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Tischkreuzschnitzer, Federkielsticker, Kupferstecher, Wasserradbauer – der Alpenraum bietet eine unglaubliche Vielfalt an alter und fast vergessener Handwerkskunst. Achim Schneyder hat Geschichten über außergewöhnliche Menschen zusammengetragen, die sich mit Herz und Seele ihrem Handwerk verschreiben haben.

Welche besonderen Gegenstände sie dabei mit viel Zeit , Liebe und Können fertigen, zeigt dieses Buch.

Es geht um Berufe, aber mehr noch um Berufungen, um die Ergebnisse detailverliebter Arbeit und darum, wie traditionelle Künste lebendig bleiben – durch Wissen, das von Generation zu Generation weitergegeben wird.

 

Das grosse Buch vom Handwerk 

Autor: Achim Schneyder
Verlag: Servus Verlag
Erschienen: 15.03.2018
ISBN: 978-3-7104-0170-1
Seitenzahl: 308 Seiten


Umsetzung, Verständnis und Zielgruppe
Der Rückseitentext des interessanten und unterhaltsam geschriebenen Buches trifft die Essenz des  Themas sehr gut. Auf 308 Seiten wird altes, teilweise kaum mehr ausgeübtes Handwerk vorgestellt, das oft nur noch durch die Begeisterung der Menschen am Leben gehalten wird, die sich mit Herz und Seele ihrer Sache verschrieben haben. Jedes einzelne Stück, vom klangvollen Saiten-, Blas- oder Tasteninstrument über die zünftige Lederhose bis hin zum seetüchtigen Boot, ist ein kleines Kunstwerk. Im Buch wird gezeigt, wie mit viel Liebe, Fingerspitzengefühl und Hingabe große Kupferkessel hergestellt, Trachtenschmuck nach alten Vorlagen gefertigt oder Haferlschuhe geformt werden. Auf diesen Seiten hat der Leser die einzigartige Möglichkeit, Techniken kennenzulernen, von denen er vielleicht noch nie gehört hat und begleitet zudem so manches Werkstück vom Rohling bis zum fertigen Kunstwerk.

Gleichzeitig werden die Menschen, die mit Begeisterung und Können althergebrachtes Wissen und beinahe vergessene Techniken einsetzen, gemeinsam mit ihrem Handwerk vorgestellt. Im Buch erzählen die vorgestellten Menschen zum Beispiel, wie sie zu ihrer Passion kamen, plaudern über die Besonderheiten, die man bei der Herstellung der unterschiedlichen Werkstücke beachten muss und zeigen, wie viele Arbeitsschritte und -stunden in so einer handgemachten Besonderheit stecken.

Unterhaltsam geschrieben und mit vielen spannenden Informationen zu den Handwerkern und ihren Erzeugnissen gespickt, liest sich das Buch äußerst interessant und kurzweilig zugleich. Viele Farbbilder geben einen kleinen, aber aussagekräftigen Einblick in die unterschiedlichen Arbeitsschritte bis hin zum fertigen Kunstwerk. Und von Kunstwerken kann man bei den unterschiedlichen Stücken, die unter kundigen Händen entstehen, durchaus sprechen. Wer hätte gewusst, dass im Burgenland im kleinen Familienbetrieb der Familie Koó der Blaudruck am Leben erhalten wird, dass in Österreichs ältester Lodenwalke Naturdisteln zum Aufrauen von Decken verwendet werden oder dass es ein Alphorn gibt, das man zerlegt im Rucksack mitnehmen kann?

Ob es sich um Berufe wie Spiegelbelegmeister, Buchbinder, Kupferstecher und viele andere mehr handelt oder um Werkstücke wie Zirbenringe, Seidenzuckerl oder Klapotetze & Co. - das Buch bietet einen tollen Querschnitt durch alle möglichen Berufssparten und Handwerksarten. Für alle wissbegierigen Leser jeglichen Alters, die sich für alte Handwerkskunst interessieren und das Besondere suchen - in diesem spannenden und informativen Buch werden sie mit Sicherheit fündig.


Aufmachung des Buches
Das hochwertig hergestellte Buch ist fadengebunden und mit einem Lesebändchen versehen. Der Buchdeckel fühlt sich wie feines Leinengewebe an und verlockt dazu, es anzufassen und darüberzustreichen. Auf dem Vorderdeckel sind als Covergestaltung Ausschnitte aus den Berufszweigen Bootsbauer, Polsterer, Büchsenmachen, Schuhmacher und Schaukelpferdhersteller zu sehen. Der Titel wurde deutlich fühlbar in den Einband hinein geprägt. Der Rückseitentext ist zwar kurz und knackig, gibt jedoch einen guten Einblick in das Thema des Buches.

Das Inhaltsverzeichnis ist sehr übersichtlich und klar gestaltet. Die acht großen Abschnitte wie zum Beispiel „Töne und Klänge“, „Essen und Wohnen“ oder „Kind und Kegel“, teilen sich ihrerseits in kurze, gut beschriebene und reich bebilderte Kapitel auf, in denen die unterschiedlichen Handwerksarten zusammengefasst sind. So kann man im Bereich „Musik“ die Herstellung von Saiten-, Holz und Blechblasinstrumenten bewundern, oder bei „Edel und Schön“ unter viele anderne Handwerkern z. B. auch einer Seifensiederin, einem Buchbinder oder dem Seidenzuckerlmacher über die Schulter schauen. Viele Bilder zeigen einzelne Herstellungsschritte oder benötigte Werkzeuge und lockern das Buch zusätzlich auf.

Auf den letzten Seiten findet man eine Zusammenfassung jener Menschen, die an der Entstehung der unterschiedlichen Kapitel mitgewirkt haben. Ein Bildnachweis und das Impressum beschließen das interessante Sachbuch.


Fazit
Absolut lesenswert! Das Buch erlaubt dem Leser einen spannenden Blick über die Schulter interessanter Menschen, die mit Begeisterung und Geschick althergebrachte und seltene Handwerksrichtungen am Leben erhalten. Die Texte sind sehr informativ, kurzweilig und unkompliziert geschrieben und außerdem mit vielen Bilder über die einzelnen Entstehungsschritte der Werkstücke und Kunstwerke versehen - was will das Leserherz mehr?  


5 Sterne


Hinweise
Dieses Buch kaufen bei: amazon.de oder deinem Buchhändler vor Ort

 

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