Lieutenant Eve Dallas ist nicht gerade das, was man ein Partygirl nennt. Sie hat aber trotzdem erstaunlich viel Spaß auf der promiüberladenen Veranstaltung zur Feier von The Icove Agenda, einem Film, der auf Eves berühmtestem Fall basiert. Ein bisschen unheimlich ist es für sie zwar schon, die Schauspielerin, die sie selbst spielt, zu beobachten, denn sie könnte fast ihr lange verloren geglaubter Zwilling sein. Doch das ist nicht halb so beunruhigend, wie die Schauspielerin, die ihre Partnerin Peabody spielt, ertrunken auf dem Grund des Dachterrassenpools im Luxusgebäude des Regisseurs zu finden …
Originaltitel: Celebrity in Death |
Die Grundidee der Handlung
Während sich die Gäste zur Feier des baldigen Abschlusses des Filmes eine Vorführung anschauen, passiert auf der Dachterrasse ein als Unfall vertuschter Mord, was es noch zu beweisen gilt. Unter den Gästen sind auch Eve Dallas, ihr Mann Roarke und noch einige andere Personen aus dem Polizeirevier samt den Schauschielleuten, die diese realen Personen im Film darstellen. Sofort riegelt Dallas das Gebäude ab, denn sollte es sich tatsächlich um einen Mord handeln, ist der Mörder direkt unter ihnen. Die Ermittlungen erweisen sich dann aber als äußerst zäh, denn niemand konnte die Getötete wirklich leiden und wie sich später herausstellt, wurden gar mehrere Personen von ihr unter Druck gesetzt. Doch Dallas gibt wie immer nicht auf und dreht jeden Stein um, der wichtig sein könnte …
Eine wunderbare Idee, den Mord unter den Augen von Dallas mit den zahlreichen Schauspielern und den realen Vorbildern anzusiedeln. Die Atmosphäre ist perfekt eingefangen, Szenen zum Schmunzeln, aber auch äußerst spannende Passagen sind eingebunden bis zum großen Finale. Für mich wieder ein perfekter Fall!
Stil und Sprache
Eine ungewöhnliche Situation für Eve Dallas, die wie gewohnt den Großteil der Handlung aus ihrer Sicht präsentiert. Hinzu kommen einzelne Szenen mit anderen Figuren und mit fortschreitender Seitenzahl kennt man den Mörder und begleitet diesen bei seinem perfiden Plan.
Dallas selbst war im Haus und für einmal gestaltet es sich sogar für sie äußerst schwierig, hinter die Fassaden der talentierten Schauspieler zu blicken. Zudem sind sie den realen Personen im Aussehen sehr ähnlich und fast schon Doppelgänger, die sich eingehend mit den „Originalen“ beschäftigt haben und sie im Film perfekt kopieren. Mir haben diese Passagen ausgezeichnet gefallen! Es gibt lustige Szenen und die Gruppendynamik ist interessant. Es bleibt jedoch nicht bei diesem einen Mord, sodass die Neugier und Spannung ständig steigen. Zudem wird ein Geheimnis nach dem anderen gelüftet und die Gefahr für weitere Opfer steigt.
Der Schreibstil liest sich angenehm flüssig, auch wenn diesmal das Tempo mit Ausnahme des Schlusses meist nicht hoch ist. Die Emotionen sind perfekt eingefangen, die Wendungen zahlreich und oft unerwartet. Viele Personen haben Geheimnisse, die nach und nach ans Licht gezerrt werden und am Ende ein passendes Gesamtbild ergeben.
Figuren
Einerseits sind Dallas, Roarke, Peabody, McNab sowie Dr. Mira und Nadine Furst auf der Party und somit auch bei den Ermittlungen oftmals dabei, andererseits sind die Schauspieler der vier erstgenannten häufig anwesend, was zu köstlichen Szenen, Gesprächen und Vergleichen führt. Dazu einige Angestellte des Studios und weitere Ermittler oder Freunde, die auf engem Raum begleitet werden. Mich haben neben der spannenden Handlung vor allem die Zusammentreffen der Schauspieler mit ihren Vorbildern fasziniert sowie die Verhöre der talentierten Schauspieler, die über längere Zeit zu keinem befriedigenden Ergebnis führen. Und tatsächlich hatte ich auch lange keine Ahnung, wer die Wahrheit sagt und wer hinter den Morden steckt. Mir hat bei den Ermittlungen vor allem Peabody gefallen, die im ganzen Band eine perfekte Figur abgibt.
Dallas und Roarke erholen sich noch von den seelischen Auswirkungen ihrer schlimmen Reise nach Dallas im letzten Band und gehen teilweise sehr behutsam miteinander um. Vielleicht ungewohnt ruhig und doch irgendwie süß, ohne dass die beiden ihren Biss verloren haben. Mir gefällt’s.
Aufmachung des Buches
Das dicke Taschenbuch ist wie immer dunkel gestaltet, sodass die helle Blume und die Schriftzüge gut zur Geltung kommen. Der Spotlack, mit dem die Blume und der Autorennamen versehen sind, setzt zusätzliche Akzente. Die Rückseite ist komplett schwarz und zeigt lediglich die Inhaltsangabe.
Fazit
Ein ungewöhnlicher Fall rund um das Set eines Filmes über Dallas‘ bisher spektakulärsten Fall. Zwar ist der Band für diese Serie eher etwas ruhiger, aber trotzdem spannend mit einem ganz eigenen Reiz. Mir hat er ausgezeichnet gefallen, auch wenn hier anscheinend die Meinungen und Geschmäcker sehr auseinander gehen.
Hinweise
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Backlist:
Band 29: Süßer Ruf des Todes
Band 30: Sündiges Spiel
Band 31: Mörderische Hingabe
Band 32: Verrat aus Leidenschaft
Band 33: In Rache entflammt