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Sie sind Schwestern, könnten unterschiedlicher nicht sein und sind dennoch unzertrennlich. Nomi ist wild und unerschrocken, Serina schön und anmutig. Und sie ist fest entschlossen, vom Thronfolger zu seiner Grace auserwählt zu werden und so ihre Familie aus Armut und Unterdrückung zu befreien. Doch am Tag der Auswahl kommt alles anders: Die Schwestern werden auseinandergerissen – und in ein Leben gezwungen, auf das sie niemand vorbereitet hat.

 

Die Rebellinnen 

Originaltitel: Grace and Fury
Autor: Tracy Banghart
Übersetzer: Anna Julia Strüh
Verlag: Sauerländer
Erschienen: April 2018
ISBN: 978-3737355421
Seitenzahl: 380 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
In der Welt von Serina und Nomi gibt es nur wenig gesellschaftliche Rollen, die Frauen einnehmen können: Arbeiterinnen, Dienerinnen und Ehefrauen. Oder sie werden als Grace ausgewählt – als eine von vielen Gefährtinnen des Regenten und seines Thronfolgers. Serina träumt von diesem Leben und wurde seit Kindesbeinen darauf vorbereitet. Nomi hingegen träumt von einer Welt, in der Frauen die Wahl haben und frei sein können. Als die zwei tatsächlich ausgewählt werden zum Palast zu reisen, könnten ihre Hoffnungen nicht weiter auseinander liegen. Und keine der Schwestern ahnt, welches Schicksal sie im Palast des Regenten erwartet …

„Die Rebellinnen“ ist der Auftaktband zu Tracy Bangharts Iron Flowers-Reihe. Beim ersten Lesen der Inhaltsangabe fühlte ich mich sofort an die Selection-Reihe von Kiera Cass erinnert und hatte befürchtet, dass es sich um einen schlechten Abklatsch davon handeln könnte. Aber die Autorin wirft direkt nach wenigen Seiten alle Erwartungen des Lesers über den Haufen und entführt ihn in eine ebenso spannende wie grausame Fantasy-Welt. Großartig!


Stil und Sprache
Die Schwestern Serina und Nomi berichten abwechselnd in der dritten Person von ihren Erlebnissen. Die Handlung beginnt unmittelbar bevor sie in den Palast aufbrechen, während die Schwestern noch zusammen sind. Kurz darauf trennen sich ihre Wege und sie landen in unterschiedlichen Extremen ihrer Welt. Der Kontrast zwischen ihren Erlebnissen macht unter anderem den Reiz des Buches auf. Nach einer kurzen Eingewöhnungsphase konnte ich „Die Rebellinnen“ kaum noch aus der Hand legen, denn die Geschichte der Schwestern entwickelt einen unglaublichen Sog. Die Ereignisse folgen schnell aufeinander und vor allem Serinas Geschichte lässt dem Leser kaum Verschnaufpausen. Ein wenig schade fand ich, dass der Handlungsstrang von Nomi leicht  vorhersehbar war, aber das ist der einzige kleine Wermutstropfen in einem ansonsten herausragenden Buch. Die Seiten fliegen nur so dahin und das Ende ist grausam offen, sodass man den nächsten Band danach kaum erwarten kann.

Der Schreibstil von Tracy Banghart trägt sicherlich nicht unerheblich zu meiner Begeisterung für das Buch bei. Sie hat eine klare, leicht lesbare Sprache, die sowohl das Grauen der Welt als auch die schönen Momente wunderbar unterstreicht. Besonders gut hat sie meiner Meinung nach den Ort eingefangen, an den es Serina verschlägt. Aber auch das Leben am Palast beschreibt sie sehr greifbar, ohne zu detailliert zu werden.


Figuren
Serina und Nomi könnten kaum unterschiedlicher sein. Serina träumt davon, eine Grace zu werden, eine der Auserwählten des Thronfolgers. Um dieses Ziel zu erreichen, wurde ihr von klein auf beigebracht fügsam, zurückhaltend und einnehmend zu sein. Anfangs wirkt sie dadurch auf den Leser ein wenig schwach. Doch nach und nach zeigt sich ihre Stärke und zum Ende des Buches ist sie durchaus eine Frau geworden, zu der andere aufsehen können und die mich tief beeindruckt hat.

Nomi hingegen wirkt von Beginn an stark. Sie ist rebellisch und träumt von einem freien selbstbestimmten Leben, was Frauen in ihrem Land verwehrt ist. Damit war sie mir auf Anhieb sympathisch, allerdings lernt man sie später dann auch noch von einer sanfteren, sehr naiven Seite kennen. Besonders die Naivität fand ich nicht ganz glaubwürdig, aber zum Glück scheint sie nur kurzzeitig durch.

Die Nebencharaktere sind zahlreich und authentisch ausgearbeitet. Lediglich die beiden Söhne des Regenten fand ich sehr blass für die wichtige Rolle, die sie spielen. Da kommen hoffentlich im zweiten Band noch mehr Details.


Aufmachung des Buches
Der erste Band von Tracy Bangharts Iron Flowers Reihe ist im Sauerländer Verlag als Hardcover mit Schutzumschlag erschienen. Das Cover ist in grün und Gold gehalten. Das golden glänzende Muster gefällt mir dabei sehr gut – es setzt sich in schwarz weiß im Buch zu jedem Kapitelanfang fort. Weniger gut gefällt es mir, dass ein weiteres Mal ein Mädchengesicht auf dem Cover abgebildet ist – das habe ich mir im Jugendbuchbereich einfach übergesehen.


Fazit
„Die Rebellinnen“ ist ein genialer Auftaktband! Innerhalb weniger Seiten konnte das Buch mich fesseln und ich warte nun sehnsüchtig auf den zweiten Band, um zu erfahren, wie es mit Nomi und Serina weitergeht.


4 5 Sterne


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