ihn gespannt verfolgen, wie sich alles entwickelt. Das liegt vor allem auch an dem authentischen, gut zu lesenden Schreibstil von Claudia Praxmayer.

Die Ermittlungen um die Drohne führen Mel ein Stück weit zurück in ihre eigene Vergangenheit und testen gleichzeitig die Bande zwischen den Community-Mitgliedern. Dabei entsteht auch eine Liebesgeschichte, die sich angenehm wenig in den Vordergrund drängt und mir deswegen sehr gut gefallen hat. Echte Gefahr für Mel und ihre Freunde ist erst ganz am Schluss zu spüren. Bis dahin hält den Leser Neugier und Sympathie für Mel am Buch. Nebenbei erhält man viele Informationen zu der Bedeutung von Bienen und den Risiken, die mit ihrem Sterben einhergehen. Diese Informationen wirken nicht wie der erhobene Zeigefinger, stimmen aber doch nachdenklich.


Figuren
Mel ist von Beginn an eine sympathische und besondere Hauptfigur. Sie ist gerade dabei herauszufinden, was sie mit ihrem Leben anfangen will und wagt es zum Beispiel mit der Wohn-Community, die auf ihrer Idee fußt, auch ungewöhnliche Ideen umzusetzen. Ihre Verbundenheit mit den Bienen wird schon im Prolog deutlich gemacht und auch schnell praktisch gezeigt. So ganz konnte ich mich mit dem leichten Fantasy-Touch in einem ansonsten realistischen Roman nicht anfreunden, aber Mel nimmt man die Verbundenheit mit den Bienen auf jeden Fall ab.

Die wichtigsten Nebenfiguren sind Mels Mitbewohner. Die blieben mir ein wenig zu blass, sind aber an sich eine interessante Kombination und tragen ihren Teil zur Handlung bei. Ebenso blieb der Gegenspieler für mich zu farblos, die Motive waren nicht tiefgründig genug erklärt und er trat auch für meinen Geschmack zu spät selbst in Aktion. Die Imker und anderen Bienenfreunde, die Mel kennenlernt, fand ich da schon deutlich überzeugender ausgearbeitet, die haben mir gut gefallen.


Aufmachung des Buches
Der cbj Verlag hat „Bienenkönigin“ als Hardcover mit Schutzumschlag rausgebracht. Das Covermotiv passt sowohl mit der schwarz-gelben Farbgestaltung als auch mit den zwei abgedruckten Bienen sehr gut zum Inhalt des Buches. Im Buchinneren findet sich das Bienenmotiv als Absatztrenner wieder. Im Anschluss an den Roman sind nach der Danksagung der Autorin noch Links zu weiterführenden Informationen zum Thema zum Beispiel von Greenpeace und dem Naturschutzbund Deutschland abgedruckt. Ebenfalls findet sich dort der Hinweis, dass zum Ausgleich für die CO²-Emissionen der Buchproduktion ein Projekt zum Waldschutz in Simbabwe unterstützt wurde.


Fazit
Claudia Praxmayer hat mit „Bienenkönigin“ einen interessanten und hochaktuellen Roman veröffentlicht. Mels Geschichte stimmt nachdenklich und kann gleichzeitig gut unterhalten. Nicht nur Bienenfreunde sollten einen Blick auf das Buch riskieren.

3 5 Sterne


Hinweise
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