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Dieser Fall geht Hauptkommissarin Sina Engel unter die Haut. Der elfjährige Fabian ist offenbar von zu Hause weggelaufen und es ist nicht ersichtlich, warum. Die eisigen Temperaturen erhöhen den Druck, ihn zu finden: Lange kann ein Kind bei so einem Wetter auf der Straße nicht überleben. Dann wird ein Flüchtling vor seiner Unterkunft erschossen, der Mörder entkommt unerkannt. Auch hier drängt die Zeit. Der mutmaßlich rechtsradikale Tathintergrund lässt hohe Medienaufmerksamkeit befürchten. Sina bekommt ihren Kollegen Matthias Sommer zur Verstärkung zugeteilt. Die beiden verbindet ein kurzer Flirt, aber nach der Geburt von Sinas Tochter ist der Kontakt abgebrochen. Der Funke zwischen dem charismatischen Frauenschwarm und der jungen Alleinerziehenden ist allerdings keineswegs erloschen. Können sie das Gefühlschaos hinter sich lassen und die Fälle aufklären?

 

Stille Suenden 

Autor: Silke Ziegler
Verlag: grafit
Erschienen: 08/2018
ISBN: 978-3894255886
Seitenzahl: 320 Seiten


Die Grundidee der Handlung
Sina Engel ist nach der Geburt ihrer Tochter Clara noch gar nicht lange zurück im Dienst, als gleich zwei Fälle ihren ganzen Einsatz fordern: Der elfjährige Fabian ist offenbar von zu Hause weggelaufen und ein Flüchtling wurde erschossen. Ihr wird ausgerechnet Matthias Sommer als Verstärkung zugeteilt, den sie viel mehr mag, als sie je irgendwem und sich selbst gegenüber zugeben würde – schwierige Vorzeichen für eine erfolgreiche Aufklärung – aber die Zeit drängt.

Silke Ziegler schreibt in ihrem Nachwort, dass sie nach Sina Engels erstem Fall gar nicht wusste, ob die Ermittlerin noch einen weiteren Fall zu lösen bekommt. Gut, dass sie es tut, denn die Geschichte um Sina Engel ist es wert, weiter erzählt zu werden. Stille Sünden beleuchtet außerdem ein Thema, über das man nur wenig liest und das sicher ausgesprochen schwer zu einem ansprechenden Krimi zu verarbeiten ist. Silke Ziegler ist es dennoch gelungen.


Stil und Sprache
Alles beginnt mit einem kurzen Prolog, der nicht viel verrät und den man recht schnell wieder vergisst, weil es nach nur eineinhalb Seiten direkt mit Fabian weitergeht, dessen Verzweiflung so groß ist, dass er Hals über Kopf von zu Hause wegläuft. Von da an wechseln die Kapitel schnell zwischen den Protagonisten hin und her, auch wenn Sina Engel den größten Erzählanteil hat. Alle Beteiligten erzählen in der dritten Person, dennoch sorgt der unkomplizierte Stil der Autorin dafür, dass man als Leser ganz nah dran ist an den handelnden Personen.

Spannend ist das Ganze natürlich auch, denn obwohl sich die Handlung ebenfalls um Sina Engels persönliche Geschichte dreht, steht der Krimi doch eher im Mittelpunkt als im ersten Band. Das Geschehen ist durchaus recht verwickelt und auch wenn man als Leser davon ausgehen muss, dass die beiden Fälle irgendwie zusammenhängen müssen, erschließt sich die genaue Verknüpfung erst spät. Gut gelöst!


Figuren
Sina Engel hat es schon im ersten Band nicht leicht gehabt: Ihr Freund wurde brutal ermordet, während sie von ihm hochschwanger war. Mittlerweile ist sie stolze junge Mutter, ihr Leben ist dennoch nicht viel leichter geworden. Aber sie lässt sich so leicht nicht unterkriegen und geht ihre Fälle mit vollem Elan an. In mancher Hinsicht ist sie fast ein bisschen zu gut für diese Welt und wirkt beinahe wie eine Superfrau mit dem, was sie alles schafft. Allerdings schafft Silke Ziegler es immer wieder, sie in ein normales Licht zu rücken, wenn sie dann vor Erschöpfung fast zusammenbricht und sich erstmal eine Auszeit gestatten muss.

Gut gefallen hat mir in diesem Band vor allem der kleine Fabian, hier hat die Autorin die Denkweise eines Elfjährigen perfekt eingefangen und Fabian wirkt ausgesprochen lebendig. Matthias Sommer bleibt leider etwas schablonenhaft, er hat irgendwie keine Ecken und Kanten, hat immer Verständnis und ist ein richtiger Gutmensch. Von ihm würde ich mir für eventuelle Folgebände etwas mehr Profil wünschen.

Die Nebenfiguren sind zahlreich und alle ordentlich ausgearbeitet, hier gibt es nichts zu bemängeln.


Aufmachung des Buches
Das Taschenbuch ist ähnlich aufgemacht wie der Vorgängerband, ein dunkelroter Himmel beherrscht die Szenerie auf dem Cover, darunter befindet sich eine winterliche Wasserlandschaft. Sehr passend! Innen gibt es zwischen Prolog und Epilog insgesamt 40 nummerierte Kapitel.


Fazit
Ein spannendes Thema für einen Krimi, gut umgesetzt und mit sympathischem Personal, gerne mehr davon!


4 5 Sterne


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Backlist:
Band 1: Die Nacht der tausend Lichter

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