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Kategorie: Fantasy, Mystery, Vampire

Daryn hatte schon immer viele Geheimnisse. Sie ist eine Seherin – ihre Aufgabe ist es, mit Hilfe ihrer Visionen Leben zu retten. Doch seit sie sich den vier Reitern der Sippschaft in den Weg gestellt hat, ist alles anders. Sebastian ist mit dem fiesesten Dämon von allen in der Unterwelt eingeschlossen, und Daryn hat plötzlich ihre Gabe verloren.
Auf eigene Faust will sie Sebastian retten – doch die vier Reiter, allen voran Gideon, der sie sowieso ständig aus der Fassung bringt, wollen Daryn unbedingt begleiten. Gemeinsam müssen sie einen Weg finden, Sebastian aus der unkontrollierbaren Unterwelt zu befreien. Bevor es zu spät ist.

 

Feuer und Asche 

Originaltitel: Seeker
Autor: Veronica Rossi
Übersetzer: Franca Fritz und Heinrich Koop
Verlag: FJB
Erschienen: April 2018
ISBN: 978-3841402240
Seitenzahl: 464 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Während es im ersten Band der Reihe darum ging, die Welt zu retten, dreht sich „Feuer und Asche“ um eine Rettungsmission. Daryn, Gideon und ihre Freunde setzen alles daran, Sebastian zu befreien, ohne zu wissen, ob er nach all den Monaten überhaupt noch lebt. Schnell erkennen sie jedoch, dass diese Mission ihnen viel abverlangen wird, vielleicht sogar unmöglich ist. Sie sind ganz und gar nicht in der Unterwelt willkommen – finstere Wesen und grausame Visionen warten auf sie und jeder von ihnen muss an seine ganz eigenen Grenzen gehen, wenn sie eine Chance haben wollen, diese Rettungsmission zu überleben…

Die Wendung, die Veronica Rossi für ihren zweiten Band gewählt hat, gefällt mir ausgesprochen gut. Es ist erfrischend anders, mal von einer Rettungsmission zu lesen und nicht davon zum x-ten Mal die Welt retten zu lassen. Allerdings braucht das Buch eine ganze Weile, um Fahrt aufzunehmen, wodurch leider einiges an Potential verschenkt wurde.


Stil und Sprache
Die Handlung von „Feuer und Asche“ setzt kurz nach dem Schluss des ersten Bandes ein – Monate nachdem Sebastian in der Unterwelt verschwunden ist. Diesmal wird die Handlung abwechselnd aus Daryns und Gideons Perspektive erzählt, wobei beide in der ersten Person berichten und anfangs erstmal einen Überblick der vergangenen Monate geben. Eigentlich also ein ganz gemütlicher Einstieg, um sich zurecht zu finden, ich habe trotzdem eine Weile gebraucht, um all die Figuren und Ereignisse wieder halbwegs zuordnen zu können.

Wie schon beim ersten Band ist der Beginn die Schwachstelle des Romans, denn es dauert ziemlich lange, bis irgendetwas passiert. Daryn unternimmt zwar recht schnell die erste Rettungsmission, aber ansonsten bestehen die ersten 130 Seiten aus sehr viel Reden und Nachdenken und Bereuen. Erst als die vier Freunde gemeinsam in die Unterwelt aufbrechen, nimmt die Handlung merklich an Fahrt auf. Es kristallisiert sich dann auch heraus, gegen wen sie eigentlich kämpfen beziehungsweise welche Gefahren sie erwarten. Das Ende entschädigt dann für den gemächlichen Einstieg, denn es wartet mit einigen Überraschungen auf und bleibt bis zum Schluss spannend.

Auch der Schreibstil von Veronica Rossi hilft wieder dabei, die handlungsarmen Teile des Buches gut zu überstehen. Während Daryns Perspektive von viel Trauer und Schuld geprägt ist, beschreibt Gideon die Erlebnisse nämlich mit seiner eigenen Form von Humor, die beim Lesen wirklich Spaß macht und auch düstere Szenen aufheitert. Besonders gut hat mir auch die Beschreibung des Grauens in der Unterwelt gefallen – die Szenen waren sehr atmosphärisch und haben stellenweise richtiggehend Gänsehaut verursacht.


Figuren
Die meisten Figuren sind dem Leser bereits aus Band 1 bekannt und es ist faszinierend zu lesen, wie die Erlebnisse sie verändert haben. Bedingt durch die Perspektive lernt man vor allem Daryn in diesem Buch deutlich besser kennen und so gewinnt sie nochmal einiges an Glaubwürdigkeit. Besonders ihr Zusammenspiel mit Gideon hat mir sehr gut gefallen. Auch er hat sich weiterentwickelt und ist mir in diesem Buch viel sympathischer – er ist mir richtiggehend ans Herz gewachsen.

Die Nebenfiguren sind interessant zusammen gestellt und bieten wenige, aber dafür überzeugende neue Gesichter. Schade war für mich nur, dass die anderen drei Reiter weiterhin sehr blass bleiben. Besonders von Marcus hätte ich gerne mehr erfahren. Gut gefallen hat mir hingegen der Gegenspieler. Lange bleibt er im Hintergrund, aber sobald man ihm begegnet, fasziniert er beim Lesen. Die Motive sind glaubwürdig und auch die Wandlung sehr überzeugend.


Aufmachung des Buches
Passend zu „Schatten und Licht“ erschien auch „Feuer und Asche“ als Klappbroschur bei FJB. Das Cover ist im gleichen Stil gezeichnet wie beim ersten Band, zeigt diesmal allerdings nicht die vier Reiter, sondern Daryn auf der Suche nach Sebastian. Das Motiv fängt die Stimmung wieder gut ein und passt auch durchaus zu den Beschreibungen im Buch.


Fazit
„Feuer und Asche“ ist nicht die überwältigende Fortsetzung, die ich mir erhofft hatte, aber bietet dem Leser spannende Unterhaltung. Fans des ersten Bands sollten sich die Fortsetzung auf keinen Fall entgehen lassen und allein für die ungewöhnliche Grundidee kann ich auch allen anderen Jugendfantasy-Fans nur empfehlen, einen Blick auf die Reihe zu werfen.


3 5 Sterne


Hinweise
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Backlist:
Band 1: Schatten und Licht