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 Wo der Wahn wohnt. Was geschieht im Haus von Dr. Edwardes?

 

Spellbound 

Originaltitel: The House of Dr. Edwardes
Autor: Francis Beeding
Übersetzer: Olaf Kreutzenbeck und Jens Wawrczeck
Sprecher: Jens Wawrczeck
Verlag: audoba
Erschienen: 05/2018
ISBN: 978-3942210485
Spieldauer: ca. 541 Minuten, 1 CD


Die Grundidee der Handlung
Im Haus von Dr. Edwardes, einer abgelegenen Nervenklinik in den Bergen, ist alles anders, als Dr. Constance Sedgwick es erwartet hatte. Die junge Nachwuchsärztin ist angereist, um bei Dr. Edwardes erste Berufserfahrungen zu sammeln, aber der ist nicht da. Stattdessen übernimmt der neue Psychiater Dr. Murchison die Leitung. Er persönlich ist auch für die Behandlung des psychotischen Patienten zuständig, der gleich bei seiner Ankunft einen Pfleger tötete. Constance und der Psychiater kommen sich näher, insbesondere nachdem der wahnsinnige Mörder behauptet, er wäre der wahre Arzt. Die Zwangsvorstellungen eines gefährlichen Geisteskranken, da kann Murchison sie beruhigen. Aber irgendetwas stimmt ganz und gar nicht in der exklusiven Privatklinik, die von Patienten der oberen Gesellschaftsschicht bewohnt wird…

Alfred Hitchcock hat den Roman unter dem Titel „Spellbound“ (Dt. „Ich kämpfe um Dich“) verfilmt, sich dabei aber nur sehr grob an die literarische Vorlage gehalten und bestenfalls einen Ausschnitt der Geschichte erzählt. Das Hörbuch hingegen rollt die Geschichte um Dr. Constance Sedgwick und ihre erste Anstellung als Nervenärztin geradezu genüsslich auf, ist sehr akribisch, was die Details angeht und erzählt eine Menge über die sehr exzentrischen Insassen der Klinik, bevor es so wirklich losgeht. Dann aber wird es zunehmend unheimlicher und man fiebert mit Constance mit, wenn sie sich aufmacht, um das Geheimnis von Dr. Edwardes zu lösen.


Darstellung des Hörbuchs
Jens Wawrczeck hat mit der Vertonung dieses Stoffs eine große Aufgabe übernommen. Nicht nur dass das Hörbuch neun Stunden lang ist, nein, er hat auch eine Menge an handelnden Personen darzustellen und tut das ausgesprochen souverän. Besonders gut gefällt mir, dass er die Protagonistin Constance nicht mit einer künstlich hohen Stimme ausstattet, sondern ihr lediglich einen ganz leichten weiblichen Anklang verleiht. Ebenso gelungen sind die Stimmen von Dr. Murchinson und Mr. Reading, die sich zwar ähneln, aber dennoch gut voneinander unterscheidbar sind.

Während Wawrczeck mit den Patienten insgesamt wenig Probleme hat, seien es der polternde Tonfall des ehemaligen Colonels oder die sanfte Stimme des Geistlichen, tut er sich mit den weiblichen Patienten wesentlich schwerer. Aber da diese eher wenig zu sagen haben, fällt diese kleine Schwäche nicht ins Gewicht.


Aufmachung des Hörbuchs
Die einzelne mp3-CD steckt in der für die Reihe typischen, aufklappbaren Pappschachtel und ist dieses Mal in einem rötlichen Braunton gehalten, der sich auch auf der CD wiederfindet. Das Cover bildet ein Motiv aus dem Hitchcock-Film mit Ingrid Bergmann und Gregory Peck. Innen findet sich neben der CD noch ein kleines Booklet mit Informationen zu Film und Buch.


Fazit
Auf dieses Hörbuch muss man sich einlassen, beginnt es doch eher verhalten und für moderne Hörer ungewohnt langsam. Wenn aber der Funke einmal übergesprungen ist, kann man nicht mehr aufhören, bevor es zu Ende ist…


4 Sterne


Hinweise
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