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In den Händen dieses Killers wird alles zur tödlichen Waffe…

Zwei Wochen nach einem brutalen Mord in Manhattan ist Detective Amelia Sachs dem vermeintlichen Killer dicht auf den Fersen. Sie liefert sich mit ihm eine Verfolgungsjagd in einem Einkaufszentrum in Brooklyn, als es dort zu einem technischen Defekt an einer der Rolltreppen kommt – mit verheerenden Folgen. Die Stufen brechen ein, ein Mann stürzt und wird vom Getriebe zerquetscht. Kurz darauf erkennen Amelia und ihr Partner Lincoln Rhyme, dass es sich bei dem Ereignis keineswegs um einen Unfall handelte. Der Täter verwandelt Alltagsgegenstände und intelligente Technologien in Mordwaffen – und er plant offensichtlich weitere Anschläge.

 

Der talentierte Moerder 

Originaltitel: The Steelkiss
Autor: Jeffery Deaver
Übersetzer: Thomas Haufschild
Verlag: blanvalet
Erschienen: 11/2017
ISBN: 978-3764505929
Seitenzahl: 640 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
In einem Einkaufzentrum passiert ein schrecklicher Unfall: Ein Mann wird vom Getriebe einer Rolltreppe zerquetscht, auch der sofortige Einsatz von Detective Amelia Sachs kann seinen Tod nicht verhindern. Im Rahmen der Untersuchungen stellt sich heraus, dass der Unfall keiner war, sondern ein gezielter Anschlag des selbsternannten „Hüter des Volkes“, der sich einersetis zu der Tat bekennt, andererseits weitere Anschläge ankündigt. Sachs und Rhyme haben einen neuen Fall, und das, wo Lincoln Rhyme sich eigentlich aus dem aktiven Dienst für die Polizei zurückziehen wollte…

Jeffery Deaver hat in den letzten Jahren seine beiden ungewöhnlichen Ermittler mit diversen seltsamen Mordmethoden konfrontiert, viele technische Tricks waren dabei und moderne Technik spielte eine immer größere Rolle. Allerdings sind die Mörder und sonstigen Täter inzwischen irgendwie austauschbar geworden, es gibt kaum etwas Neues und der Leser der Vorbände ahnt lange vorher, was passieren wird und wann. Wirklich überraschen konnte mich dieser Band nicht mehr, selbst die ach so überraschenden Wendung für eine (kommende) Protagonistin hat mich nicht zusammenzucken lassen. Das geht besser, Mr. Deaver!


Stil und Sprache
Jeffery Deaver geht davon aus, dass seine Leser seine Protagonisten bereits kennen und hält sich nicht lange mit irgendwelchen Beschreibungen auf. Es geht stattdessen direkt los mit Amelia Sachs und ihrem Einsatz im Einkaufzentrum. Neben ihrer Sicht der Dinge begleitet man als Leser außerdem Lincoln Rhyme und seine Praktikantin Juliette Archer sowie immer mal wieder auch den Täter.

Die Spannung entwickelt sich dieses Mal eher langsam, vor allem dadurch, dass Lincoln Rhyme erst relativ spät in die Ermittlungen einbezogen wird. Es gibt außerdem noch zwei Nebenhandlungen, zum einen arbeitet Ron Pulaski an einem etwas undurchsichtigen Fall, zum anderen kommt Amelias Exfreund aus der Haft frei und will seine Unschuld beweisen. Beide Erzählstränge bremsen den eigentlichen Fall immer wieder etwas aus und lassen den Leser ungeduldig werden. Fast schon hat man ein bisschen den Eindruck, dass Deaver die Geschichte unnötig in die Länge zieht. Sein – vielleicht bester – Thriller „Der gehetzte Uhrmacher“ hat unter 500 Seiten, dieser hier fast 150 Seiten mehr, ohne jedoch mehr Inhalt zu bieten.


Figuren
Die beiden Protagonisten der Reihe sind den Stammlesern natürlich bekannt, Amelia Sachs als aktive Polizistin und Lincoln Rhyme als ihr Partner, zwar körperlich schwer gehandicapt, dafür geistig umso beweglicher. Dieses Mal sind die beiden nicht so gut aufeinander zu sprechen, da Lincoln sich aus der aktiven Polizeiarbeit zurückgezogen hat und Amelia deswegen sauer auf ihn ist.

Auch andere bekannte Figuren tauchen in diesem Band wieder auf, da sind sowohl Ron Pulaski als auch Lon Sellito und Fred Dellray. Sie alle haben aber auch dieses Mal nur kleinste Nebenrollen, dafür tritt Juliette Archer ein erstes Mal als Rhymes Praktikantin auf. Was sie angeht, gibt es allerdings am Ende eine ärgerliche Wendung, bei der man sich als Leser ziemlich verschaukelt vorkommt.

Lange tappt man auch im Dunkeln, was den Täter angeht. Es ist zwar für den Leser relativ schnell klar, wer gesucht wird, aber die Motive seiner Taten bleiben lange unklar. Und auch ganz am Schluss, wenn man alles weiß, bleiben zumindest eine paar Vorbehalte bestehen, ob die Beweggründe tatsächlich für solche Taten ausreichen.


Aufmachung des Buches
Das gebundene Buch zeigt auf dem Schutzumschlag ein eher nichtssagendes Motiv: Eine altmodische Drahtbrille mit einem zerbrochenen Glas liegt auf einem Steinfußboden. Innen gibt es sieben große Teile und insgesamt 62 nummerierte Kapitel. Ein Lesebändchen komplettiert die Aufmachung.


Fazit
Der neueste Fall für Amelia Sachs und Lincoln Rhyme entwickelt sich zu sehr nach Schema F, um wirklich spannend zu sein, zumindest Kenner der Reihe werden eher enttäuscht sein.


3 Sterne


Hinweise
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Backlist:
Band 7: Der gehetzte Uhrmacher
Band 8: Der Täuscher
Band 9: Opferlämmer
Band 10: Todeszimmer
Band 11: Der Giftzeichner

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