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Eine Woche Klassenfahrt ans Meer. Spitzenmäßig finden das Sprotte und ihre drei Freundinnen - übrigens auch DIE WILDEN HÜHNER genannt. Nervig sind natürlich DIE PYGMÄEN: vier Jungs, die dauernd versuchen der Mädchenbande eins auszuwischen. Und schon sind DIE WILDEN HÜHNER wieder mitten in einem Abenteuer ...

 

  Autor: Cornelia Funke
Verlag: Dressler Verlag
Erschienen: Februar 1996
ISBN: 978-3-7915-0451-3
Seitenzahl: 191 Seiten


Die Grundidee der Handlung
Diesmal begleitet der Leser die Wilden Hühner und die Pygmäen auf Klassenfahrt. Die beiden Banden beschließen, dass dort ihr Friedensvertrag nicht gilt und spielen sich gegenseitig Streiche. Dennoch scheint es zunächst eine fürchterlich langweilige Klassenfahrt zu werden, gespickt mit unzähligen fürchterlichen Wanderungen und Strandspaziergängen. Doch als Lehrer Staubmann von einem Gespenst erzählt, das am Strand des Schullandheims spuken soll, ist Sprottes Interesse geweckt. Auch die Pygmäen scheinen interessiert und wollen das Gespenst unbedingt vor den Hühnern aufspüren. Zunächst halten die meisten das Ganze für einen Spaß, denn jeder weiß doch, dass es Gespenster gar nicht gibt! Doch als es dann Nachts an den Türen kratzt, grauseliges Lachen zu hören ist und am Strand sogar etwas vom Blutgeld des Gespenstes gefunden wird, sieht die Sache schon anders aus …


Stil und Sprache
Das Buch beginnt mit einem ‚kleinen Prolog‘, im nächsten Kapitel findet der Leser sich bereits gemeinsam mit den Hühnern im Zug wieder. Eine Klassenfahrt steht an! Streiche stehen hier natürlich ganz oben auf der Tagesliste und Cornelia Funke beweist wieder einmal ihren Einfallsreichtum und weiß das eine oder andere Mal durchaus zu überraschen. Aber auch Alltagsprobleme und Sorgen haben ihren Platz in der Geschichte, wobei sicherlich viele Kinder angesprochen und sich in der Geschichte wiederfinden werden.

Der Schreibstil selbst ist einfach und dem empfohlenen Lesealter von 10 Jahren angemessen. Auch zum Vorlesen eignet sich das Buch sehr gut und dürfte somit auch kleineren Kindern Spaß machen. Allerdings vermisse ich das Feingefühl für Sprache der Autorin ein wenig, weiß sie in vielen anderen Büchern den Leser durch ihre wunderbare Wortwahl und herrlichen Vergleiche regelrecht zu verzaubern. Ich bin der Meinung, dass dies auch in einem Buch für junge Leser durchaus seinen Platz hat.

Der Leser erfährt nicht unbedingt sofort alles, sondern muss sich durchaus mal mit einem Satz zufrieden geben, wie: „Sprotte erklärte es ihnen“ (S. 173); der Leser bekommt diese Erklärung leider nicht. Das erhöht einerseits die Spannung, andererseits kann der Leser sich unter Umständen auch veräppelt vorkommen, da er ansonsten immer alles von den Figuren erfährt, aus deren Sicht gerade erzählt wird. Doch da Cornelia Funke dieses Stilmittel nur sehr dezent und behutsam einsetzt, trübt es das Lesevergnügen nicht.


Figuren
Die meisten Figuren sind dem Leser bereits aus dem ersten Band bekannt, allen voran natürlich die vier Wilden Hühner und die vier Pygmäen. Auch hier hat jede Figur wieder ihre eigenen Ticks und Eigenheiten, die sie unverwechselbar machen: sei es die schöne Melanie, die dicke Trude, der kieksende und in Zaubertricks vernarrte Steve oder der schwer in Friede verliebte Torte, der ihr immer wieder – mehr oder weniger heimlich – Zettelchen zusteckt. Sprotte scheint den „Bandenquatsch“ so wichtig wie kaum ein anderes Mitglied zu nehmen – außer vielleicht Wilma, die unbedingt auch ein Wildes Huhn sein möchte. Und beide sind für verrückte Ideen absolut zu haben.
Die einzelnen Figuren erkennt man allein schon an ihrer Art, auch wenn sie sich seit dem letzten Buch bereits teilweise ein wenig verändert, vielleicht auch weiterentwickelt haben. Doch sie bleiben ihrem Charakter treu!


Aufmachung des Buches
Das Buch liegt mir in gebundener Ausgabe ohne Schutzumschlag vor. Auf dem farbenfrohen Cover sieht man sogleich die vier Wilden Hühner an der Reling stehen, durch die Bullaugen schauen einem die Pygmäen entgegen. Das Cover passt gut zum Inhalt und spricht durch die Farbgestaltung sicherlich an.

Im Buch selbst finden sich zu Beginn jedes neuen Kapitels und am unteren Seitenrand Illustrationen der Autorin, wobei die Bilder am Kapitelanfang immer gut zum Inhalt passen.


Fazit
Das zweite Wilde Hühner-Abenteuer lockt die Leser mit auf eine gruselige Klassenfahrt, die dafür alles andere als langweilig ist. Spaß und Spannung, was wünscht man sich auf einer Klassenfahrt – und natürlich in einem Buch – mehr?


4 Sterne


Hinweise
Dieses Buch kaufen bei: amazon.de

Backlist:
Band 1: Die wilden Hühner

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