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Grausamer als die Natur ist nur der Mensch.

Fünf Frauen unternehmen eine Wanderung durch den australischen Busch, organisiert von ihrer Firma, ausgerüstet nur mit Kompass und Landkarte. Tage später kommen nur vier von ihnen zurück. Aaron Falk, Ermittler der australischen Polizei, muss die vermisste Alice Russell unbedingt finden. Sie ist seine Informantin bei einem Unternehmen, das unter dem Verdacht der Geldwäsche steht. Alice kennt nicht nur die Machenschaften der Firma, sondern auch die dunklen Geheimnisse ihrer Kolleginnen, mit denen sie unterwegs war. Die Wildnis ist unerbittlich, lange wird Alice hier nicht überleben. Doch die wahre Gefahr droht von ganz anderer Seite ...
 

Ins Dunkel 

Originaltitel: Force of Nature
Autor: Jane Harper
Übersetzer: Ulrike Wasel und Klaus Timmermann
Verlag: rowohlt Polaris
Erschienen: 07/2018
ISBN: 978-3499274732
Seitenzahl: 416 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Aaron Falk und seine Kollegin Carmen Cooper haben ein Problem: Die beiden Ermittler aus der Abteilung für Wirtschaftskriminalität haben ihre Informantin verloren. Alice Russell wird in der australischen Wildnis vermisst, wo sie mit vier Kolleginnen zu einer Wandertour aufgebrochen war. Ein Firmenevent, auf das keine der Frauen Lust hatte. Als nur vier von ihnen das Ziel erreichen, weiß keine so genau, wann und wie sie Alice verloren haben. Erst nach und nach wird klar, dass jede Einzelne von ihnen etwas zu verbergen hat.

Jane Harper konstruiert hier eine verwickelte Geschichte, die vielleicht nicht als reinrassiger Thriller durchgeht, die aber von der ersten bis zur letzten Seite spannend ist und ihre Leser mitfiebern lässt.


Stil und Sprache
Nach einem kurzen Prolog beginnt die Handlung mit Aaron Falk, der die Nachricht erhält, dass Alice Russell vermisst wird. Ab da wechselt die Perspektive kapitelweise von Aaron Falk und der Gegenwart zu den Ereignissen drei Tage zuvor und den fünf Frauen, die ihre Tour in die Wildnis antraten. Innerhalb dieser Kapitel herrscht die beobachtende Perspektive vor, die Frauen schildern aber immer mal wieder in kurzen Passagen ihre eigenen Gedanken.

Der stetige Wechsel zwischen den Zeitebenen dient natürlich dem Spannungsaufbau und das funktioniert auch über weite Strecken sehr gut. Lediglich im Mittelteil stagnieren beide Handlungsstränge kurz, um dann aber Stück für Stück den Leser der Auflösung näher zu bringen. Und die hat es dann durchaus in sich – und birgt Potential für weitere Fälle mit Aaron Falk.

Jane Harper gelingt es außerdem ganz ausgezeichnet, die Atmosphäre der winterlichen australischen Wildnis einzufangen. Die Angst und die Erschöpfung der Frauen, ihr Zusammenzucken bei jedem fremden Geräusch, das heizt die Spannung zusätzlich an und als die Gruppe dann auf eine verlassene Hütte im Wald trifft, liegen alle Nerven blank. Das alles fängt die Autorin perfekt ein, daher Daumen hoch!


Figuren
Wie es sich für einen Thriller gehört, bleiben die meisten der handelnden Personen in vielerlei Hinsicht rätselhaft, jeder hat etwas zu verbergen und selbst der leitende Ermittler Aaron Falk kämpft mit seinen ganz eigenen Dämonen. Seine Schwierigkeiten beginnen offenbar zumindest teilweise mit dem ersten Fall der Reihe und werden auch nur ansatzweise erklärt. Insgesamt ist er ein eher ruhiger Typ, der – gegen seinen Willen – von seiner klugen Kollegin Carmen Cooper immer durchschaut wird. Das Verhältnis der beiden ist vorerst kollegial-freundschaftlich, mehr ist aber auch nicht ganz auszuschließen. Man wird sehen …

Wie gesagt sind die übrigen Figuren nicht leicht zu durchschauen, auch hier ist die Autorin geschickt und enthüllt nur bröckchenweise die Geheimnisse ihrer Figuren. Klasse gemacht!


Aufmachung des Buches
Das großformatige Buch ist in Klappbroschur aufgemacht und vermittelt auf dem Cover direkt die dunkle Atmosphäre der Geschichte: Eine tiefgrüne Waldlandschaft ist das beherrschende Motiv und passt hervorragend in den Kontext. Innen gibt es 35 Kapitel in der Gegenwart, jeweils abwechselnd dazu Rückblenden auf die Tage der Frauen im Wald.


Fazit
Spannung von Anfang bis Ende, ein tolles Ermittlergespann und authentische Figuren – so gehen richtig gute Thriller!


4 5 Sterne


Hinweise
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Backlist:
Band 1: Hitze

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