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Illegale Müllbeseitigung: Auch um so etwas muss die Polizei sich kümmern. Die Kühltruhe am Straßenrand ist voll verdorbenem Fleisch. Ganz unten liegt ein Frauenbein, mit Schuh. Schnell finden sich in der Nähe weitere Körperteile. Doch sie stammen von einem Mann. Nichts verbindet die Opfer, scheint es, bis Fiona herausfindet: Die Toten waren ein Paar. Warum mussten sie sterben? Fiona vertraut ihrer ungeheuer starken Intuition, Kehrseite ihrer psychischen Erkrankung. Und je näher sie der Lösung kommt, desto unruhiger werden diejenigen, die schon die ersten beiden Morde in Auftrag gegeben haben.

 

Fiona das Leben und das Sterben 

Originaltitel: Lovestory, with Murders
Autor: Harry Bingham
Übersetzer: Kristof Kurz
Verlag: rowohlt
Erschienen: 06/2018
ISBN: 978-3499291371
Seitenzahl: 560 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Im Rahmen der Ermittlungen zu einer illegal entsorgten Kühltruhe wird das abgetrennte Bein einer Frau gefunden, die nur durch den intensiven Recherche-Einsatz von Fiona Griffiths identifiziert werden kann. Es handelt sich um eine seit fünf Jahren vermisste Studentin, die nebenbei als Tänzerin in Nachtclubs gearbeitet hat. Die im Verlauf der Ermittlungen weiterhin gefundenen Leichenteile gehören jedoch nicht zu ihr, sondern stammen von einem Mann. Fiona Griffiths setzt alles daran, an den Ermittlungen beteiligt zu werden und es gelingt ihr tatsächlich, eine Verbindung zwischen den beiden Toten herzustellen. Doch wer wollte sie aus dem Weg schaffen und warum? Dass es hier um etwas viel Größeres geht, ist allen Beteiligten klar …

Harry Bingham hat sich wieder einen ausgesprochen verworrenen Fall für seine komplizierte Ermittlerin ausgedacht. Leider wird der Erzählfluss immer wieder ausgebremst, hier hilft die Liebe zum (skurrilen) Detail leider nicht wirklich. 150 Seiten weniger hätten zur Lösung des Falles sicher auch ausgereicht.


Stil und Sprache
Fiona ist schon ein ganz besonderer Mensch und wenn sie ihre Geschichte erzählt, ist das auch besonders. Etwas gewöhnungsbedürftig ist daher der Stil, aber immerhin ist „Das Leben und das Sterben“ ja schon der zweite Fall für die Ich-Erzählerin. Leider verliert sich Harry Bingham im Verlauf der Geschichte, die an sich ordentlich aufgebaut ist, oft in Details, so dass sich dieser neue Fall ziemlich in die Länge zieht. Spannung kommt so nur bedingt auf, zusätzlich stören Fionas private Ermittlungen in ganz anderer Sache den Lesefluss. Dabei handelt es sich um „Überbleibsel“ aus dem ersten Band, einerseits ganz schön, wenn ein roter Faden sich durch eine Serie zieht, andererseits benötigt man eben idealerweise Kenntnisse des ersten Bandes zum Verständnis.

Wirklich Action kommt erst ganz zum Schluss auf und dann geht alles ganz schnell, etwas zu schnell für meinen Geschmack, aber über Geschmack lässt sich ja bekanntlich nicht streiten. Alles in allem eine solide Leistung, nicht mehr, aber auch nicht weniger.


Figuren
Über Fionas Besonderheiten hat der geneigte Leser ja schon im ersten Band gelesen, trotzdem – und vermutlich vor allem für „Erstleser“ der Reihe – wird das Thema noch einmal aufgegriffen. Das ist auch nötig, denn mindestens einmal im Laufe der Handlung wird deutlich, dass Fiona immer noch am Abgrund steht, sehr nah am Abgrund. Zwar kann sie im entscheidenden Moment die Beherrschung wiedererlangen, aber knapp ist es allemal.

Die anderen Figuren der Reihe sind bei weitem nicht so speziell wie die Protagonistin, dennoch haben auch sie ihren (erzählerischen) Reiz. So bekommt Fiona in diesem Fall eine neue Vorgesetzte, Rhiannon Watkins, die vor allem für Fiona nur schwer zu durchschauen ist. Daneben treten aber auch alte Bekannte auf, wie Buzz, Fionas Freund oder Brian Penry, der inzwischen verurteilte Ex-Polizist, mit dem Fiona im ersten Band die ein oder andere unschöne Begegnung hatte. Alles in allem eine bunte Mischung, die diesen Krimi aus der Masse heraushebt.


Aufmachung des Buches
Die Covergestaltung des Taschenbuchs passt zu der des Vorgängerbandes und zeigt wiederum in großen Lettern das Wort Fiona, wobei das I von einer jungen Frau dargestellt wird. Dieses Mal ist neben den grauen Hintergrundschattierungen rot die Farbe der Wahl. Innen gibt es 55 nummerierte Kapitel, Anmerkungen des Autors zum Fall und eine Leseprobe aus „Fiona – Als ich tot war“.


Fazit
Fionas zweiter Fall ist nicht ganz so spannend wie der erste, hat aber seine Höhepunkte. Für Fans nicht alltäglicher Krimis und ungewöhnlicher Ermittler ein Lesevergnügen.


3 5 Sterne


Hinweise
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Backlist:
Band 1: Fiona - Den Toten verpflichtet

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