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Citra hat es geschafft. Sie wurde auserwählt und als Scythe entscheidet sie jetzt, wer leben darf und wer sterben muss. Doch als wenn das nicht schon schwer genug wäre, übernehmen skrupellose Scythe die Macht und stellen neue Regeln auf. Die wichtigste Regel lautet, dass es ab jetzt keine Regeln mehr gibt. So beginnt Citras Kampf für Gerechtigkeit. Ein Kampf, den sie nur gemeinsam gewinnen kann mit ihrer großen Liebe Rowan.

 

Der Zorn der Gerechten 

Originaltitel: Thunderhead
Autor: Neal Shusterman
Übersetzer: Kristian Lutze und Pauline Kurbasik
Verlag: Sauerländer
Erschienen: März 2018
ISBN: 978-3737355070
Seitenzahl: 544 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Citra ist eine Junior Scythe geworden, hat einen Weg gefunden, Rowan vorerst vor der Nachlese zu bewahren und Scythe Goddard ist besiegt. Doch von Ruhe ist das Scythetum trotzdem weit entfernt. Rowan erhebt sich als Scythe Lucifer zum Richter und Henker der Scythe, die neue Ordnung gewinnt weiter an Anhängern und schließlich wird ein Anschlag auf Citra verübt. Das Scythetum steht an einem Wendepunkt und nicht alle Gegenspieler kämpfen dabei nach den alten Regeln …

Mit „Der Zorn der Gerechten“ setzt Neal Shusterman sein Zukunftsszenario beeindruckend fort. Von der Anfangs gezeigten Utopie ist dabei nur noch wenig übrig, stattdessen scheint die Welt der Scythe nach und nach zu zerfallen. Neueinsteiger sollten auf jeden Fall mit „Die Hüter des Todes“ beginnen, da ein Quereinstieg in den zweiten Band für viel Verwirrung sorgen dürfte.


Stil und Sprache
Der Einstieg in „Der Zorn der Gerechten“ fiel recht leicht. Auch wenn der erste Band schon ein wenig zurück liegt, findet man sich schnell wieder in Citras und Rowans Zukunftswelt zurecht, denn Neal Shusterman baut kleine Erinnerungshilfen ein. Die Handlung setzt kurz nach dem Ende von Band eins an und wird wieder aus verschiedenen Perspektiven in der dritten Person erzählt. Neben Citra und Rowan bekommt man so die Sicht vieler Nebenfiguren mit und hat teilweise Informationen schon lange vor den Protagonisten. Zwischen den Kapiteln kommt diesmal der Thunderhead selbst zu Wort. Die Perspektivwechsel dienen zweifellos dem Spannungsaufbau, der ist zu Beginn allerdings eher mau. Es dauert lange, bis die Bedrohung deutlich wird und noch länger bis sie so greifbar ist, dass das Buch tatsächlich fesselt. So habe ich mich durch die ersten 200 Seiten ein wenig gequält. Zum Glück entschädigen die folgenden 300 Seiten aber absolut dafür. Sobald der Gegenspieler greifbar ist, überschlagen sich die Ereignisse geradezu und ich konnte das Buch kaum noch aus der Hand legen. Das große Finale steckt dann voller Überraschungen und bis zum Schluss war die Handlung für mich nicht vorhersehbar. Das Ende ist ein grausamer Cliffhanger und ich hoffe, dass der abschließende dritte Band nicht allzu lange auf sich warten lässt – angekündigt ist er für das Frühjahr 2019.

Der Schreibstil von Neal Shusterman liest sich genauso wie im ersten Band gut. Ebenso unverändert ist jedoch auch die Brutalität der dargestellten Ereignisse – gerade zum Schluss sind einige detailliert beschriebene Szenen nichts für zartbesaitete Leser. Wen das nicht stört, der kann sich jedoch ganz in die detailreiche, faszinierende Zukunftswelt fallen lassen.


Figuren
Wie schon in „Die Hüter des Todes“ dreht sich die Handlung größtenteils um Citra und Rowan. Zum Ende vom ersten Band haben sich ihre Wege getrennt und ihre Entwicklung könnte kaum unterschiedlicher sein. Während Citra als Junior Scythe unterwegs ist und versucht, ihren eigenen Weg der Nachlese zu finden, agiert Rowan unter dem Pseudonym Scythe Lucifer und verbreitet Angst und Schrecken. Sie beide haben eigentlich das gleiche Ziel – die neue Ordnung aufhalten und die grausamen Scythe stoppen – nur ihr Vorgehen ist völlig unterschiedlich. Beide wurden durch die Erlebnisse im ersten Band geprägt und entwickeln sich glaubwürdig weiter. Rowan war dabei für mich wieder deutlich interessanter, Citras wirkt gerade zu Beginn eher wie eine strebsame Musterschülerin als wie eine Reformerin.

Neben den starken Protagonisten beeindrucken vor allem die vielfältigen Nebenfiguren. Viele kennt man bereits aus dem ersten Band und verfolgt gebannt, wie sie in den strategischen Ränkespielen ihre Masken fallen lassen. Zusätzlich zu einigen neuen Figuren nimmt vor allem der Thunderhead in diesem Band eine wichtigere Rolle ein. Nach und nach kann man sich tatsächlich in den nicht vorhandenen Kopf dieser Über-Instanz hineinversetzen, die zunehmend mehr Charakter entwickelt.


Aufmachung des Buches
Die Aufmachung von „Der Zorn der Gerechten“ ist ebenso schön wie die des ersten Bandes der Reihe. Wieder hat der Sauerländer Verlag dem Hardcover einen Schutzumschlag mit Metallic Veredelung spendiert, diesmal in einem Gold-Ton. Auf dem Cover zu sehen ist eine weibliche Scythe, vermutlich soll das Citra sein. Im Buchinneren ist zum Schluss noch eine Leseprobe des ersten Bandes abgedruckt.


Fazit
Das fesselnde Finale von „Der Zorn der Gerechten“ entschädigt für den eher gemächlichen Einstieg. In Summe ergibt sich so ein spannender zweiter Band, den sich Fans von detailreichen Dystopien auf keinen Fall entgehen lassen sollten.

4 Sterne


Hinweise
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Backlist:
Band 1: Die Hüter des Todes 

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