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Die Rache der Überlebenden

Eine idyllische Ferienhaussiedlung in Mecklenburg. Ein grausam ermordeter Ex-Major der NVA. Privilegiert und reich, vor und nach der Wende. Der Neubrandenburger Kommissar Michael Herzberg ist nicht der Einzige, der fieberhaft ermittelt. Eine Journalistin wittert die Story ihres Lebens. Und beide haben mehr gemeinsam, als sie ahnen. Denn der Fall wird für sie zur Reise in die eigene, schmerzhafte Vergangenheit.

 

Das Ende des Schweigens 

Autor: Claudia Rikl
Verlag: Kindler
Erschienen: 03/2018
ISBN: 978-3463406855
Seitenzahl: 528 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Susanne Ludwig möchte kurz nach ihrer Scheidung ein paar Tage Urlaub machen und ist unterwegs zu einer Feriensiedlung in Mecklenburg. Leider irrt sie sich im Haus und findet den grausam zugerichteten Leichnam eines Ex-Majors der NVA. Der wurde von seinem Mörder am Selbstmord gehindert, was für eine wahnwitzige Tat! Auch Michael Herzberg weiß mit dem Mordfall nicht viel anzufangen, welches Motiv hätte es geben können, den Mann umzubringen? Bald aber stellt sich heraus, dass Siegfried Winter jede Menge Feinde hatte und außerdem eine nicht ganz lupenreine Vergangenheit. Michael Herzberg muss sich auch seiner eigenen Vergangenheit stellen, um diesen Fall zu lösen. Und auch Journalistin Susanne Ludwig geht der Fall näher, als sie zunächst dachte …

Claudia Rikl beschäftigt sich in ihrem ersten Krimi mit einer Zeit, in der viele Dinge passieren konnten, die man so nicht für möglich halten würde: Die Jahre rund um den Fall der Mauer und das Ende der DDR. Sehr spannend macht sie das und strickt hier einen Kriminalfall, der es in sich hat bis zum Schluss. Ein gelungenes Debüt!


Stil und Sprache
Alles beginnt mit Siegfried Winter, der seinem Leben ein Ende setzen will und dabei von seinem Mörder überrascht wird. Dann wechselt die Perspektive zu Susanne Ludwig und wieder kurz darauf zu Michael Herzberg. In der Folge erzählen die beiden abwechselnd in der dritten Person ihren Teil der Geschichte und sorgen so dafür, dass der Leser alle möglichen Perspektiven kennenlernt. Dabei versteht es Claudia Rikl sehr geschickt, immer wieder zwischendurch wichtige Informationen über ihre Protagonisten einzustreuen, ohne dass diese den Fluss der Krimihandlung unterbrechen.

Ein weiterer Vorteil der unterschiedlichen Erzählperspektiven ist es, dass so die Spannung flott aufgebaut wird und sich lange halten lässt. So fliegen die rund 500 Seiten nur so vorbei und der eingängige Stil der Autorin tut sein Übriges. Da werden selbst die doch recht komplexen Hintergründe des Falles keine Minute langweilig.


Figuren
Claudia Rikls Figuren haben eine Geschichte, und was für eine! Da ist einerseits der Kommissar, der früher selbst im Stasigefängnis Bautzen einsaß und diese Zeit nie wirklich verarbeitet hat. Seine Frau sitzt im Rollstuhl und eigentlich hält ihn nur die Gewohnheit an ihrer Seite – und seine Schuldgefühle.

Auf der anderen Seite trifft man auf Susanne Ludwig, schwer angeschlagen mitten in einem Scheidungskrieg, psychisch hart getroffen durch den Leichenfund und aktuell ohne Job. Sie kämpft sich ganz langsam wieder ins Leben zurück und sie dabei zu beobachten ist fesselnd und interessant.

Aber auch die übrigen Beteiligten haben ihre Geschichten und bereichern die Handlung ungemein, sie sind die große Stärke dieses Serienauftakts. Bitte schnell mehr davon!


Aufmachung des Buches
Das großformatige Buch ist in Klappbroschur aufgemacht und zeigt auf dem Cover einen regennassen Holzsteg, der vom Betrachter weg auf eine Wasserfläche führt. Darüber wird der bedrohlich dunkle Himmel von einem riesigen Schwarm schwarzer Vögel bevölkert. Innen sind die recht langen Kapitel mit dem jeweiligen Datum überschrieben.


Fazit
Das Ende des Schweigens ist schon jetzt eins meiner Lesehighlights des Jahres 2018, unbedingt empfehlenswert!


4 5 Sterne


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