Drucken
Kategorie: Fantasy, Mystery, Vampire

Milliardär und Playboy Ricco kennt kein anderes Leben als das eines Schattengleiters: Als Mitglied des mächtigen Ferraro-Clans kann er mit der Dunkelheit verschmelzen. Als sein ungestümes Temperament und düstere Geheimnisse aus der Vergangenheit nicht nur ihn, sondern seine ganze Familie in Gefahr bringen, muss er handeln. Und die Frau finden, die ihn retten kann – seine einzig wahre Liebe …

 

Ricco 

Originaltitel: SHADOW REAPER
Autor: Christine Feehan
Übersetzer: Melike Karamustafa
Verlag: Heyne
Erschienen: Februar 2018
ISBN: 978-3-453-31854-0
Seitenzahl: 592 Seiten

Hier geht's zur Leseprobe


Die Grundidee der Handlung
Wie bei den Schattengleitern üblich hat Ricco einen Teil seiner Ausbildung im Ausland absolviert bei einem mächtigen Zirkel in Japan. Aus dieser Zeit hat er ein fürchterliches Geheimnis, das ihn und seine ganze Familie bedroht. Als sich eine junge Japanerin bei Ricco als Fesselmodel bewirbt, glaubt Ricco nicht an einen Zufall, und dass Mariko seine einzig wahre Liebe ist, macht es auch nicht einfacher. Und tatsächlich werden Anschläge auf die Ferraros verübt mit einer Schlagkraft, die an einen Krieg erinnert. Kann Ricco seine Liebste für sich gewinnen und seine Familie retten?

Das Tempo wird bei den erotischen Szenen und Fesselspielen teilweise etwas arg herausgenommen und es kommt zu etlichen Wiederholungen. Ansonsten ist die Handlung spannend sowie temporeich und die Umsetzung ausgezeichnet.


Stil und Sprache
Die Szenen zu Beginn von Band 2 hat der geneigte Leser bereits am Ende des letzten Bandes gelesen. Somit fällt der Einstieg leicht und man ist schnell wieder mitten im Geschehen. Diesmal erzählen Ricco und Mariko den Großteil der Handlung in der dritten Person. Mit fortschreitender Seitenzahl wechselt die Perspektive zu den einzelnen Familienmitgliedern, die alle gleichzeitig an verschiedenen Schauplätzen angegriffen werden. Dadurch wird viel Spannung aufgebaut und der Spannungsteil ist eine geballte Ladung an Action sowie Gefahr. Aber zuerst kommt es zu einzelnen Ereignissen, die anscheinend wenig miteinander verbunden sind. Nach und nach wird sowohl die Vergangenheit ans Licht gezerrt und auch die Hintermänner werden bekannt. Die Emotionen schaukeln mehrmals hoch. Es sind richtige Schlachten mit zahlreichen Feinden, Verletzen und auch Toten in den eigenen Reihen. Die Emotionen sind dazu perfekt ausgearbeitet.

Die Liebesszenen nehmen oftmals Tempo heraus. Manchmal erscheinen sie übermäßig lang mit Wiederholungen, die einige Seiten vorher und/oder einige Seiten nachher wieder zu lesen sind. Dafür bauen sie viel erotische Spannung auf, ohne billig zu sein. Auch die Fesselungen sind mit der Anziehungskraft der Protagonisten ausgestattet, sodass es knistert und prickelt. Der Schreibstil passt sich diesem Muster an. Flüssig sowie temporeich bei den Nachforschungen und den Angriffen, um sich dann zu verlangsamen, wenn die beiden alleine sind. Schön eingearbeitet sind die Traditionen der Schattengleiter und die Mentalität der Japaner.


Figuren
Wie bei den Schattengleitern üblich hat Ricco einen Teil seiner Ausbildung bei einem anderen Familienclan im Ausland absolviert. Zurück zu Hause ist er in sich gekehrt sowie ruhelos. Ricco ist der risikofreudigste Ferraro und hat erst kürzlich mit seinem Rennwagen einen schweren Unfall gebaut. Seine Kunst des Shibari und die Pflicht, seine Familie zu beschützen, sind sein einziger Anker bis Mariko in sein Leben tritt. Danach kommt er aus seinem Schneckenloch und zeigt viele interessante und ansprechende Facetten. Er ist nicht ganz so herrisch wie Stefano, versteht aber ausgezeichnet, mit einer leisen Bitte einen Befehl auszudrücken. Mariko begegnet ihm jedoch auf Augenhöhe und fordert ihn heraus.

Marikos Familie wurde ausgelöscht, als sie drei Jahre alt war. Nur sie und ihr jüngerer Bruder überlebten verletzt, gerettet ausgerechnet vom jungen Ricco. Erinnern kann sich Mariko daran nicht und aufgetischt wurde ihr eine völlig andere Geschichte. Mariko wurde in der Pflegefamilie unterdrückt und misshandelt. Und schließlich von einem Erpresser geschickt, Ricco umzubringen. Mariko konnte mich zu Beginn nicht wirklich überzeugen, steigert sich aber von Kapitel zu Kapitel. Ihre Emotionen sind sehr eindrücklich und vielschichtig ausgearbeitet.

Der ganze Clan der Ferraros ist gefordert, die Familie gegen diverse Angriffe und die große Schlacht zu verteidigen. Dabei werden immer mehr Mitglieder verletzt. Die Familiendynamik wird perfekt beschrieben und sorgt zuweilen für ein Schmunzeln. Die Nebenfiguren sind dementsprechend zahlreich. Die Feinde sind bis auf wenige Ausnahmen angeheuerte Söldner mit keinem eigenen Profil, aber alle brandgefährlich. Auch einzelne Bewohner des Viertels sind von der Gewalt betroffen und helfen.


Aufmachung des Buches
Die Aufmachung von „Ricco“ wurde dem ersten Band angeglichen, sodass die Serienzugehörigkeit ausgezeichnet zu erkennen ist. Wiederum wurde auf schwarzem Untergrund die Hälfte eines markanten Männergesichtes abgebildet. Daneben ist im Hintergrund Rauch zu sehen, der wie der Autorenname in roter Farbe gehalten ist. Die Rückseite ist fast komplett schwarz, nur leicht sind rote Nebelschwaden unter der Inhaltsangabe zu erkennen. Der gesamte Einband wurde wiederum mit einer Lackschicht versehen.


Fazit
Im zweiten Band der Serie ist die Spannung teilweise kaum auszuhalten mit den koordinierten, gleichzeitigen Angriffen auf die verschiedenen Familienmitglieder. Die Erotik und die Szenen mit der Kunst des Shibari nehmen dann das Tempo komplett raus und sind teilweise in die Länge gezogen. Daher ist der Band insgesamt leicht durchzogen und verpasst eine bessere Bewertung.


4 Sterne


Hinweise
Dieses Buch kaufen bei: amazon.de oder deinem Buchhändler vor Ort

Backlist:
Band 1: Stefano